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Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.                Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.                Du sollst den Feiertag heiligen.                Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.                Du sollst nicht töten.                Du sollst nicht ehebrechen.                Du sollst nicht stehlen.                Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.               
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Magie statt Glaube
   

Autor: Zeugnis,
Liebt einander! 3/2012 → Geistbedrohungen



In einem bestimmten Augenblick hörte ich sogar auf, an den Satan zu glauben, und war davon überzeugt, dass er gar nicht existiert, und die Menschen selbst die Hölle auf Erden schaffen.

Ich wurde in einer katholischen Familie erzogen. Ich erhielt alle Sakramente, besuchte regelmäßig den Gottesdienst und betete täglich. So ging es bis zu meinem 16. Lebensjahr, als ich im Jahre 1993 zufällig einen Bekannten kennenlernte, mit dem ich mich sehr gut befreundete.

J. war ein paar Jahre älter als ich, und er schien mir damals sehr klug und belesen; er hatte mich sogleich sehr beeindruckt. Er war, was ich hier erwähnen muss, auch ein Fan satanistischer Musik (Death Metal und Black Metal) und praktizierte Astrologie.  Bei Gesprächen mit ihm fing ich an, an all den geistlichen Praktiken zu zweifeln, die bis dahin in meinem Leben einen Platz gehabt hatten. Es fing damit an, dass ich sagte, dass ich die Heilige Messfeier als sehr langweilig erlebte und gar nicht richtig dabei war. Dem Wort Gottes hörte ich gar nicht zu, und wenn ich schon zuhörte, dann vergaß ich es anschließend sehr schnell wieder. Ich hatte den Eindruck, als ob es in der Kirche gar keinen Geist gäbe. Der erste Schritt auf meinem verhängnisvollen Weg war getan, als ich zu der Überzeugung gelangte, dass die Kirche lediglich eine von Menschen gesteuerte Institution sei. Und diese Menschen, die sicherlich auch selber sündigten, wollten mich über die Sünde belehren. Im Laufe der Zeit gab ich es ganz auf, den Gottesdienst zu besuchen und die Sakramente zu empfangen.

Mein Freund machte mich auch mit Praktiken bekannt, die mein geistiges Leben vertiefen sollten (damals war ich der Meinung, dass meine Abkehr von der Kirche dazu führen würde, eine neue Geistigkeit zu entdecken). Ich kam mit satanistischer Musik in Berührung, die mich in einen bestimmten Zustand führte und eine bestimmte „Atmosphäre“ schuf. Ich lernte auch die Astrologie kennen, mit der sich mein neuer Freund beschäftigte. Satan erreichte so sein zweites, wie mir scheint, wichtigstes Ziel: Ich verwechselte nämlich Magie mit Geistigkeit. Indem ich mich von Gott entfernte, kam ich dem Bösen immer näher. Ich wandte mich mit meinen Problemen nicht mehr an Jesus, sondern an J., der versuchte, diese mithilfe von Astrologie zu lösen. Es kam schließlich so weit, dass ich fest davon überzeugt war, dass Planeten und Sterne einen Einfluss auf mein Leben haben. Als Konsequenz davon hörte ich auf, gegen Schwierigkeiten oder Charakterschwächen anzugehen, denn schließlich „war es nun einmal so und damit basta“. Dazu gesellte sich ein trügerisches Gefühl über eine Art von „Geheimwissen“ und ein damit verbundenes Überlegenheitsgefühl anderen Menschen gegenüber, die solch ein Wissen nicht hatten.

Diese Suche nach „Geistigem“, das sich später als Magie herausstellte, wurde auch durch diese Musik, die ständig in meinem Leben anwesend war, genährt. Black Metal und Dark Ambient gehören zur satanischen Musik. Die Inhalte der Lieder verehren Luzifer oder den Menschen selber, was zwar nicht ganz so bedrohlich zu sein scheint, letztendlich aber den Satanismus ausmacht. Diese Musik ist besonders gefährlich für Menschen, die ähnlich wie ich sehr empfänglich für Stimmungen und eine bestimmte Atmosphäre sind. Längere Zeit hindurch versuchte ich, mich selbst zu betrügen (ich denke, dass hier eine tief verwurzelte und in meiner Erziehung begründete Angst vor der Strafe Gottes wirkte), und redete mir ein, dass es in dieser Musik solche Inhalte und Symbole zwar gäbe, sie mich aber gar nicht interessieren würden. Mir käme es nur auf die Musik und die Atmosphäre an. In einem bestimmten Augenblick hörte ich sogar auf, an den Satan zu glauben, und war davon überzeugt, dass er gar nicht existiert, und die Menschen selbst die Hölle auf Erden schaffen. Ich begann auch, mich für Dämonologie, Magie und heidnische Riten zu interessieren, und bezeichnete das Ganze als „intellektuelle Horizonterweiterung“. Es war ein rein theoretisches Interesse; ich praktizierte keinen Okkultismus (außer der Astrologie und der „Beschwörung“ eigener Amulette – Runen, die ich um den Hals trug).

Im Verlauf der Zeit bemerkte ich, dass all die Zustände, die durch die Musik hervorgerufen wurden, eine sehr negative Wirkung auf mein Leben hatten. Für wirklich gefährlich halte ich die Musikrichtung, die man als Dark Ambient bezeichnet. Die Autoren wenden sich oft gar nicht an Luzifer oder andere Dämonen, sondern versuchen vielmehr, durch Laute eine Atmosphäre der Angst, der Finsternis, der Zerstörung oder Unsicherheit zu schaffen. Mehrheitlich zeichnet sich diese Musik durch ein Kreisen um die Motive des Schmerzes, Todes, der Depression, imaginäre Visionen der Hölle, Reisen in die Tiefe einer Seele, die jegliche Hoffnung aufgegeben hat etc. aus. Erst nach vielen Jahren wurde mir richtig bewusst, dass es sich um eine Musik handelte, die den Fall des Menschen glorifizierte und alle schlechten und unnatürlichen menschlichen Neigungen betonte. Als bekehrter Mensch kann ich diese Musikrichtung als ein Werkzeug des Bösen bezeichnen, durch dass der Satan auf das Unterbewusstsein sensibler Menschen einwirkt.

Die Jahre, die ich fernab der Kirche und ohne Sakramente verbrachte, führten dazu, dass sich meine Beziehungen zu anderen Menschen, meinen Eltern und Bekannten, sichtbar verschlechterten. Ich kann mich immer noch gut daran erinnern, dass meine Freunde mir sagten, wie sie manchmal Angst davor hätten, mich anzusprechen und dass ich nicht einschätzbar wäre. Aus heutiger Sicht kann ich sagen, dass ich die meisten positiven Emotionen verloren hatte, vor allem war ich nicht dazu fähig, zu lieben, und verwechselte  Liebe mit sexueller Begierde. Das Schlimmste war jedoch der moralische Relativismus, der bei mir auftauchte: Ich konnte das Schlechte nicht mehr als schlecht bezeichnen. Ich ließ mich von der Idee leiten: „Jeder soll machen, wonach ihm ist, und sich um seine eigenen Dinge kümmern.“

Meine Situation fing an, sich zu verändern, als ich meinen jetzigen Mann kennenlernte. Ich beendete damals die traumatische und emotional schlechte Beziehung zu einem Mann, mit dem ich ohne Trauschein zusammenlebte. Heute bin ich der Meinung, dass der Herr unsere Wege kreuzte, damit wir uns gemeinsam aus den Sünden erheben konnten, in denen wir gefangen waren. Für ihn gab ich die Musik und die Bücher über Magie auf, und er gab für mich seine Astralreisen und den Kampfsport auf, dem er zehn Jahre seines Lebens gewidmet hatte.

Der erste Schritt zu unserer Bekehrung war die sakramentale Eheschließung im Jahre 2006. Bis heute weiß ich nicht, warum wir uns eigentlich dazu entschlossen hatten, kirchlich zu heiraten, obwohl wir beide eigentlich nichts mehr mit der Kirche zu tun hatten. Wir sagten uns, es wäre „für die Familie“, aber wir fühlten auch beide, dass es so sein sollte. Die Beichte vor der Trauung war für mich ein ungeheures Erlebnis, denn es war die erste Beichte nach zehn Jahren. Eigentlich war es eine katastrophale Beichte, ich bekannte irgendwelche Sünden, um so schnell wie möglich die Lossprechung zu erlangen. Die Eheschließung ging uns ebenfalls sehr nahe, aber nicht nahe genug, um die Gnade der Bekehrung empfangen zu können. Wir praktizierten zwar keinen Okkultismus mehr, lebten aber auch nicht mit dem Herrn.

2008 kam unser Sohn zur Welt. Wir ließen ihn taufen, doch geschah dies ohne wirkliche Überzeugung (diese Taufe erschien mir als Heuchelei, denn wir lebten ganz außerhalb der Kirche). Und ab diesem Zeitpunkt kamen in mir Emotionen hoch, die ich schon längst vergessen hatte: das Gefühl einer großen Liebe zu einer anderen Person, und die Überzeugung, dass ich für sie mein Leben hingeben könnte. Jetzt weiß ich, dass der Herr mich in diesem Augenblick zu sich rief, und mein Herz, das jahrelang verschlossen gewesen war, aufbrach. Plötzlich wurden mir die Augen geöffnet und ich entdeckte all das Schlechte, was in der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft vom Satan stammte. Es wurde mir bewusst, dass all das, was ich bisher als Toleranz und Freiheit, als bürgerliche Freiheiten, bezeichnet und angesehen hatte, einen Versuch darstellte, eine Weltanschauung durchzubringen, die Gottes Ordnung auf der Welt zerstören sollte.

Irgendwann war das alles zu viel für mich. Ein Gedanke quälte mich besonders: Wieso sehen die anderen das ganze Böse nicht, wenn schon ich in der Lage bin, es zu bemerken? Als ich wieder einmal über eine bestimmte Situation grübelte, hörte ich einen inneren Aufruf: „Komm zu Mir, Ich werde dir helfen.“ Jetzt mag es sich vielleicht komisch anhören, aber damals wusste ich sofort, wer mich rief, und wohin ich gehen sollte. Zum ersten Mal seit vielen Jahren ging ich ganz bewusst in einen Gottesdienst (ich hatte bereits früher an Messfeiern teilgenommen, vor allem bei besonderen Anlässen und an Feiertagen, um meine Familie nicht zu betrüben), und ich muss gestehen, dass ich mich an nichts mehr erinnern kann. Nicht, dass ich nicht zugehört hätte, ich habe einfach die ganze Messe über geweint. Ich konnte mich nicht beherrschen, es flossen die ganze Zeit über Tränen. Ich hatte das Gefühl, als ob ich einen Käfig verlassen hätte, in dem ich mehr als 15 Jahre lang gesessen hatte und dabei dachte, dass ich frei wäre. Ich bekam all meine positiven Emotionen und Gefühle wieder. Ich fühlte eine ungeheure Liebe, die mich umhüllte und davon überzeugte, dass hier mein Platz ist. Bis zum heutigen Tag berührt mich die Wandlung in Christi Fleisch und Blut so sehr, dass ich meine Tränen nicht zurückhalten kann.

Auch die Beichte war für mich ein sehr großes Erlebnis. Zum ersten Mal seit meiner Bekehrung fühlte ich, dass Gott mir all das Schlechte, was in meinem bisherigen Leben passiert ist, verzeiht, und dass Christus, der im Allerheiligsten Sakrament anwesend ist, mich liebt und Sein Leben für mich hingegeben hat. Seit diesem Zeitpunkt empfange ich regelmäßig die Sakramente.

Zu einem weiteren Umbruch in meinem Leben kam es, als ich in ein Kloster fuhr, um christliche Meditationstechniken zu erlernen. Dort lernte ich das Christusgebet kennen und entdeckte, dass das Gebet bei jedem Menschen anders aussehen kann, und dass es der Herr ist, der jedem seine eigene Art zu beten zeigt. Dieses kurze Gebet, verbunden mit der richtigen Atmung, lehrt uns geistige Wachsamkeit und kindliches Vertrauen auf Gott. In jedem freien Augenblick wiederhole ich: „Jesus Christus, ich vertraue auf Dich.“ Ganz einfach. Ich fühle, dass dies ein Gebet für unsere Zeiten ist. Wenn ich darüber meditiere, kann ich mich viel besser konzentrieren und schlechte Gedanken vertreiben. Denn das Vertrauen auf die göttliche Barmherzigkeit benötige ich jetzt am meisten, um auf dem Weg der Bekehrung zu bleiben. Gleichzeitig habe ich nach vielen, vielen Jahren den Rosenkranz wiederentdeckt. Ich trage immer einen Rosenkranz bei mir, damit er mit mir „unterwegs“ ist.

Ich danke Gott täglich für die Gnade der Bekehrung, und dass Er meine Seele der Finsternis entrissen hat, in der sie so viele Jahre lang gefangen war. Dank dieser Erfahrungen bin ich nun stärker und kann über Christus Zeugnis ablegen.

Dank sei Gott!

Margarethe

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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im März 2016.



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