|
|||
|
Autor: Pater M. Piotrowski SChr und das Redaktions-Team, Vergnügen und Spaß sind Ausdruck der Lebensfreude, also eine Gabe Gottes, unseres Schöpfers. Wir empfinden Vergnügen, wenn wir etwas Gutes essen, ein erfrischendes Getränk trinken, schöne Musik hören; im geistigen Bereich rufen Freundschaft und Liebe angenehme Gefühle hervor und bringen Freude. Das Streben nach Vergnügen oder Spaß kann nicht das Hauptziel unseres Lebens sein. Das, was den Menschen wahrhaft glücklich macht, ist die persönliche Liebesbeziehung zu Gott und anderen Menschen. Unser Leben auf dieser Erde sollte eine Zeit des Kampfes gegen die Sünde sein, gewidmet der Überwindung von Egozentrismus und dem Heranreifen zur liebenden Vereinigung mit Gott, der Teilnahme am Leben der Heiligsten Dreifaltigkeit, der Vergöttlichung. Während unseres Erdenlebens erleben wir verschiedene Arten sinnlichen Vergnügens. Das Vergnügen, welches uns die Nahrung gibt, lässt uns gerne essen, dadurch wiederum kann der Organismus seine Kräfte stärken. Das Vergnügen, welches uns die Erholung bereitet, lässt uns die Arbeit dann unterbrechen, wenn diese die Kräfte des Menschen vollkommen aufzehrt. Die Freude, die der ehelichen Liebe entspringt, lässt uns die Mühen und Schwierigkeiten des Familienlebens auf uns nehmen, Kinder auf die Welt bringen und erziehen. Das Vergnügen ist also ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens, darf aber nicht zu dessen Ziel werden. Unserem Schöpfer zufolge sollte sowohl das Vergnügen wie auch das Leiden dem wichtigsten Ziel, dem Heranreifen des Menschen für die Liebe, untergeordnet sein, damit wir eine selbstlose Gabe für andere werden. Und dies ist eng mit einem Leben nach den Prinzipien des Evangeliums verbunden. Bei den Tieren wird der Vergnügungstrieb durch den Instinkt gesteuert. Beim Menschen hingegen spielen der durch den Glauben und die Lehre Christi erleuchtete Verstand und Willen die Hauptrolle, wenn es darum geht, das Streben nach Vergnügen dem wichtigsten Ziel des menschlichen Lebens unterzuordnen. Es besteht nämlich die Gefahr, dass der Mensch von den Personen, Dingen und Tätigkeiten, die ihm Vergnügen bereiten, abhängig wird. Wenn das Hauptziel des Lebens darin besteht, uneingeschränkt nach Vergnügen und Lustbefriedigung zu streben, dann wird dieser Trieb zur zerstörerischen Kraft, die den Egoismus verstärkt und zu den größten Tragödien im Leben führt, zu verschiedensten Süchten und Abhängigkeiten. Wahrer Fortschritt des Menschen, vor allem im Streben nach Liebe, ist nur dann möglich, wenn er lernt, sich selbst einzuschränken, Opfer zu bringen und Verzicht zu üben. „Und wer nicht sein Kreuz auf sich nimmt und mir nachfolgt, ist meiner nicht würdig. Wer das Leben gewinnen will, wird es verlieren; wer aber das Leben um meinetwillen verliert, wird es gewinnen“ (Matthäus 10, 38-39). Wie viele Mühen und Selbstverleugnung muss ein Sportler erbringen, um ein gutes Ergebnis bei den Meisterschaften zu erzielen. Wie viele Opfer und Leiden ertragen Eltern, um ihre Kinder zu erziehen. Wie viel Arbeit muss man investieren, um eine Fremdsprache zu erlernen, die Schule oder das Studium zu beenden. Das ist ein Lebensgesetz: Wahre Freude erreicht man nur durch Mühe und Verzicht. Askese und Verzicht sind notwendig, um ein menschenwürdiges Leben zu führen. „»Alles ist mir erlaubt« - aber nicht alles nützt mir. Alles ist mir erlaubt, aber nichts soll Macht haben über mich“ (1.Korinther 6,12). Eine unkontrollierte Vergnügungssucht, die die Gebote Gottes missachtet und frei nach dem Motto: „Lasst uns das Leben genießen! Man lebt ja nur einmal!“ agiert, vertieft nur den Egoismus im Menschen und bewirkt, dass sein Verstand und Wille durch die Sinne versklavt werden. Die Erfahrung lehrt, dass ein Mensch, der keine Moral hat, nur das eigene Vergnügen und Bestätigung sucht. Er ist nie zufrieden, sondern frustriert und gelangweilt. So setzt ein Prozess der Degradierung des Menschen ein. Die Geschichte zeigt uns, dass Menschen und ganze Völker zugrunde gehen, wenn die Lustbefriedigung zu ihrem hauptsächlichen Existenzziel wird. Deshalb zerstören all jene sich selbst und ganze Völker, die ein Leben propagieren, welches allein auf Konsum und Vergnügen ausgerichtet ist und frei von jeder Moral nach dem Motto: „Tut alles, was ihr wollt!“ ausgelebt wird. Diese Menschen sind gescheiterte Existenzen, die andere durch ihre unmoralische Haltlosigkeit versklaven wollen. Der Plan GottesWir wissen, dass es Gott war, der dem Menschen die Sexualität geschenkt hat, die mit einem starken Erleben des sinnlichen und gefühlsmäßigen Vergnügens einhergeht. Gleichzeitig hat Gott die Sexualität für Frauen und Männer bestimmt, die in sakramentaler Ehe zusammenleben, und zwar als einen besonderen Ausdruck ihrer gegenseitigen Liebe, bei dem es zum Wunder der Entstehung eines neuen Lebens kommen kann. Gott sagt uns durch das sechste und neunte Gebot, dass die Sexualität nur im Ehesakrament wahre Liebe und Einheit mit Gott ausdrückt. Nur im Ehesakrament leitet die Sexualität die Liebe Gottes weiter und heiligt die Eheleute. Deshalb zerstören vorehelicher Geschlechtsverkehr, Ehebruch, Verhütungsmittel, Oralsex, Homosexualität, Pornografie, Selbstbefriedigung, Petting und andere Sünden der Unreinheit die Liebe und führen den Menschen in den Zustand des geistigen Todes. Wenn ein Junge und ein Mädchen vor der Ehe Geschlechtsverkehr haben, dann bedeutet dies, dass sie Gott missachten und sich selber schrecklichen Schaden zufügen, indem sie die Liebe töten. Wenn jemand die Gebote Gottes bricht und Sex außerhalb der Ehe praktiziert, in welcher Form auch immer, dann wird er einen hohen Preis dafür bezahlen. Er wird sexsüchtig. Er zerstört seine emotionale und körperliche Gesundheit, vor allem jedoch wird er in der schrecklichen Sklaverei der Sünde leben, denn er bricht den Kontakt zu Gott ab, der die einzige Quelle der Liebe ist. Solche Menschen werden dann, wie es die Heilige Schrift sagt, „selbstsüchtig sein, habgierig, prahlerisch, überheblich, bösartig, ungehorsam gegen die Eltern, undankbar, ohne Ehrfurcht, lieblos, unversöhnlich, verleumderisch, unbeherrscht, rücksichtslos, roh, heimtückisch, verwegen, hochmütig, mehr dem Vergnügen als Gott zugewandt. Den Schein der Frömmigkeit werden sie wahren, doch die Kraft der Frömmigkeit werden sie verleugnen“ (2.Timotheus 3,2-5). Man muss bedenken, dass Teenager, die vor der Ehe Geschlechtsverkehr haben, ein vierfach höheres Risiko eingehen, sich mit einer Geschlechtskrankheit anzustecken (z. Bsp. AIDS, Syphilis, Hepatitis A, B, C, D, E, Harnröhrenentzündung, Phthiriasis, Tripper etc.), als schwanger zu werden. Heutzutage gibt es über 30 verschiedene Geschlechtskrankheiten, 30% davon sind unheilbar. Es gibt nur eine sichere Art, für die Liebe zu reifen: Man muss sich selbst Grenzen setzen. Und diese Grenzen sind die Gebote Gottes. Wenn Du die Liebe nicht verspielen möchtest, dann musst Du dir das sechste und neunte Gebot als Grenzen festlegen und anfangen, Anforderungen an Dich selbst und Deine Freundin oder Deinen Freund zu stellen. Doch nur durch die Einheit mit Christus im täglichen Gebet und in den Sakramenten der Eucharistie und Beichte wirst Du die Kraft bekommen, die Gebote Gottes einzuhalten. Die Bewegung der Reinen HerzenWenn in Deinem Herzen Liebe entsteht, dann denke daran, dass die Schönheit des Mädchens oder des Jungen, die Dich so fasziniert, nur ein schwacher Abglanz der unvorstellbaren Schönheit Gottes ist. Eine reine Liebe möchte nur Gutes für den, den man liebt. Und das höchste Gut für einen jeden Menschen ist die Vereinigung mit Gott in der Liebe. Die reine Liebe übersteigt die Welt der Sinne und Gefühle um ein Vielfaches. Deshalb darf man keine wichtigen Entscheidungen im Leben treffen, wenn man sich dabei lediglich auf Gefühle stützt. Wenn Gefühle und sinnliche Begierden nicht den Geboten Gottes sowie dem Willen und dem Verstand untergeordnet werden, zerstören sie die Liebe und führen in einen Zustand der geistigen, emotionalen und sinnlichen Abhängigkeit. Jesus lädt alle dazu ein, sich Ihm aus ganzem Herzen hinzugeben und Seine Heilung in der Bewegung der Reinen Herzen zu erfahren. Dort heilt Jesus und befreit von allen Sünden, Abhängigkeiten und Süchten. Übergebe also Jesus Dein Herz, so wie es gerade ist, damit Er es heilen kann, und lerne von Ihm, mit einem reinen Herzen zu lieben. Wer kann in die Bewegung der Reinen Herzen eintreten? Jeder, der Jesus sein Herz zur Heilung übergeben will und von Ihm lernen möchte, mit einer reinen Liebe zu lieben. Welche Voraussetzungen muss man erfüllen? Man muss den aufrichtigen Entschluss fassen, alle Verpflichtungen, die im Weihegebet der Bewegung der Reinen Herzen enthalten sind, auch zu erfüllen, insbesondere die Verpflichtung zur systematischen Arbeit am eigenen Charakter – durch die Heranbildung eines starken Willens, die Überwindung egoistischer Einstellungen und Verhaltensweisen. Um dieses Ziel zu erreichen, muss man seinen Tagesablauf ordnen, indem man sich einen Tagesplan mit Aufgaben, aber auch mit festen Zeiten für das Gebet und die Erholung aufstellt. Vergiss auch nicht, regelmäßig „Liebt einander!“ zu lesen, denn dies wird Dein religiöses Wissen vertiefen. Ein diszipliniertes Einhalten des Tagesplans ist unabdingbar, wenn man den Egoismus bekämpfen, den Charakter bilden und zur Liebe heranreifen will. Stelle hohe Anforderungen an Dich selbst, vor allem beim Lernen und Arbeiten, vernachlässige aber die Erholung nicht. Gehe früh schlafen, denn der Schlaf zwischen 22 Uhr und 24 Uhr regeneriert den Organismus am besten. Stehe früh auf, damit Du gleich morgens Zeit für Gebet und Sport hast. Wähle Dir eine geeignete Sportart aus, denn das ist die beste Art der tätigen Erholung. Wann und wie kann man der Bewegung der Reinen Herzen beitreten? Jederzeit! Geh zunächst zur Beichte, und wenn Du Jesus in der hl. Kommunion empfangen hast, dann übergebe Ihm Dein Herz und bete das Weihegebet der Bewegung der Reinen Herzen: Herr Jesus Christus, ich danke Dir, dass Du mich mit einer grenzenlosen Liebe liebst, mit einer Liebe, die vor dem Bösen beschützt, die aus den schlimmsten Niederlagen emporhebt und die die schmerzhaftesten Wunden zu heilen vermag. Ich übergebe Dir mein Gedächtnis, meinen Verstand, meinen Willen, meine Seele und meinen Leib zusammen mit meiner Geschlechtlichkeit. Ich verspreche, bis zur sakramentalen Eheschließung keinen Geschlechtsverkehr zu vollziehen. Ich beschließe, keine pornografischen Zeitschriften, Programme oder Filme zu kaufen, zu lesen und anzuschauen. (Mädchen können hinzufügen: ”Ich beschließe, mich nicht aufreizend anzuziehen und auch sonst keine lüsternen Gedanken oder Begierden bei anderen zu erwecken„) Ich verspreche, Dir täglich im Gebet und bei der Bibellesung zu begegnen, Dich oft in der Heiligen Kommunion zu mir zu nehmen und die Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes zu praktizieren. Ich beschließe, regelmäßig zu beichten, sich nicht entmutigen zu lassen und sich sofort nach jedem Sündenfall zu erheben. Herr Jesus Christus, lehre mich, wie ich systematisch an mir arbeiten kann, um meine sexuellen Regungen und Emotionen kontrollieren zu können. Ich bitte Dich um den Mut, täglich aufs Neue gegen den Strom zu schwimmen, damit ich keine Drogen nehme und alles meide, was abhängig macht, vor allem Alkohol und Nikotin. Lehre mich, so zu handeln, dass die Liebe an erster Stelle in meinem Leben steht. Maria, meine Mutter, führe mich auf den Wegen des Glaubens zur Quelle der Liebe – zu Jesus. Gleich dem Diener Gottes, Johannes Paul II., möchte ich mich vollkommen Dir anvertrauen: „Totus tuus, Maria!” In Dein unbeflecktes Herz lege ich mich ganz hinein, alles, was ich bin, alle meine Schritte, jeden Augenblick meines Lebens. Selige Karoline, erbitte mir ein reines Herz. Amen! Bete dieses Gebet täglich, damit Du Dich immer an Deine Verpflichtungen erinnerst und sie ins Leben umsetzt. Wenn Du Dich mutlos fühlst und Versuchungen aufkommen, dann denke daran: „Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert. Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus versucht werdet. Er wird euch in der Versuchung einen Ausweg schaffen, sodass ihr sie bestehen könnt“ (1 Kor 10,13). Jesus möchte, dass Ihr eure Glaubenszeugnisse niederschreibt und an die Redaktion sendet, um so den Schatz des Glaubens mit anderen zu teilen und ihnen dabei zu helfen, sich für Christus zu entscheiden, damit das faszinierende Abenteuer der Gestaltung des eigenen Charakters, des Heranreifens für die Liebe und des Kampfes um ein reines Herz beginnen kann. Verbreitet „Liebt einander!“ in Eurem Umfeld. Zu diesem Zweck können wir Euch zusätzliche Ausgaben unserer Zeitschrift zukommen lassen. Wir beten jeden Tag in der Redaktion in Euren Anliegen – morgens um 7°° Uhr beten wir den Rosenkranz und um 15°° Uhr den Barmherzigkeitsrosenkranz. Denken wir im täglichen Gebet aneinander. Möge die Freude des Weihnachtsgeheimnisses in unseren Herzen die Liebe zu Jesus entzünden, der als ein wehrloses Kind zur Welt kommt, das ganze Drama des durch Sünde, Leid und Tod gekennzeichneten menschlichen Lebens auf sich nimmt, um uns zu lehren, wie man wahrhaft liebt, und uns in den Himmel zu führen. Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Februar 2018. Lesen Sie mehr Christian Artikel (Deutsch)
Empfehlen Sie diese Seite einem Freund!
|
|