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Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.                Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.                Du sollst den Feiertag heiligen.                Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.                Du sollst nicht töten.                Du sollst nicht ehebrechen.                Du sollst nicht stehlen.                Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.               
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Den Willen Gottes erfüllen
   

Autor: Małgorzata Radomska,
Liebt einander! 2/2011 → Die Bewegung der Reinen Herzen



Es gibt nur einen Weg zum wahren Glück: Wenn man sich Jesus anvertraut … Das lernen wir in der Bewegung der Reinen Herzen, wenn wir täglich das Weihegebet beten. Diesen Weg zeigen uns viele jugendliche Heilige. Eine von ihnen ist auch die am 25.09.2010 seliggesprochene Chiara Luce Badano.

Sie kam am 29.10.1971 zur Welt und war ein sehr fröhliches, energisches und beliebtes Mädchen. Chiara war sehr sportlich, tanzte gern, hatte immer ein Lächeln auf dem Gesicht und sehr viele Ideen und Träume. In der Schule gehörte sie allerdings nicht zu den Klassenbesten, es kam auch ein Mal vor, dass sie eine Klasse im Gymnasium wiederholen musste. Trotz dieser Schwierigkeiten gab sie nicht auf und versuchte, ihre Pflichten so gut es ging zu erledigen. Bei ihren Freunden stand sie immer im Mittelpunkt und verbrachte ihre freie Zeit gerne in Cafés. Sie war auch verliebt gewesen.

Seit ihrer Kindheit gehörte sie der Focolari-Bewegung an. In dieser Bewegung gestalteten sich ihr Geistesleben und ihr tiefe Freundschaft zu Jesus. Sie entdeckte Gott als die Liebe. Im Alter von 12 Jahren bekannte sie in einem Brief an Chiara Lubich, die Gründerin der Bewegung: „Ich habe entdeckt, dass der verlassene Jesus der Schlüssel zur Einheit mit Gott ist. Ich möchte Ihn zu meinem einzigen Bräutigam machen und mich auf Sein Kommen vorbereiten. Ich möchte Ihn vor alles andere stellen!“

Chiara entdeckt Christus in jedem Menschen, den sie trifft – vor allem in den Kleinsten und Weggestoßenen. Sie träumt davon, Jesus in der Mission zu dienen, unter den Kindern Afrikas. Aus Liebe zu Gott verpflichtet sie sich dazu, jeden Augenblick Seinen Willen zu erfüllen; sie lernt es während der täglichen Eucharistiefeier.

Chiara hält an diesem Versprechen fest, auch angesichts der Ereignisse, die im Sommer 1988 auf sie zukommen, und die menschlichen Kräfte übersteigen. Ärztliche Untersuchungen bringen die Ursache für die starken Schmerzen, die Chiara sehr oft beim Tennisspielen spürt, zutage: Knochenkrebs mit Metastasen …

Die Chemotherapie beginnt, es folgen zwei Operationen. Trotz allem versucht Chiara, ein normales Leben zu führen. Im Krankenhaus wird sie zur treuen Freundin eines drogensüchtigen Mädchens, das unter einer starken Depression leidet. Chiara konzentriert sich nicht auf sich selbst, sie achtet nicht auf ihren Schmerz und die Erschöpfung – sie hilft anderen. „Später werde ich genügend Zeit zum Schlafen haben“, sagt sie. Sie gibt sich ganz hin – selbst dann, wenn sie ans Bett gefesselt ist, sammelt sie Geld und gibt alles einem Freund, der in die Mission nach Afrika fährt. Sie sagt: „Ich brauche es nicht – ich habe alles“.

Als das Leiden immer stärker wird, sie alle Haare verliert und immer weniger Kraft hat, hört sie nicht auf zu sagen: „Jesus, wenn Du es willst, dann will ich es auch. (…) Für Dich Jesus“ … Die Computertomografie lässt keinen Zweifel übrig. Die Schmerzen werden immer stärker, trotzdem will Chiara kein Morphium dagegen nehmen. „Es nimmt mir die Klarheit beim Denken und ich kann Jesus nur das Leiden aufopfern. Ich will wenigstens noch für eine kurze Zeit das Kreuz mit Ihm teilen“, erklärt sie.

Chiaras Einstellung wird zu einem großen Zeugnis für alle, die sie während ihrer Krankheit begleiten. Sie strahlt Freude und Frieden aus: „Diese Krankheit hat mir Jesus gegeben, Er hat  sie mir in einem bestimmten Augenblick geschickt, damit ich Ihn aufs Neue entdecke“, sagte Chiara. Als der sie besuchende Kardinal Saldarini fragte: „Du hast wunderschöne Augen. Sie strahlen ein wunderbares Licht aus. Woher hast Du dieses Licht?“, antwortete Chiara schüchtern: „Ich versuche, Jesus sehr zu lieben“ …

Eines Tages teilt sie ihrer Gemeinschaft eines ihrer Erlebnisse mit: „Als die Ärzte mit dieser kleinen, aber doch unangenehmen Untersuchung begannen (…), kam die Dame mit einem strahlenden Lächeln im Gesicht, wunderschön.  Sie näherte sich mir, nahm mich bei der Hand und flößte mir Mut ein. (…) Sie verschwand so schnell, wie sie gekommen war; ich sah Sie nicht mehr. Eine ungeheure Freude erfüllte mich und die Angst war verschwunden. (…) Sie schien mir ein Engel zu sein, den die Muttergottes mir zur Seite gestellt hat. (…) Da verstand ich: Wenn wir wirklich zu allem bereit wären, wie viele Zeichen würde Gott uns dann schicken. Ich verstand ebenfalls, dass Gott oft an uns vorbeigeht, ohne dass wir es bemerken“.

Kurz danach erfuhr Chiara eine Lähmung der Beine; in ihren Notizen schreibt sie: „Es ist wichtig, den Willen Gottes zu erfüllen, das heißt, sich auf Sein Spiel einzulassen … Es wartet eine andere Welt auf mich und es ist mir nichts anderes übrig geblieben, als mich dreinzufügen. Ich fühle mich nun in einen wunderbaren Plan hineingezogen, der sich ganz langsam vor mir entfaltet. Ich bin so gerne Fahrrad gefahren, und Gott hat mir die Beine genommen. Aber er hat mir Flügel gegeben. (…) Könnte ich wählen zwischen der Möglichkeit, wieder laufen zu können oder in den Himmel zu gehen, so würde ich, ohne zu zögern, den Himmel wählen. Jetzt interessiert mich nur das … Ich will zu Jesus gehen“ …

Chiara weiß über ihren Gesundheitszustand bescheid, sie weiß, dass die Medizin nichts mehr für sie tun kann und alles in den Händen Gottes liegt. Sie will bis zum Schluss dem verlassenen Jesus treu bleiben. Zusammen mit ihrer Mutter bereitet sie die „feierliche Vermählung“ vor – sie erklärt genau, wie sie angezogen, gekämmt sein möchte, und wie die Kirche bei ihrem Begräbnis geschmückt sein soll. Sie wählt die Lesungen und Lieder aus. Chiara möchte, dass es ein Freudenfest wird – der Tag ihrer Geburt für den Himmel. Am 07. Oktober 1990 geht sie in die Arme Christi hinüber, geführt von der Muttergottes vom Heiligen Rosenkranz, dabei sagt sie zu ihrer Mutter die letzten Worte: „Sei glücklich, denn ich bin glücklich“ …

Und so sieht der einfache Weg zur Heiligkeit aus, den uns diese junge Italienerin aufzeigt: Freudig jeden Wunsch Jesu erfüllen. Seine Liebe in allem, was uns begegnet, entdecken. Den verborgenen Gott in jedem Kind, in jedem Armen, Kranken und Verlassenen sehen … Seinen Platz in der Gemeinschaft der Kirche einnehmen, den Platz am Herzen Jesu finden – Jesus in sich aufnehmen und fortwährend im Heiligtum des Herzens mit Ihm verweilen. Auf Sein Wort hören und jeden Tag mit Ihm leben. Jeden Augenblick den Willen Gottes suchen und sich mit kindlichem Vertrauen in die Hände des guten Gottes legen. Möge die Freundschaft mit dieser neuen Seligen in uns Früchte der Treue zu Jesus in jeder Situation unseres Lebens hervorbringen. Sagen wir immer wieder zu Gott: „Ja, wenn Du es willst, Jesus, dann will ich es auch“ …

M. Radomska

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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Februar 2016.



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