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Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.                Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.                Du sollst den Feiertag heiligen.                Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.                Du sollst nicht töten.                Du sollst nicht ehebrechen.                Du sollst nicht stehlen.                Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.               
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Von fernöstlicher Kampfkunst zu dämonischer Versklavung
   

Autor: Zeugnis,
Liebt einander! 3/2012 → Geistbedrohungen



Meine ganze Welt brach zusammen:  Ich hatte eine Aufgabe, einen Meister, ein Ziel im Leben gehabt, und auf einmal stellte sich heraus, dass ich in einer Sekte war.

Im Dezember 2010 wirkte Gott in meinem Leben, und ich bekehrte mich. Deshalb bin ich noch am Leben und kann Gottes erlösende Liebe bezeugen.

Ich wurde in einer katholischen Familie erzogen. Im Alter von 15 Jahren wendete ich mich von Gott ab, das war in den 90er Jahren. Damals waren Filme über verschiedene Kampfsportarten sehr populär. Als 15jähriger war ich gleich davon begeistert. Bruce Lee und andere Helden absorbierten meine ganze Fantasie.

Meine Geschichte beginnt und endet nachts. Als ich die achte Klasse beendete, hatten wir einen Abschlussball, nach dem ich zusammen mit einigen Freunden nicht gleich nach Hause zurückkehrte. Nicht weit von unserer Siedlung gab es ein kleines Wäldchen, da gingen wir hin und unterhielten uns (unsere Eltern wussten, wo wir waren). Plötzlich kam ein Mensch mit verschiedenen Geräten aus dem Wald heraus. Diese Gerätschaften gebrauchte man zum Trainieren von Kampfsportarten. Der Mann hieß Robert, er hatte auch einen Spitznamen, Green, und wir kannten ihn als Meister der Kampfkunst. Er unterhielt sich mit uns wie mit Erwachsenen, was einen großen Eindruck auf uns machte. Er schlug uns vor, doch mal zum Training zu kommen.

Einige Jungs fingen an, bei ihm zu trainieren. Die Übungen waren recht schwer, deshalb hielten viele es nicht lange durch und gaben auf. Wir bezahlten nichts dafür – jetzt wundert es mich einigermaßen, denn normalerweise verlangen Trainer Geld für ihre Arbeit. Nach einiger Zeit schlug Robert uns vor, zum Trainieren aufs Land zu fahren, auf den Hof eines Freundes. Wir sollten dem Besitzer etwas zur Hand gehen, und dafür konnten wir uns einen Ort zum Trainieren schaffen. Hinter dem Haus befand sich ein großer Obstgarten, und dort schufen wir uns ein „Shaolinkloster“ mit Trainingsgeräten. Zunächst fuhren wir immer fürs Wochenende dahin, dann folgten längere Lageraufenthalte. Weil die Jugendlichen sich die Zeit damit vertrieben, in Treppenhäusern rumzulungern, Alkohol zu trinken oder in zwielichtige Discos zu gehen, wo es gefährlich werden konnte, waren meine Eltern sehr froh darüber, dass ich im Gegensatz zu meinen Freunden an meinem Charakter und meiner körperlichen Entwicklung arbeitete und weder trank noch rauchte. Das waren unsere Prinzipien, und Robert achtete streng darauf, dass sie auch eingehalten wurden.

Der Besitzer des Hofes hieß Andreas. Wie sich später herausstellen sollte, war er Roberts Meister – gemäß den Grundsätzen der chinesischen Kampfkunst muss jeder einen Meister haben. Um ein Schüler zu werden, musste man eine schwere Probe bestehen und Gehorsam zeigen. Wir taten nichts Schlimmes: Wir fuhren dorthin, trainierten, ernährten uns gesund (darauf achtete man besonders), und all dies faszinierte mich sehr. Mein Meister, Robert, beschäftigte sich unter anderem mit „Energie“. Er und Andreas hatten ein immenses Wissen darüber und zeigten uns Kunststücke. Sie konnten beispielsweise eine Zange mit der Hand brechen oder Nüsse mit Fingern zermalmen. Ich habe dies mit eigenen Augen gesehen, und es zog mich in seinen Bann. Ich beschloss, ein guter Mensch und ein Kung-Fu-Meister zu werden. Ich trainierte hart und wurde nach einiger Zeit die rechte Hand meines Lehrers.

Am Anfang, als ich mit dem Kung-Fu-Trainig begann, ging ich noch zur Kirche. Es kam auch vor, dass unser Meister Robert mit uns in die Jugendmesse ging. Doch mit der Zeit wurde mein Glaube an Gott immer geringer. Robert sprach niemals über Gott, er verwendete eher das Wort „System“. Dieses „System“ sollte uns in allen Dingen unterstützen, und uns mit kosmischer Energie erfüllen.

Und es war wirklich super: Ich trainierte Kampfsport, rauchte nicht, trank nicht, und meine Eltern waren zufrieden. So ging es ca. fünf Jahre lang. Eines Tages erzählte mir ein Freund, der wie ich Thomas hieß und in die Berufsschule ging, dass während der Religionsstunde der Pfarrer etwas über Sekten erzählt und das Zeugnis eines Menschen vorgelesen hatte, der aus einer Sekte geflohen war. Thomas berührte dieses Zeugnis, denn es beschrieb viele Situationen, wie sie auch bei unseren Trainingsaufenthalten vorkamen. Nach einiger Zeit stellte sich heraus, dass es tatsächlich auch uns betraf. Meine ganze Welt brach zusammen:  Ich hatte eine Aufgabe, einen Meister, ein Ziel im Leben gehabt, und auf einmal stellte sich heraus, dass ich in einer Sekte war … Ich konnte das Ganze nicht begreifen.

Wir fanden den Jungen, von dem das Zeugnis stammte, und erfuhren, dass unsere Gruppe tatsächlich zu einer Sekte gehörte. Andreas, der Meister Roberts, hatte auch seinen eigenen Meister, der Roman hieß, aber als zweiten Namen Kundalini angenommen hatte. Die ganze Sekte hieß Kundalini (der Name stammt von einer bestimmten Energieart). Sie hatte eigene Firmen, wollte sogar öffentliche Schulen gründen und sich politisch engagieren. Dies war zwar ein Schock für mich, aber ich sah nichts Schlimmes dabei. Thomas verließ uns schließlich, aber ich blieb, denn Robert war es gelungen, mich davon zu überzeugen, dass wir nichts tun, was irgendwie strafbar wäre.

Nach einiger Zeit lernte ich Meister Kundalini selbst kennen. Er war um die 60 Jahre alt, sehr fit, und man sagte, er verfüge über „kosmische Energie“, mit der er Menschen heilen könnte. Für mich hörte sich das Ganze total abstrakt an. Einer meiner Freunde hatte mit eigenen Augen gesehen, wie Kundalini eine krebskranke Frau heilte. Kundalini sollte selber früher, als er noch jung gewesen war, an einer unheilbaren Krankheit gelitten haben. Dann hatte er angefangen, sich für Yoga zu interessieren, was ihn „erleuchtete“, und er heilte sich selbst einzig durch die Kraft seines Willens.

Unglücklicherweise war ich in ihrer Firma angestellt. Ich fuhr oft mit meinem Meister auf Dienstreisen und stand 24 Stunden am Tag unter seinem Einfluss. Schritt für Schritt verlor ich jedoch die Überzeugung von der Richtigkeit dessen, was ich tat, und wollte weggehen, konnte aber nicht. Ich hatte schon den Entschluss gefasst, sie zu verlassen, aber sie kämpften lange darum, mich bei sich zu halten.

Nach Jahren habe ich viele Artikel über diese Sekte gelesen, und erst da wurde mir klar, wie gefährlich sie war. Sie wollten sogar den Papst beseitigen. Als ich sie verließ, war mir immer noch nicht ganz klar, dass ich in einer Sekte gewesen war. Auf jeden Fall war mein Abenteuer mit diesen Menschen vorbei.

Mein Leben danach war jedoch alles andere als gelungen. Ich ging eine Beziehung mit einer verheirateten Frau ein. Jetzt schäme ich mich, darüber zu sprechen, aber damals war ich ein junger Mann und verliebte mich in eine Frau, in die ich mich nicht hätte verlieben dürfen. Als ich noch in der Sekte war, geschah vieles ganz unbewusst, aber nun, als ich vorhatte, ein guter Mensch zu werden, tat ich Dinge, von denen ich ganz genau wusste, dass sie falsch waren … Dies dauerte ungefähr vier Jahre und führte mich fast in eine Depression – ich hatte das Gefühl, dass mir nichts im Leben gelingen würde: Es klappte weder mit der Karriere im Kampfsport noch mit den Frauen. Ich fühlte mich sehr unglücklich, und ich erinnere mich noch daran, dass ich in dieser Zeit zum ersten Mal seit vielen Jahren anfing, Gott zu fragen, warum ich so unglücklich war. Was stimmte mit mir nicht? Ich denke, dass Gott auf meine Frage geantwortet hat, denn ich habe dann mit dieser Frau Schluss gemacht und Meggy, meine jetzige Frau, kennengelernt. Mein Leben fing an, sich zu verändern. Meggy war sehr skeptisch gegenüber allen meinen Interessen wie Buddhismus, „Energien“ und anderen ähnlichen Sachen, die mich so sehr faszinierten. Ich hatte sehr viele Bücher zu diesen Themen, die sehr teuer waren und die ich oft im Ausland gekauft hatte. Von ihnen habe ich unter anderem gelernt, meinen Körper zu verlassen (dies ist mir drei Mal gelungen). Meggy hielt dies für gefährlich, aber ich sah das überhaupt nicht ein. Ich dachte, dass wenn ich irgendwo in eine andere Welt reisen könnte, ich dann in der Lage wäre, diese Welt kennenzulernen und zu erfahren, was mit uns nach dem Tod geschieht. In meinem Leben gab es nicht wirklich Platz für Gott. Ein erstes Treffen mit Ihm seit der Schulzeit ereignete sich erst bei meiner Hochzeit mit Meggy, als ich beichtete und glücklich war.

Äußerlich betrachtet führten wir ein glückliches Leben: Wir bekamen ein Kind, hatten eine eigene Wohnung, einen Wagen – alles, was man sich wünschen kann. Und doch waren wir weit von Gott entfernt. Eines Tages schlug uns ein Freund vor, an Exerzitien teilzunehmen. Meine Frau war einverstanden, aber ich war nicht überzeugt davon und hatte eigentlich gar keine Lust, hinzufahren. Schließlich erklärte ich mich bereit, mitzufahren, um meiner Frau Gesellschaft zu leisten.

Vor der Abfahrt las ich noch eine Menge über den Buddhismus. Ich hatte fast alle Bücher des Dalai Lama gelesen, und ich war davon überzeugt, dass da etwas dran sein musste. Ich war schon ganz nah daran, an die Reinkarnation und den Buddhismus zu glauben. Als wir bei den Exerzitien im Kloster waren, wurde es Nacht. Ich legte mich schlafen und fühlte auf einmal, dass etwas an mir rüttelte, als ob es versuchen würde, mich aus meinem Körper herauszuziehen. Ich muss dazu sagen, dass ich immer ein Kämpfer sein wollte, ich war ein harter und mutiger Mann, doch diesmal hatte ich zum ersten Mal in meinem Leben Angst wie ein kleines Kind. Ich wusste nicht, was los war. Ich kämpfte mit dieser Kraft, bis ich mich befreien konnte, und setzte mich aufs Bett. Plötzlich wurde mir klar, dass ich saß, mein Körper aber hinter mir lag. Ich war entsetzt! Ich bewegte mich zu meinem Körper zurück und öffnete die Augen. Es war gegen ein Uhr in der Nacht.

Immer wenn ich versuchte, die Augen zu schließen, rüttelte etwas an mir, bis ich einen Wolf sah, der unter dem Bett hervorsprang, sich auf mich stürzte und sich anschickte, meine Eingeweide zu zerfleischen! Ich, der Kämpfer, hatte furchtbare Angst. Da wachte ich auf und begann, zu Jesus zu beten. Es war ein Gebet, das man uns bei den Exerzitien vorgeschlagen hatte: „Herr Jesus Christus, sei mir Sünder gnädig und erbarme Dich meiner.“ Ich fügte noch hinzu: „Und beschütze mich.“ Es war wirklich zum ersten Mal in meinem Leben, dass ich Jesus darum bat, mich zu beschützen. Alles verschwand, als ob eine unsichtbare Macht mich wirklich beschützen würde. Ich bin mir sicher, dass Jesus mir damals das Leben gerettet hat.

In dieser Nacht bekehrte ich mich. Es war nicht nur ein Erinnern an all die Glaubenswahrheiten, die ich als Kind gelernt hatte. Es war ein wirkliches Gefühl der Rettung: Jesus hat mich gerettet, Er berührte mich und befreite mich von allem, was mich so viele Jahre lang gequält hatte, obwohl es mir nicht ganz bewusst gewesen war. Die nächste Nacht schlief ich schon ganz ruhig. Diese zwei Tage im Kloster verwandelten mich vollständig.

Hätte ich vor zwei Jahren all das gehört, was ich jetzt bezeuge, so hätte ich nicht geglaubt, dass es wahr ist. Aber etwas hat mich berührt, und ich bin mir sicher, dass Jesus mein Leben gerettet hat. Ich konnte daran glauben, dass Jesus unser Gott ist, und dass Er vor 2000 Jahren für uns am Kreuz gestorben ist. All mein „immenses Wissen“, meine Offenheit für andere Religionen und „kosmische Energien“, das Verlassen des Körpers und andere Sachen, die ich tat, gehören der Vergangenheit an. Gott hat mich vollkommen verändert. Ich bin zwar kein idealer Mensch und begehe immer noch Fehler, aber ich führe nun ein ganz anderes Leben mit Gott. Ich kämpfe mit meinen Schwächen. Jetzt bin ich mir dessen bewusst, dass ich gar nicht so stark bin, wie ich immer dachte, und dass ich ohne Jesus nichts tun kann.

Ich glaube daran, dass Gott selbst aus dem Schlechten noch etwas Gutes hervorholen kann. Das höchste Gut jedoch wurde uns in Jesus Christus offenbart. Ich möchte bezeugen, dass Jesus Christus der Sohn Gottes ist und für jeden von uns am Kreuz gestorben ist. Dafür sollten wir Ihm dankbar sein. Und ich weiß, dass Gott mich niemals verlassen wird, wenn nur ich mich nicht von Ihm abwende. Das ist die größte Gewissheit, die ich in meinem Leben habe.

Ich warne Euch: Experimentiert nicht mit irgendwelchen „Energien“, dem Verlassen des Körpers und ähnlichen Dingen herum. Das ist sehr gefährlich und führt zu dämonischer Versklavung. Als ich diese Sünde beichtete, fühlte ich in derselben Nacht, wie ich abhob und jemand zu mir sagte: „Fliege ein wenig und schau, wie gut das tut.“ Die Versuchung, zu diesen Praktiken zurückzukehren, ist sehr groß, obwohl ich doch weiß, dass dies einen Verrat an Jesus bedeuten würde. Ich bin davon überzeugt, dass eben das Interesse an fernöstlicher Kampfkunst mich für Religionen des Ostens öffnete und zur Faszination an all dem führte, was mich von Gott wegbrachte.

Es lohnt sich wirklich, sich zu Gott zu bekehren, denn Er ist in unserem Leben am wichtigsten. Hier leben wir nur für einige Augenblicke, aber mit Gott werden wir für immer zusammen sein.

Thomas

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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im März 2016.



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