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Autor: Pater Mieczysław Piotrowski SChr, Wahre Liebe ist der innige Wunsch und ein entsprechendes Handeln, die das Wohl des anderen Menschen zum Ziel haben. Das größte Gut für den Menschen ist die vollkommene Zugehörigkeit zu Gott, der einzigen Quelle der Liebe. Nur der Herrgott garantiert: „Die Liebe hört niemals auf“ (1 Kor 13,8). Jesus der Herr erklärte der Mystikerin A. Lenczewska, dass die Menschen zu lieben nicht bedeutet, „einen Zustand der emotionalen Freude zu erfahren, weil sie deine Wünsche erfüllt haben. Die Menschen lieben bedeutet, ihnen Gutes zu tun, das sie in den Himmel führt, unabhängig von den Gefühlen und Emotionen, die in deinem Herzen aufkommen“ (Wort der Belehrung, 170). Jede menschliche Person gehört zu Gott und hat deswegen eine unendliche Würde und unendlichen Wert. Man kann sie nicht so behandeln, wie man einen Gegenstand benutzt. „»Alles ist mir erlaubt« – aber nicht alles nützt mir. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich. […] Der Leib ist aber nicht für die Unzucht da, sondern für den Herrn, und der Herr für den Leib. […] Wisst ihr nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Darf ich nun die Glieder Christi nehmen und zu Gliedern einer Dirne machen? Auf keinen Fall!“ (1 Kor 6,12-13.15).
Die Sünden der Unkeuschheit, also vor- und außerehelicher Geschlechtsverkehr, Pornografie, homosexuelle Akte sowie alle anderen Handlungen, die das Erleben außerehelicher sexueller Erfahrungen zum Ziel haben, fügen Christus schreckliches Leiden zu, denn diese sündigen Praktiken töten die Liebe, vertiefen den Egoismus und übergeben den Menschen der Herrschaft der bösen Mächte. Wahre LiebeWahre Liebe engagiert die ganze Person auf geistiger, biologischer, psychischer sowie emotionaler Ebene. Eine keusche Liebe bringt nur Gutes hervor, sie macht niemals unfrei, sondern schenkt Freiheit. Daher ist ein Mensch, der seine Gefühle und Sinne beherrscht, der Herr über sich selbst ist, fähig zur Liebe, das heißt, zur selbstlosen Hingabe seiner selbst. Ein solcher Mensch erliegt nicht seiner Begierde und beginnt erst nach dem Empfang des Ehesakraments mit dem Sexualverkehr, denn er ist sich bewusst, dass nur Jesus Christus, der im Sakrament der Ehe gegenwärtig ist, das Recht zu dieser intimsten Vereinigung gibt. Wenn der Ehemann und die Ehefrau im Stand der heiligmachenden Gnade sind, dann wird ihr ehelicher Akt zu einem sakramentalen Zeichen der Gegenwart Christi, zur Quelle ihrer gegenseitigen Heiligung, zur Teilnahme am Leben und an der Liebe der Heiligsten Dreifaltigkeit. Gott der Herr will, dass der Sexualverkehr ein Ausdruck der ehelichen Liebe ist und der Weitergabe des Lebens dient. Daher sollte er nur in einer sakramentalen Ehe stattfinden. Bei der Vorbereitung auf die Ehe sollten die Mädchen daran denken, dass ihr Bedürfnis nach Nähe und Zärtlichkeit von den Jungen häufig fälschlicherweise als Einladung zum Intimverkehr verstanden wird. In solchen Situationen sollte sich ein Junge wie ein Ritter verhalten, der das geliebte Mädchen zunächst vor seinem eigenen Egoismus schützt, aber auch vor dem Egoismus anderer Menschen. Die Sexualität betrifft die ganze Person, also Leib und Seele eines Menschen. Man muss lernen, mit Verstand und Willen seinen Geschlechtstrieb zu kontrollieren, indem man ihn moralischen Normen, also den Anforderungen, die die Liebe stellt, unterordnet. Zu diesem Zweck ist tägliche Aszese notwendig. Die Mystikerin A. Lenczewska hat diese Worte des Herrn Jesus aufgeschrieben: „Um ein weiser Mensch zu sein, muss man in der Aszese leben. Die Weisheit steht über der Güte, denn ein weiser Mensch wird immer das Gute wählen, und das, was zum höchsten Gut führt: zur Liebe. Da Ich den Menschen als Meinen Sohn erschaffen habe, will Ich ihn nicht als Sklaven oder als Gegenstand behandeln. Ich habe ihn zu Meinem Partner in der Liebe gemacht, also völlig frei in seiner Wahl. Die Liebe muss ein völlig freiwilliges Geschenk sein. Andernfalls nämlich ist das keine Liebe. Daher schafft die Welt, in die Ich den Menschen gesetzt habe, ideale Bedingungen für die Entscheidung eines Jeden, in jeder Phase seiner Entwicklung. Die Sünde ist ein Irrtum in der Entscheidung, der meistens durch Torheit verursacht wird. Sie ist aber auch Schuld, denn die Torheit wurde durch Nachlässigkeit verschuldet. Torheit und Nachlässigkeit bedingen einander gegenseitig und trennen von der Weisheit und der Liebe – von Gott. Die Aszese ist notwendig, denn sie führt zur richtigen Entscheidung. Zur Entscheidung für das, was einen echten Wert darstellt. Sie umfasst alle Bereiche des Lebens: – Gedanken, Gefühle und Willen – d.h. alle Kräfte der Seele, – die Wünsche des Leibes, das gesamte Leben der Sinne sowie des biologischen Organismus. Sie ist keine Quälerei des Menschen, sondern eine Entscheidung für ein höheres Gut, die von der Liebe getroffen wurde. Die Liebe verlangt nach Taten, und wenn man diese vollbringt, erfüllt das mit Freude und bringt Frieden. Es gibt keine Entscheidung ohne Alternative. Daher gibt es Böses und Gutes, innerhalb derer die Linie des menschlichen Lebens verläuft. Von dir hängt es ab, auf welcher Seite du sein wirst“ (Wort der Belehrung, 118). »Weiterlesen: Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im November 2020. Lesen Sie mehr Christian Artikel (Deutsch)
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