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Autor: Zeugnis, Der Kampf um die Reinheit hat sich gelohnt – wir konnten uns näher kennenlernen, die Probleme und Unterschiede, die für unsere gemeinsame Zukunft von Bedeutung waren, besser erkennen, weil uns die Sexualität nicht blind machte. Als ich 17 Jahre alt war, lernte ich während der Sommerferien am Meer ein dort wohnendes Mädchen kennen. Es stellte sich heraus, dass Eva sich in mich verliebt hatte und ich in sie. Aus jetziger Perspektive und Erfahrung heraus weiß ich, dass es keine wirkliche Liebe war, doch den Teenager, der ich vor 9 Jahren gewesen war, hätte nichts davon überzeugen können. Eva wollte unbedingt das „erste Mal“ mit mir erleben. Mein „Traum“ schien sich zu erfüllen; bis dahin hatte ich nur leicht zugängliche Pornografie angeschaut, und nun war die Gelegenheit da. Die Entscheidung schien nur zu selbstverständlich, was sollte mich daran hindern? Und es kam auch dazu. Als wir danach den Strand verließen, fühlte ich mich leer und traurig … Ich versuchte, dieses Gefühl zu unterdrücken, und führte diese und weitere Beziehungen auf der Grundlage von Sex … Ich kann vor der Verantwortung für meine Taten nicht davonlaufen. Weil ich meinen Begierden nachgegeben habe, verfiel ich in die Ausweglosigkeit der Sünde. Manchmal kamen jedoch Fragen auf, ein wenig Reue und der Gedanke, dass die Sünden der Unreinheit in eine Leere in meinem Leben eingedrungen waren, die eigentlich die Menschen hätten ausfüllen sollen, die für meine Erziehung verantwortlich waren. Wenn ich auf meine Jugend zurückschaue, so muss ich mit Bedauern feststellen, dass ich weder zu Hause, noch in der Kirche oder Schule einer Person begegnet bin, die mir weise und liebevoll die Wahrheit über die Schönheit, den hohen Wert und die Komplexität der menschlichen Sexualität vermittelt hätte. Ich stelle mir die Frage, warum man immer noch über diesen Schlüsselbereich des menschlichen Lebens je nach Umfeld entweder vulgär, abwertend oder nur ausweichend spricht; meistens spricht man aber gar nicht darüber und lässt den Vorhang des Schweigens darüber fallen. Wir müssen aufhören, mit einem falsch verstandenen Schamgefühl über diesen festen Bestandteil unseres Lebens zu reden und zu denken. Wenn man Gottes Lehre über die menschliche Sexualität verkünden will, muss man die tief in uns verwurzelte, krankhafte und falsche Scham in diesem Bereich los werden. Dies erreicht man, indem man sich fundiertes Fachwissen diesbezüglich aneignet. Auch die Heiligkeit von Karoline Kozkowna fiel ihr nicht einfach vom Himmel herab, sondern ist auf konkrete Bemühungen ihres Umfelds zurückzuführen, das sie zu einem wertvollen Menschen gemacht hatte, der in der Lage war, ganz entschieden Jesus nachzufolgen. Ich wuchs in einer Familie auf, in der den Eltern die Lehre der Kirche egal war; auch ich lebte eine ganze Zeit lang so. Nach 22 Jahren der Suche kam Jesus machtvoll in mein Herz, und zwar während Exerzitien, bei denen ich zufällig mitmachte. Nach dieser Begegnung wollte ich Jesus nachfolgen. Doch die sexuelle Enthaltsamkeit stellte ein großes Hindernis für mich dar: Ich verstand den Sinn dahinter nicht und rebellierte dagegen. Aber im Gebet trug ich die ganze Angelegenheit ehrlich vor Gott und bat um Erkenntnis. Durch eine Erfahrung, die ich durchmachen musste, verstand ich kurz darauf, wie richtig die Lehre der Kirche in diesem Bereich ist. Mithilfe der göttlichen Barmherzigkeit begann ich, diesen Bereich in mir zu erneuern. In dieser Zeit begann ich auch eine Beziehung, in der ich zum ersten Mal sexuell enthaltsam lebte. Damals lernte ich auch die selige Karoline kennen; ihr Beispiel inspirierte mich. Der Kampf um die Reinheit hat sich gelohnt – meine Freundin und ich konnten uns näher kennenlernen, die Probleme und Unterschiede, die für unsere gemeinsame Zukunft von Bedeutung waren, besser erkennen, weil uns die Sexualität nicht blind machte. Dies führte schließlich dazu, dass wir uns trennten, obwohl unser Hochzeitsdatum bereits feststand. Dies war eine sehr schmerzhafte Erfahrung für mich. Weil ich aber Gott sehr nahe war, heilte Er schnell meine Wunden. Wenn ich nun auf die ganze Angelegenheit zurückblicke, dann bin ich Gott sehr dankbar, denn ich erkenne jetzt klar, dass wir nicht zusammengepasst haben. Die Bewahrung der vorehelichen Reinheit hat es uns ermöglicht, dies im richtigen Moment zu erkennen. Nach einiger Zeit verliebte ich mich wieder, und es kamen erneut Versuchungen auf mich zu, die ich mit Gottes Hilfe besiegte. Auch diesmal trug die sexuelle Enthaltsamkeit gute Früchte: Das Fehlen emotionaler Verwicklungen, die entstehen, wenn Menschen Sex miteinander haben, ließ uns in kürzester Zeit die Unvereinbarkeit unserer Charaktere und Überzeugungen feststellen und die Beziehung beenden. Es ist nun mehr als ein halbes Jahr her, seit ich meine Frau geheiratet habe. Die Verlobungszeit mit Martha war ein Weg, der gepflastert war mit starken Versuchungen, Kämpfen, Gebeten und Bemühungen, die Reinheit zu bewahren. Ohne die Gnade Gottes wäre es uns unmöglich gewesen, dies zu bestehen. Dank der Fürsprache der seligen Karoline Kozkowna war diese Gnade immer bei uns. K.
Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Februar 2018. Lesen Sie mehr Christian Artikel (Deutsch)
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