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Autor: ks. Mieczysław Piotrowski TChr, Die wunderbaren Heilungen an Leib und Seele in Lourdes stehen im sichtbaren Widerspruch zu allen Menschen, die so leben, also ob es Gott nicht gäbe. Sie sind ein dringender Aufruf zur Bekehrung, den Jesus unentwegt an uns richtet, weil Er uns tatsächlich bis zur Vollendung liebt (vgl. Johannes 13, 1). In Zeiten, in denen verstärkt und mit großer Macht die Existenz Gottes geleugnet wird, und die Zeichen Seines Wirkens in der Welt infrage gestellt werden, gibt uns der Schöpfer durch die Erscheinungen der Muttergottes in Lourdes sichtbare Zeichen Seiner Anwesenheit, Seiner Liebe und Seiner Sorge um das Menschengeschlecht. Der Widerspruch Die Erscheinungen der Muttergottes in Lourdes im Jahre 1858 sowie die
Wunder, die sich dort ereignet haben, widersprechen einer Weltsicht, die
davon überzeugt ist, dass die Erde ein Ort ohne einen liebenden, persönlichen
Gott ist. Es verwundert also nicht, dass sich die Freimaurer bedroht fühlten
und zu einem massiven Propaganda-Angriff gegen Lourdes ausgeholt haben, Um dieses Ziel zu erreichen, schreckten sie selbst vor den perfidesten
Mitteln wie Betrug und Fälschung nicht zurück. Glücklicherweise Im Jahre 1906 veröffentlichte der Schriftsteller Jean de Bonnefon, der Freimaurer und ein großer Gegner der katholischen Kirche war, ein Pamphlet mit dem Titel “Lourdes und seine Besitzer”, in dem er aufrief, das Heiligtum zu schließen, da die Erscheinungen seiner Meinung nach mit Absicht durch die kirchlichen Betrüger geplant und ersonnen worden waren (was er auch nachzuweisen versuchte). De Bonnefon wollte die Leser davon überzeugen, dass die katholischen Priester sich immer der Lüge und des Betruges bedienen. Das Pamphlet schien auf den ersten Blick ein Dokument zu sein, das sich auf historische Fakten stützte. Erst ernst zu nehmende Historiker entdeckten, dass sich in dem Buch neben authentischen Dokumenten die Fälschung eines Briefes des Generalstaatsanwalts Pierre-Claude Falconnet aus Pau befindet. Die Forscher konnten nachweisen, dass de Bonnefon den Inhalt des Briefes selber ausgedacht hat, um seine Hauptthese zu untermauern. Der Verfasser des Pamphlets bemerkte jedoch nicht, dass der authentische Inhalt des von Falconnet an den Minister tatsächlich verfassten Berichts seinen Betrug vollständig aufdeckte. Verfasser des vielleicht größten literarischen Betruges war der berühmte französische Schriftsteller Emile Zola. Im August des Jahres 1892 kam er nach Lourdes, um ein Buch über das Heiligtum zu verfassen. Zola glaubte nicht an Gott und viel weniger noch an die Möglichkeit wunderbarer Heilungen - er glaubte nur an die Wissenschaft und war davon überzeugt, dass diese die Antwort auf alle menschlichen Fragen parat hat. Bei seiner Reise hatte er die Absicht, “den großen Betrug, den der katholische Klerus in Lourdes vollbracht hat”, zu entlarven. Zola war dermaßen durch seinen Glauben an die Dogmen der säkularisierten Kultur für die Wahrheit verschlossen, dass er nicht imstande dazu war, ein unparteiischer Zeuge und Beobachter dessen zu sein, was in Lourdes vor sich ging. Er war nicht auf der Suche nach der objektiven Wahrheit, sondern brauchte Materialien und Beweise für seine von vornherein feststehende These, dass es keine Wunder gibt. Während seines Aufenthaltes in Lourdes fielen ihm zwei Frauen besonders ins Auge - Marie Lebranchu und Marie Lemarchand. Beide waren sterbenskrank, im letzten Stadium der Tuberkulose. Beide Frauen wurden beim Gebet vor der Grotte auf wunderbare Weise geheilt. Zola war Zeuge dieses unglaublichen Ereignisses, doch in seinem Buch über Lourdes schrieb er etwas ganz anderes. Er log mit voller Absicht, denn er leugnete nicht nur die wunderbare Heilung der oben erwähnten Frauen, sondern behauptete sogar, die beiden wären kurz nach der Pilgerreise gestorben. Als er dann merkte, dass sein Betrug aufgedeckt werden könnte, begab er sich zu den beiden Frauen und versuchte sie dazu zu bewegen, nach Belgien umzuziehen. Erstaunlich ist jedoch die Tatsache, dass sich nach der Veröffentlichung dieses verleumderischen Buches die Pilgerzahl verdoppelte, anstatt kleiner zu werden. Es kamen immer mehr Journalisten, Wissenschaftler, Ärzte und Künstler. Viele von ihnen bekehrten sich angesichts der sich dort ereignenden Wunder. Der französische Schriftsteller Joris Karl Huysmans, ein Freund Zolas, verwarf nach einem Aufenthalt in Lourdes seinen Glauben an den Atheismus und wurde Katholik, später trat er sogar in ein Kloster ein. Die Bekehrung des Nobelpreisträgers aus dem Bereich der Medizin, Professor Alexis Carrels, ereignete sich ebenfalls in Lourdes. Professor Carrel kam dort im Jahre 1903 als Atheist an und wurde Zeuge der wunderbaren Heilung seiner an Bauchfell-Tuberkulose sterbenden Patientin. Nach dieser Erfahrung zerfiel sein Atheismus in Trümmer. Er hatte verstanden, dass eine andere Art der Realität existiert und der einzige Weg zu Gott darin besteht, dass man eine persönliche Verbindung zu Ihm aufbaut - durch den Glauben, das beständige Gebet und ein Leben nach dem Evangelium. Er schrieb: “Wenn man sich durch die Dunkelheiten des Verstandes kämpft, kommt man durch Sehnsucht und Liebe zu Ihm. Erst dann wird die Erfahrung der Liebe Gottes möglich, die den Erlebnissen der Künstler und Verliebten ähnlich ist.” Die Bekehrung Carrels wurde von seinen Vorgesetzten an der Universität von Lyon sehr negativ aufgenommen. Weil er seine Überzeugung nicht ändern wollte, war er gezwungen, nach New York zu emigrieren, wo seine Arbeit am wissenschaftlichen Institut von Rockefeller im Jahre 1912 mit dem Nobelpreis gekrönt wurde. Emile Zola hat das Wunder gesehen und nicht geglaubt. Alexis Carrel dagegen hat das Wunder als ein Zeichen zur Umkehr gedeutet, deshalb hat er sich in einem Akt demütigen Glaubens auf das Geheimnis der Liebe Gottes hin geöffnet. Wunder sind also sichtbare Zeichen für Menschen guten Willens. Letztendlich hat jedoch auch Emile Zola, der ein Großmeister der Freimaurerloge war, eine Bekehrung erlebt. Es geschah erst einige Jahre später, nachdem er das verleumderische Buch über Lourdes geschrieben hatte. Im Jahre 1896 erlitt der Schriftsteller einen offenen Beinbruch. Trotz intensiver Behandlung wollte die Wunde nicht heilen, sie vergrößerte sich sogar noch weiter und es drohte eine Amputation. Am Heiligabend hatte Zola einen Traum. Er träumte, er sei in der Kirche und singe ein Weihnachtslied vor der Muttergottes und dem Jesuskind. Als er aufwachte, hörte er seine Frau dasselbe Lied singen. Da bat er sie, sie möge in die Kirche gehen und vor dem Bild der Muttergottes eine Kerze anzünden. Am selben Tag noch wurde der Schriftsteller auf wunderbare Art und Weise geheilt. Das war für ihn solch eine geistige Erschütterung, dass er sich mit Gott im Sakrament der Beichte versöhnte und ab da jeden Tag betete und die Heilige Messe besuchte. Er schrieb auch eine Erklärung, in der er unter anderem sagte, er habe verstanden, dass er die letzten 30 Jahre lang in einer großen Täuschung gelebt habe. Er warnte auch vor den Gefahren seitens der Freimaurer, deren Doktrin er eine lange Zeit über gelebt und verkündet hatte und damit viele Menschen auf den Weg der Lüge und Sünde geführt hat. Zola brachte sein großes Bedauern und seine Reue über all das Schlechte zum Ausdruck, das er während seiner Tätigkeit für die Loge der Freimaurer getan hat. Er brach alle Verbindungen zu den Freimaurern ab und bat Gott um die Vergebung seiner Sünden. Er wandte sich auch an Papst Leon XIII. mit der Bitte um Vergebung für alle seine antikirchlichen Veröffentlichungen und Auftritte. Der Angriff der liberal-freimaurerischen Kräfte auf die Erscheinungen in Lourdes dauerte bis zum Jahre 1958. Die spezifische Sprache Gottes Bereits seit 150 Jahren ereignen sich in Lourdes evangelische Wunder: geistige Befreiungen von Sünde und Unglauben sowie physische Heilungen von allen nur erdenklichen Krankheiten. In Lourdes wirkt Gott auf eine sehr suggestive Art und Weise. Dies regt zum Nachdenken und zum Sichöffnen für das Geheimnis der Liebe Gottes an. Um ein paar Zahlen zu nennen: In den Jahren 1858-1914 registrierte man in Lourdes 4445 wunderbare physische Heilungen. Diese ereignen sich unentwegt - Blinde sehen, Lahme gehen, Taube hören, Krebsgeschwüre verschwinden. Alle Fälle von Heilungen werden im Bureau de Constatationes mediales registriert, das im Jahre 1947 ins Bureau medical de N.D. de Lourdes umbenannt wurde. Es befinden sich dort unschätzbare Dokumente, die die wunderbaren Heilungen bezeugen und auf den übernatürlichen Charakter der Ereignisse in Lourdes hinweisen. Diesem Büro gehören die besten Spezialisten aus verschiedenen Zweigen der Medizin an. Sie führen Untersuchungen durch, um vom wissenschaftlichen Standpunkt aus die Fälle der unerklärlichen Heilungen zu untersuchen. In der 150 jährigen Geschichte von Lourdes belaufen sich die Zahlen der Heilungen mittlerweile auf einige Zehntausend. Leider wurde aus verschiedenen Gründen nur ein Teil der Dokumentation der internationalen ärztlichen Kommission und später den Bischöfen der Diözesen, aus denen die Geheilten stammen, übergeben. Erst da beginnen die komplexen, langjährigen Untersuchungen, auf deren Grundlage man später erklärt, ob die Heilung eine übernatürliche Ursache hatte oder nicht. Die immense Anzahl der Heilungen ist eine besondere Botschaft Gottes an alle Menschen, die durch liberal-materialistische Ideologien verblendet sind. Die Wunder in Lourdes sind eine spezifische “Sprache” Gottes. Sie bestätigen die Echtheit der Erscheinungen der Muttergottes in der Grotte von Massabielle, sie sprechen davon, dass Maria dort noch immer, wenn auch unsichtbar, anwesend ist, um bei ihrem Sohn Gnaden für die unzählbaren Scharen von Pilgern, die nach Lourdes kommen, zu erbitten. Diese spezifische “Sprache” Gottes, die Wunder, können nur Menschen verstehen, die aufrichtig die Wahrheit suchen, demütig und offen für das Geheimnis Gottes sind und ebenso bereit sind, Ihm ihr ganzes Leben unterzuordnen, wenn sie die sichtbaren Zeichen Seines Wirkens erkennen. Allerdings sind diejenigen, die “die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten“ (Römer 1, 18) nicht in der Lage, diese Zeichen zu deuten. Papst Pius XII. sagte, die Wunder in Lourdes “erwecken ein allgemeines Erstaunen und bestätigen, dass die katholische Religion, die einzige der Menschheit von Gott offenbarte Religion ist.” (Fulgens Corona 08.09.1953) Bei den Wundern in Lourdes handelt es sich nicht nur um physische Heilungen. Die Heilungen der Seele und des Herzens - also die Vergebung der Sünden und die Befreiung aus der Sklaverei des Satans - sind eine Art von Wundern, die nur Gott vollbringen kann. Jesus stellt eine Frage: “Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben!, oder zu sagen: Steh auf und geh umher?” (Matthäus 9, 5). Natürlich ist das Erste schwieriger. Geistige Heilungen kann nur Gott vollbringen. Lourdes ist wohl der einzige Ort auf dieser Erde, wo so viele Menschen wie nirgendwo sonst zur Beichte gehen. Und eben dort, in der Nähe der Grotte von Massabielle, wirkt die allmächtige Liebe Christi, die selbst die härtesten Sünder erweicht und alle Sünden vergibt. Das sind die größten Wunder, die sich dort ereignen. Die Strategie Gottes Gott wählte die vierzehnjährige Bernadette Soubiruos, um die Muttergottes zu sehen und uns allen die Botschaft, die zur Umkehr und zum Gebet aufruft, zu übermitteln. Bernadette wurde zu dieser wichtigen Mission auserwählt, obwohl sie aus der ärmsten Familie der Stadt stammte, nicht ausgebildet und kränklich war - vom menschlichen Standpunkt aus gesehen, also am wenigsten dazu geeignet war (vgl. Korinther 1, 20. 25; 2, 14; 3, 19). Man darf hier nicht vergessen, dass nur Bernadette allein die Unbefleckte Jungfrau gesehen und mit ihr gesprochen hat. Keine andere Person, die bei den Erscheinungen anwesend war, hat die Muttergottes gesehen. Dies ist die Strategie Gottes. Gott erscheint demütigen Menschen und respektiert ihre Freiheit, um niemanden zu etwas zu zwingen, niemanden durch die Größe Seiner Allmacht, Seiner Güte und Schönheit zu etwas zu nötigen. Christus zeigte sich nach Seiner Auferstehung auch nicht allen, sondern nur den Aposteln und einigen auserwählten Personen. Er zeigte sich so, um niemanden gewaltsam zu nötigen, sondern alle zur Sicherheit des Glaubens daran, dass Er lebt, zu führen. Gott ist die Liebe und möchte mit uns in eine liebevolle Beziehung treten. Und da, wo Liebe ist, muss auch Freiheit sein - ohne Zwang, Versklavung und Angst. Mann muss stets bedenken, dass die unendliche Distanz, die zwischen Schöpfer und Geschöpf besteht, Gott selber überwunden hat, indem Er wahrer Mensch in Jesus Christus wurde. Doch blieb Er nach Seiner Menschwerdung für uns weiterhin ein verborgener Gott, den wir durch das tägliche Gebet und ein Leben nach den Regeln des Evangeliums erkennen können. Er blieb ein verborgener Gott, damit wir fähig würden, eine liebevolle Beziehung zu Ihm aufzubauen. Gleichzeitig gibt Er uns so deutliche und sichtbare Zeichen Seiner Anwesenheit, dass jeder, der aufrichtig nach der Wahrheit sucht, Ihn ganz sicher findet und ein persönliches Band der Freundschaft und der Liebe zu Ihm aufbauen kann. Und dann wird er auch bereit dazu sein, Gott darum zu bitten, ihn aus der Sklaverei der Sünde, des Satans und des Todes zu befreien. Blaise Pascal schreibt, dass, wenn Gott “den Widerstand der Verstocktesten brechen wollte, Er dies tun könnte, indem Er sich ihnen dergestalt offenbarte, dass sie unmöglich an Seiner Existenz zweifeln könnten.” Gott tut dies nicht, weil Er unsere Freiheit respektiert und möchte, dass wir Seine Anwesenheit und Seine unendliche Barmherzigkeit auf dem schwierigen Weg des Glaubens, der in der Liebe wirksam ist, ergründen (vgl. Galater 5, 6). Alle, die aufrichtig die Wahrheit suchen, werden sicherlich die sichtbaren Zeichen verstehen, durch die Gott uns zur Bekehrung aufruft. Auf der anderen Seite werden diese Zeichen Gottes für alle diejenigen, die nicht die Mühe der Suche nach der Wahrheit auf sich nehmen, unlesbar und unverständlich. Pascal betont: “Es gibt genügend Licht für alle, die sehen wollen und genug Finsternis für alle, die darin verharren wollen.” Und in der Heiligen Schrift lesen wir: “Ich stehe vor der Tür und klopfe an. Wer meine Stimme hört und die Tür öffnet, bei dem werde ich eintreten, und wir werden Mahl halten, ich mit ihm und er mit mir” (Offenbarung 3, 20). P. M. Piotrowski Veröffentlicht im Februar 2012.
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