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Autor: ks. Mieczysław Piotrowski TChr, Im Gegensatz zu anderen Religionen ist das Christentum keine Ideologie, kein System moralischer Grundsätze oder Kultvorschriften. Das Christentum ist die lebendige Person Jesus Christus, der wahrer Gott ist und der wahrer Mensch wurde, um alle Menschen zu erlösen und sie zu einer liebenden Beziehung mit Gott zu befähigen. Das Christentum beruht auf Tatsachen. Die Tatsache der Menschwerdung ist eines der Schlüsselereignisse in der Geschichte. Der wahre Gott wird wahrer Mensch. „Für uns Menschen und zu unserem Heil ist er vom Himmel gekommen, hat Fleisch angenommen durch den Heiligen Geist von der Jungfrau Maria und ist Mensch geworden“, bekennen wir im großen Glaubensbekenntnis. Der Sohn Gottes, die zweite Person der Heiligsten Dreifaltigkeit, wird Mensch, um uns zu erlösen, um all unsere Sünden hinwegzunehmen (vgl. 1.Johannes 3, 5), damit jeder, der an ihn glaubt, nicht zugrunde geht, sondern das ewige Leben hat“ (Johannes 3, 16). Im Katechismus der Katholischen Kirche (460) lesen wir: „Das Wort ist Fleisch geworden, um uns »Anteil an der göttlichen Natur« zu geben (2.Petrus 1,4): »Dazu ist das Wort Gottes Mensch geworden und der Sohn Gottes zum Menschensohn, damit der Mensch das Wort in sich aufnehme und, an Kindesstatt angenommen, zum Sohn Gottes werde« (Irenäus, hæer. 3,19,1). Das Wort Gottes »wurde Mensch, damit wir vergöttlicht würden« (Athanasius, inc. 54,3).“ Indem Er wahrer, sterblicher Mensch, ein Mitglied der menschlichen Rasse wurde, nahm der liebende Gott die Sünden und Leiden aller Menschen auf sich, um im Geheimnis Seines Leidens, Seines Todes und Seiner Auferstehung alle Sünden zu tilgen, den Satan zu besiegen und zu bewirken, dass Leiden und Tod für jeden Menschen zu einem Weg der Erlösung werden. Es gibt noch einen weiteren sehr wichtigen Aspekt der Weihnacht: „Der Sohn Gottes vereinigte sich durch Seine Menschwerdung auf besondere Weise mit jedem Menschen“. So wurde Er für alle Menschen zum einzigen Weg, der zur Fülle des Glücks und zur Erlösung führt. Nur dank Christus besitzt jeder Mensch eine unendliche Würde und einen unschätzbaren Wert. Über den Wert eines Menschen entscheidet nicht sein Alter, noch sein Intelligenzquotient oder seine gesellschaftliche Position, sondern vielmehr seine Menschlichkeit, die heilig ist, weil Christus mit ihr vereint ist. Dieselbe Würde und dasselbe Recht auf Leben besitzt der eben erst im Schoß seiner Mutter empfangene Mensch wie auch der Erwachsene, der Jugendliche, der alte, geistige behinderte Mensch oder der Nobelpreisträger. Durch Seine Menschwerdung, Seinen Tod und Seine Auferstehung hat der Sohn Gottes die „Werke des Teufels“ (1.Johannes 3, 8) zerstört und die dämonische Lüge aufgedeckt, die behauptet, dass man glücklich sein kann, wenn man so lebt, als ob es Gott nicht gäbe, und dass man seine unendliche Sehnsucht nach Glück ohne Gott und entgegen Seinen Gesetzen stillen kann. In Jesus Christus spricht Gott zum Menschen und sucht ihn wie der gute Hirte das verlorene Schaf (vgl. Lukas 15, 1-7). Er tut dies, weil Sein väterliches Herz ihn dazu drängt, weil der Mensch Sein besonderes Eigentum ist. Deshalb möchte Gott ihn mit der Fülle Seines göttlichen Lebens und Seiner Liebe beschenken. Gott sucht den Menschen und möchte ihn aus der Sklaverei der Sünde befreien, in der er sich durch den Vater der Lüge befindet (vgl. Genesis 3, 13). Der fleischgewordene Gott –Jesus Christus – kommt in „sein Eigentum“, und so viele wollen Ihn nicht aufnehmen (vgl. Johannes 1, 11). So wie einst in Bethlehem sagen auch heutzutage viele gleichgültig oder hasserfüllt zu Maria und Jesus: „Es gibt keinen Platz, ich kann Euch nicht aufnehmen“. Wenn jemand die Tötung menschlicher Wesen bei einer Abtreibung oder bei der künstlichen Befruchtung akzeptiert und mit Geschlechtsverkehr vor der Ehe, Ehebruch, Verhütungsmitteln und Pornografie einverstanden ist, dann verwirft er damit zugleich Jesus und Seine Lehre, er verwirft die Liebe und das ewige Leben und begibt sich auf den Weg, der zur ewigen Verdammnis führt. „Wir können nicht mit Gott vereint werden, wenn wir uns nicht freiwillig dazu entscheiden, ihn zu lieben. Wir können aber Gott nicht lieben, wenn wir uns gegen ihn, gegen unseren Nächsten oder gegen uns selbst schwer versündigen: »Wer nicht liebt, bleibt im Tod. Jeder, der seinen Bruder hasst, ist ein Mörder, und ihr wisst: Kein Mörder hat ewiges Leben, das in ihm bleibt« (1.Johannes 3,14–15). Unser Herr macht uns darauf aufmerksam, dass wir von ihm getrennt werden, wenn wir es unterlassen, uns der schweren Nöte der Armen und Geringen, die seine Brüder und Schwestern sind, anzunehmen. In Todsünde sterben, ohne diese bereut zu haben und ohne die barmherzige Liebe Gottes anzunehmen, bedeutet, durch eigenen freien Entschluss für immer von ihm getrennt zu bleiben. Diesen Zustand der endgültigen Selbstausschließung aus der Gemeinschaft mit Gott und den Seligen nennt man »Hölle«“ (Katechismus der Katholischen Kirche 1033) Die größte BedrohungAls die Muttergottes in Fatima erschien, sagte sie, dass der Verlust des Glaubens an Christus die größte Tragödie des Menschen sowie ganzer Völker sei, eine größere Bedrohung als ein Atomkrieg oder verschiedene Naturkatastrophen. Wir sind Zeugen des moralischen Niedergangs ganzer Gesellschaftsschichten, und dieser Niedergang spiegelt sich in der fehlenden Achtung vor dem menschlichen Leben, der massenhaften Ermordung der Ungeborenen, der Euthanasie, in sexuellen Ausschweifungen, der Verwendung von Verhütungsmitteln, in der Plage der Scheidungen, der Drogensucht etc. wider. Auf diese Art und Weise steuert die Menschheit auf die Selbstvernichtung zu. Die Untreue Gott gegenüber führt letztendlich zur Selbstzerstörung des Menschen. Als die Muttergottes Schwester Lucia erschien, wiederholte sie drei Mal: „Wir nähern uns der Endzeit“. Jesus sagte zu Schwester Faustine: „Bevor die Zeit der Gerechtigkeit kommt, gebe ich der Menschheit eine Zeit der Barmherzigkeit“. Werden die Menschen weiterhin diese Zeit der Barmherzigkeit missachten? Werden sie weiterhin gegenüber den Warnungen und Bitten Jesu und Seiner Mutter gleichgültig bleiben? Liebe Leserinnen und Leser! Die Muttergottes bittet jede und jeden von Euch, sie bei dem Werk zur Rettung der Welt zu unterstützen. Wir wissen ja, dass nur die Liebe Jesu Christi den ganzen Schrecken des Bösen überwinden kann, der über der Menschheit lastet. Christus benötigt aber unser Einverständnis, um in uns wirken und durch uns die größten Sünder mit Seiner Liebe erreichen zu können. Jesus ruft uns dazu auf, uns zu bekehren und unseren Glauben zu vertiefen. Sich bekehren bedeutet, an die unendliche Barmherzigkeit Gottes zu glauben. Gott möchte uns aus der Sklaverei unserer Sünden befreien und uns dazu befähigen, nach den evangelischen Räten zu leben. Damit dies möglich wird, muss man folgende Bedingungen erfüllen: Nach jedem schweren Sündenfall sollte man sofort zur Beichte gehen, um im Zustand der heilig machenden Gnade zu verbleiben. Man sollte unbedingt die Neigung zur Sünde hassen lernen, mit der Sünde brechen und allen sündigen Süchten und Abhängigkeiten entsagen: der Pornografie, sexuellen Ausschweifungen, dem Alkoholismus, der Drogensucht, der Zigarettensucht, der Esssucht, dem Anschauen demoralisierender Filme und der Kirche gegenüber feindselig eingestellter Fernsehkanäle, dem Lesen unmoralischer Zeitschriften und Bücher. Man sollte dem Hass und allen Vorurteilen entsagen, allen alles verzeihen und für seine Feinde beten. Den Leidenden, Kranken, Alten und Armen sollte man zu Hilfe eilen und Christus in ihnen sehen. Wer das Gebet vernachlässigt, verliert den Glauben. Deshalb muss es das tägliche Gebet geben: einen Teil des Rosenkranzes, den Barmherzigkeitsrosenkranz, die Lektüre und Meditation der Heiligen Schrift, die regelmäßige Beichte (wenigstens ein Mal im Monat) und die häufige Teilnahme an der Eucharistiefeier. Wenn die Gesundheit und die Pflichten es erlauben, sollte man mittwochs und freitags bei Brot und Wasser fasten. Heutzutage muss man verstärkt an den evangelischen Aufruf zur Sühne und Bekehrung erinnern, der in der Botschaft von Fatima enthalten ist. Dieser Aufruf ist aktueller und dringender denn je. Der selige Papst Johannes Paul II. sagte am 13.05.1982 in Fatima: „Der Aufruf aus der Botschaft Mariens in Fatima ist so tief im Evangelium und der ganzen Tradition verwurzelt, dass die Kirche fühlt, dass diese Botschaft angehört werden muss (…). Im Licht der Liebe der Mutter verstehen wir die ganze Botschaft von Fatima. Das größte Hindernis auf dem Weg des Menschen zu Gott ist die Sünde, das Verharren in der Sünde und letztendlich die Leugnung Gottes, das bewusste Hinauswerfen Gottes aus der Welt der menschlichen Gedanken, die Loslösung aller irdischen Aktivitäten des Menschen von Gott, die Ablehnung Gottes durch den Menschen. Tatsächlich ist es aber so, dass die ewige Erlösung des Menschen nur bei Gott zu finden ist. Die entschiedene Ablehnung Gottes durch den Menschen führt logischerweise zur Zurückweisung des Menschen durch Gott, zur Verdammnis (vgl. Matthäus 7, 23; 10, 33). Kann denn die Mutter, die mit all ihrer Liebe, die der Heilige Geist in ihr erweckt, die Erlösung eines jeden Menschen will, im Angesicht der Infragestellung der Fundamente der Erlösung schweigen? Nein, sie kann es nicht. Die Botschaft der Muttergottes in Fatima ist stark und eindeutig, weil sie eine mütterliche Botschaft ist. Sie klingt ernst. Sie klingt wie die Ansprache Johannes des Täufers am Ufer des Jordans. Sie ruft zur Buße auf, warnt, fordert zum Gebet auf, empfiehlt das Rosenkranzgebet. Diese Botschaft ist an jeden Menschen gerichtet“. Pater M. Piotrowski Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im März 2016. Lesen Sie mehr Christian Artikel (Deutsch)
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