Christlichen Bibliothek. Göttliche Komödie. Das Paradies: Achtzehnter Gesang. Orthodoxie, Katholizismus und Protestantismus. Göttliche Komödie.
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.                Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.                Du sollst den Feiertag heiligen.                Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.                Du sollst nicht töten.                Du sollst nicht ehebrechen.                Du sollst nicht stehlen.                Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.               
Deutsch VersionChristlichen Portal

Christian Resources

Vote!

 
Das Paradies: Achtzehnter Gesang
   

Inhalt: "Göttliche Komödie"


Schluß. Cacciaguida nennt Weitere: Josua, Makkabäus, Karl den Großen, Roland, Gottfried v. Bouillon, Guiscard etc. 6) Zum Jupiter, dem Stern der gerechten Herrscher. Die Seelen bilden durch ihre Aneinanderreihung die Worte: diligite justitiam etc., dann einen Adler. – Strafrede wider den päpstlichen Stuhl.

Schon freute sich der selge Geist alleine

An seinem Wort. und ich, mit Süßigkeit

Das Bittre mäßigend, genoß das meine.

Und jene Frau, zum Höchsten mein Geleit,

Sprach: "Wechsle die Gedanken—denk, ich wohne

Dem nah, der mildert unverdientes Leid."

Ich, hingewandt zum süßen Liebestone,

Konnt in den heilgen Augen Liebe schaun,

Die ich nicht sing in dieser niedern Zone.

Denn nicht der Sprache nur muß ich mißtraun;

Selbst das Gedächtnis kehrt nicht, ungetragen

Vom Flug der Gnade, zu den selgen Aun.

Ich kann von jenem Augenblick nur sagen:

Ich fühlte jeden Wunsch der Brust entfliehn,

Als ich den Blick zur Herrin aufgeschlagen,

Bis, die nun selbst aus ihrem Auge schien,

Die ewge Luft, vom schönen Angesichte

Im zweiten Anblick Gnüge mir verliehn,

Besiegend mich mit eines Lächelns Lichte.

"Nicht mir im Aug allein ist Paradies."

Sie sprachs. "Horch auf! Dorthin die Augen richte!"

Wie Lieb auf Erden wohl sich mir erwies,

Die lächelnd glänzt auf eines Freundes Zügen,

Der seine Seele ganz ihr überließ,

So zeigt in Glanz und wonnigem Vergnügen

Des Urahns Geist die liebende Begier,

Mir noch durch einge Reden zu genügen:

"In dieses Baumes fünfter Stufe hier,

Der von dem Gipfel Nahrung zieht und Leben,

Stets reich an Frucht und frischer Blätter Zier,

Sind Selge, die, eh sie emporzuschweben

Der Himmel rief, in eurem Erdental

Durch Ruhm der Muse reichen Stoff gegeben.

Sieh auf die Arme hin am Kreuzesmal,

Und zeigen wird sich jeder, den ich nannte,

Wie in der Wolk ihr schneller Feuerstrahl.

Und sieh, ein Licht, gleich schnellem Blitz, entbrannte,

Beim Namen Josua—so daß ich Wort

Und Tat in einem Augenblick erkannte.

Den Makkabäus nannt er dann, und dort

War kreisend Feuer glänzend vorgedrungen,

Und Freude trieb den heilgen Kreisel fort.

Als Karl der Groß und Roland dann erklungen,

Folgt ich so aufmerksam dem Glanz, als man

Dem Falken folgt, der sich emporgeschwungen.

Wilhelm zog meinen Blick zum Kreuz hinan,

Und Rinoard, bei ihres Namens Klange.

Auch Herzog Gottfried, Robert Guiscard dann.

Drauf mischte sich dem schimmernden Gedrange

Die Seele, die erst sprach, als Meisterin

Sich zeigend in dem himmlischen Gesange.

Ich kehrte mich zur rechten Seite hin,

Um in Beatrix; meine Pflicht zu lesen,

In Wink und Wort der heilgen Führerin,

Und sah so rein ihr Aug, ihr ganzes Wesen

So hold, daß, was ich hab an Himmelsluft,

Sie übertraf, ja, was sie je gewesen.

Und, wie des guten Wirkens sich bewußt,

In größrer Wonne man von Tag zu Tagen

Der Tugend Wachstum merkt in eigner Brust;

So merkt ich jetzt, vom Himmel fortgetragen

In seinem Schwung, gewachsen sei der Kreis,

Sobald ich sah dies schönre Wunder tagen.

Und wie das Rot der Scham, die glühend heiß

Gefärbet hat der zarten Jungfrau Wangen,

Bald wieder schwindet vor dem lautern Weiß;

So, nach dem roten Licht, das mich umfangen,

Sah ich mich in den Silberglanz entrückt

Des sechsten Sterns, der mich in sich empfangen.

Und in dem Stern des Zeus, den Freude schmückt,

War frohes Liebesfunkeln zu gewahren,

Durch unsrer Sprache Zeichen ausgedrückt.

Wie Vögel, die empor vom Strande fahren,

Gemeinsam neuer Weide froh, sich bald

In runden, bald in langen Haufen scharen;

So flatterten, von Himmelslicht umwallt,

In Sängen Selge hin, im Fluge zeigend

Des D und dann des I und L Gestalt,

Im Sang, erst bald gesenkt, bald wieder steigend,

Und war die Ordnung diesen Zeichen gleich,

Einhaltend in des Fluges Schwung und schweigend.

Kalliope, die du die Geister reich

An Ruhme machst, sie ewig zu erhalten,

Die du erhältst mit ihnen Stadt und Reich,

Erleuchte mich, damit ich die Gestalten

Getreu beschreibe, jetzt mit deinem Strahl;

Laß deine Kraft in kurzen Reimen walten!—

Vokal und Konsonanten—siebenmal

Fünf warens, die mein Auge dort ergötzten,

Auch merkt ich wohl die Ordnung dieser Zahl.

Diligite iustitiam—So setzten

Erst Haupt und Zeitwort sich; dann sieh sofort:

Qui iudicatis terram—als die letzten.

Und alles blieb beim M im fünften Wort

Geordnet stehn, hiermit das Werk vollbringend.

So stand die Schrift wie Gold in Silber dort.

Ich sah viel andres Licht, sich niederschwingend

Zum Haupt des M, dort still und unbewegt,

Vom Gut, so schien es, das sie anzieht, singend.

Dann, wie wenn man mit Feuerbränden schlägt,

Draus unzählbare Funken sprühend flammen,

Woraus die Torheit wahrzusagen pflegt;

So hoben dort sich mehr als tausend Flammen,

Und die stieg mehr, und minder die empor,

Wie sie die Sonne trieb, aus der sie stammen.

Als jed an ihrer Stelle war, verlor

Sich das Gewühl—da trat in Flammenzügen

Der Kopf und Hals von einem Adler vor.

Der dorten malt, weiß selbst sich zu genügen;

Er, ungeleitet, lenkt des Künstlers Hand,

Damit der Form sich die Gebilde fügen.

Die selge Schar, die dort zufrieden stand,

Das M bekrönend mit dem Lilienkranze,

Vollendete das Bild jetzt, leicht gewandt.

So sah ich, schöner Stern, der Himmel pflanze

In uns die Keime der Gerechtigkeit,

Der Himmel, den du schmückst mit deinem Glanze.

Zum Geist, der Kraft dir und Bewegung leiht,

Fleh ich, nach jenem Rauche hinzuschauen,

Der deinen Strahl verdunkelt und entweiht.

Sein Zorn mach einmal noch dem Volke Grauen,

Das in dem Tempel schachert und verkehrt,

Den er aus Wundern ließ und Martern bauen.

Himmelskriegerschar, dort hellverklärt,

Bitte für die, so noch der Leib umschlossen,

Die schlechtes Beispiel falsche Wege lehrt.

Einst kriegte man mit Schwertern und Geschossen,

Doch jetzt, das Brot wegnehmend dort und hie,

Das unser frommer Vater nie verschlossen.

Du, der du schreibst, um auszustreichen, sie:

Für jenen Weinberg, welchen du verdorben,

Starb Paul und Petrus, doch noch leben sie.

Du aber denkst: Hab ich nur den erworben,

Der in die Einsamkeit der Wüst entrann,

Und der zum Lohn für einen Tanz gestorben,

Was kümmern Paulus mich und Petrus dann?


Inhalt: "Göttliche Komödie"

Download: "Göttliche Komödie"

Quelle: http://www.gutenberg.org/cache/epub/8085/pg8085.txt

Read also in English: The Divine Comedy

Читайте також: Данте Аліг'єрі. Божественна комедія.

Читайте также: Данте Алигьери. Божественная комедия.


Top

Empfehlen Sie diese Seite einem Freund!

Siehe auch