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Autor: Zeugnis, Eine Freundin, eine fromme, reine und ehrliche Frau, gab mir das Bild des Barmherzigen Jesus. Mir schien dies damals etwas seltsam, und ich konnte es weder verstehen, noch wusste ich es richtig zu schätzen. Doch nach Jahren, nach vielen Sünden und Niederlagen, nach einem Leben ohne Verbindlichkeiten ist dies meine schönste Erinnerung, das wertvollste Geschenk, das mir jemals eine Frau gemacht hat. Vor vielen Jahren hat mir ein Mädchen, mit dem ich befreundet war, zur Erinnerung das Bild des Barmherzigen Jesus geschenkt. Ich wusste damals nichts über die Verehrung der göttlichen Barmherzigkeit oder Schwester Faustine. Ich wusste auch nicht, was die Zukunft für mich bereithält und hätte auch niemals vermutet, wie sehr der Barmherzige Jesus mir hilfreich und nahe sein würde. Meine Freundin war sehr fromm, rein, und hatte hohe moralische Ansprüche. Sie hielt sich fern von Genussmitteln und modischen Trends. Ich respektierte sie zwar, dachte damals aber, dass sie ziemlich altmodisch und rückständig sei, nicht im Hier und Jetzt leben würde. Doch die Zukunft sollte zeigen, wie falsch meine damaligen Ansichten waren … Heute hat dieses „rückständige“ Mädchen eine glückliche, liebevolle Familie, eine Arbeit, eine Eigentumswohnung, ist gesund. Und ich, der so moderne und fortschrittliche Ansichten vertrat, habe eine zerbrochene Ehe hinter mir, war ein paar Jahre lang alkoholabhängig, hatte Depressionen, Selbstmordgedanken, ein abgebrochenes Studium – mit einem Wort: ein völliges Desaster … Seit sechs Jahren bin ich dabei, dieses Desaster in meinem Leben wieder einigermaßen zu ordnen. Doch alleine bin ich dazu nicht in der Lage – das Durcheinander vergrößert sich nur noch mehr. Deshalb habe ich Jesus und die Muttergottes eingeladen, mir zu helfen, in meinem Leben Ordnung zu schaffen. Dafür habe ich Jesus meine Nüchternheit aufgeopfert und außerdem beschlossen, keine neue Beziehung mit einer anderen Frau einzugehen. Jeden Sonntag empfange ich die heilige Kommunion, ich beichte jeden Monat und bete jeden Tag den Rosenkranz und den Barmherzigkeitsrosenkranz. Ich bete für meine Frau, meine Tochter und meine alte Freundin, die ich damals verletzt habe, und für die ich heute bete, damit Gott ihre Ehe behüte. Wenn ich für meine Mitmenschen bete, dann kann ich sie mit anderen Augen anschauen, und meine Verletzungen und die Wut verschwinden. Ich tue dies jedoch nicht für mich, sondern zur Ehre Gottes. Mein Motto lautet: Nicht viel reden, aber umso mehr tun, denn die anderen erkennen, wer ich wirklich bin, wenn sie auf meine Taten, und nicht auf mein Reden schauen. Um in der Würde eines Gotteskindes zu leben, kann ich jedoch die Vergangenheit nicht vergessen, zur Warnung für andere … Es gab eine Zeit, da war der voreheliche Geschlechtsverkehr für mich eine tolle und vollkommen akzeptable Sache; ich kaufte pornografische Magazine, um zu masturbieren; ich verschlang förmlich sittenlose Filme und dachte, dies wäre gut so. Ich unterstützte das Recht der Frauen auf Abtreibung und hatte Sex mit einigen, damit ich vor anderen prahlen konnte, dass ich so viele Frauen hatte, wie es einem „richtigen Mann“ zusteht, der nichts von Keuschheit hält. Nach solchen erotischen Abenteuern, die ich in reichlich Alkohol ertränkte, fühlte ich mich wirklich modern und befreit. Ich lebte wie ein Heide und betrachtete Frauen als eine „Ware“. Manchmal hatte ich Gewissensbisse und ging dann zur Beichte, doch kurz danach gewährte ich dem Satan wieder Eintritt in mein Leben, und er bemächtigte sich meiner immer mehr. Der Alkohol holte alles Unnormale und Sündige aus mir heraus. Unter Alkoholeinfluss las ich sogar die Erzählungen des Marquis de Sade. Der Alkohol wurde zu meinem Freund, Arzt, Therapeuten und Götzen … Aber statt Hilfe und Freiheit erlangte ich nur Verzweiflung, andauernde Angst, Wut und Sünde. Ich verfiel in die Sklaverei der Sucht … Dem folgte die Sünde, und der Sünde folgte der Verlust des Glaubens. In solchen Augenblicken scheint es so, als ob Christus ganz weit entfernt sei, aber dies geschieht deswegen, weil wir ganz von Finsternis umgeben sind. Wenn ich meine Ehe betrachte, dann denke ich, dass wir beide die heilige Gabe des Ehesakramentes entweiht haben. Das, was wir schufen, war das genaue Gegenteil dessen, worüber ich in „Liebt einander!“ lese. Wir hatten schon Sex vor der Ehe und tranken auch zusammen. Wir zogen uns gegenseitig immer tiefer in den sinnlichen Sumpf hinein, denn wir dachten, dass wir so „modern“ wären … Ich war davon überzeugt, dass die meisten Menschen so leben und wenn die Mehrheit das so tut, dann muss man ja dem „Zeitgeist“ folgen … Hat das, was wir vor der Ehe und danach taten, unsere Ehe wirklich inniger zusammengefügt? Hat es uns gestärkt? Wurden wir dadurch besser oder kamen einander näher? Nein, nein und nochmals nein! Heute denke ich, dass wir lediglich unsere erotischen Gelüste und primitiven physiologischen Begierden aneinander ausgelassen haben. In Wahrheit betrieben wir gegenseitige Selbstbefriedigung und benutzten den Körper der anderen Person, um „uns selbst zu vergnügen“ … Dies führte bei uns zu Egoismus, zu Lügen, zu einem Mangel an Vertrauen und Respekt, zu Streitereien und bitteren Worten, die ich noch heute bereue. Der voreheliche Geschlechtsverkehr hat uns nicht vereint, sondern uns einen großen Egoismus beigebracht und gelehrt, die andere Person zu eigenen Zwecken zu benutzen. Für mich waren die Körperformen meiner Frau wichtig, die mich erregten, für meine Frau zählte lediglich meine „Leistung“ im Bett … Und trotz all dem hat uns der liebende, vergebende Gott mit einem gesunden und klugen Kind beschenkt. Und dabei gibt es doch so viele sich liebende, katholische Ehepaare, die keine Kinder bekommen können! In Seiner Barmherzigkeit und Gnade ist Gott sehr großzügig. Heute leben wir getrennt, denn es ist zu viel Böses geschehen, wir sind unfähig, unser Leben ganz neu zu gestalten, denn wir haben zu viele Dinge zerstört, an erster Stelle das gegenseitige Vertrauen. Ich versuche, meiner Frau all das zu vergeben, was für mich verletzend oder leidvoll gewesen ist. Ich bitte die Muttergottes, sie möge uns die Vergebung dafür erbitten, dass wir das Ehegelübde nicht eingehalten haben. Jetzt kann ich all dies niederschreiben, denn nun ist Christus in meinem Leben. Ich bin schrittweise auf Ihn zugegangen. Zunächst habe ich aufgehört, Alkohol zu trinken, und habe mich in Behandlung begeben, um nicht elend und ohne Gott sterben zu müssen. Die Welt, die ich nun mit nüchternen Augen sah, war wunderschön. Als meine Abstinenz sich verfestigt hatte, begann ich, darüber nachzudenken, ob ich wirklich an Gott glaubte, und was es wirklich hieß, ein Christ zu sein. Bei einem Treffen der Anonymen Alkoholiker in Tschenstochau, wo zehntausend Menschen versammelt waren, die das gleiche Problem wie ich hatten, fühlte ich eine große Kraft und Freude in mir. Es gibt so viele von uns, die zu einem neuen Leben auferstanden sind. Auch viele Leser von „Liebt einander!“ gehören dazu. Ich freue mich darüber, dass sie zu Christus zurückkehren möchten. Ich werde für sie beten, denn sie geben mir die Hoffnung auf eine bessere Zukunft – die Hoffnung darauf, dass eine Rückkehr zu Gott immer möglich ist. Doch der Kampf hört niemals auf. Der Satan gibt nicht auf und versucht, uns in Versuchung zu führen, sündige Erinnerungen kehren wieder … Dann ist es am besten, man geht in die nächste Kirche, kniet vor dem Herrn nieder und betet den Rosenkranz, den Barmherzigkeitsrosenkranz, die Lauretanische Litanei, und in den Anliegen der Person, die gerade neben uns kniet und betet. Vielleicht hat auch diese Person irgendein Joch, welches sie vor Gott hinträgt … Dies ist meine Art, um gegen die Sünde und Versuchung anzugehen – und glaubt mir, es hilft. Es ist auch hilfreich, für erhaltene Gnaden zu danken und sich für die Zukunft zu stärken. Wendet Euch von dem ab, was die Welt anbietet: Meistens, wenn nicht immer, handelt es sich um eine Aufforderung zur Sünde, und ist das Gegenteil dessen, um was Jesus uns bittet. Wir alle werden einmal vor Gott Rechenschaft über unser Leben abgeben müssen. Und was ist schon unser irdisches Leben im Vergleich mit der Ewigkeit? Was werden wir vor Gottes Angesicht tragen? Unser Geld, unsere Häuser, Autos oder moderne Kleidung? Gold, Schmuck? Unsere Selbstbefriedigung, pornografische Bilder, Ehebrüche, perversen Sex? Vielleicht Alkohol und Drogen? Wollt Ihr am Ende eures Lebens mit solch einer Last vor Gottes Angesicht treten? … Gott verlangt von uns, dass wir uns selbst und unsere Nächsten lieben. Und nur mit solch einer Liebes-Last werden wir in den Himmel kommen. „Wer an mich glaubt, wird leben, auch wenn er stirbt“ (Johannes 11, 25). Dieser Satz lässt mir seit einiger Zeit keine Ruhe mehr. Er ist ununterbrochen in meinen Gedanken, in meinem Gewissen höre ich diese Worte, immer wenn ich eine Sünde begehe oder eine Schwäche zeige und mich damit nicht abfinden kann. Diese Worte sind für mich nicht nur eine Mahnung, sondern auch eine große Hoffnung. Dank dieser Worte Jesu habe ich nun weniger Angst vor dem Tod oder einer tödlichen Krankheit. Ich weiß nicht, wann mein Leben zu Ende sein wird. Dies weiß nur Gott. Vielleicht werde ich ein hohes Alter erreichen, oder aber ich sterbe schon morgen, in einer Woche oder in einem Jahr. Ich weiß nur eins: Ich muss so leben, dass wenn der Augenblick des Todes kommt, ich mit Gott im Reinen bin, ohne schwere Sünden auf dem Gewissen. Ich möchte ganz einfach in diesem letzten Augenblick mit Gott vereint sein, und dies legt mir die süße (obwohl manchmal auch schwere) Pflicht auf, nach Gottes Geboten zu leben. Ich kenne weder den Tag noch die Stunde, also bemühe ich mich, wie die klugen, biblischen Jungfrauen mit ihren Lampen, zu wachen. Wenn ich an vergangene Zeiten zurückdenke und mich an meine Kontakte zu Frauen erinnere, an all das, was sich damals ereignet hat, dann sehe ich, dass die schönste, edelste und reinste Sache, die mir damals passiert ist, dieser Abend im Januar vor 18 Jahren war. Damals hat mir meine Freundin, eine fromme, reine und ehrliche Frau, das Bild des Barmherzigen Jesus geschenkt. Mir schien dies damals etwas seltsam, und ich konnte es weder verstehen, noch wusste ich es richtig zu schätzen. Doch nach Jahren, nach vielen Sünden und Niederlagen, nach einem Leben ohne Verbindlichkeiten ist dies meine schönste Erinnerung, das wertvollste Geschenk, das mir jemals eine Frau gemacht hat. Heute bete ich zu diesem Barmherzigen Jesus und kehre immer wieder zu Ihm zurück. Ich bete für sie und für alle Frauen. Ich bete darum, dass ich in jeder dieser Frauen eine Schwester im Glauben sehen kann. Michael Möchtest Du, dass Dein familiäres Glück Bestand hat? a) Jedes zweite nur standesamtlich verheiratete Paar trennt sich – 50% „Schreibe und sprich über meine Barmherzigkeit (…)“ Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im März 2016. Lesen Sie mehr Christian Artikel (Deutsch)
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