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Autor: Tadeusz Wasilewski, Als ich im Jahre 1993 meine Arbeit an der Klinik für die Behandlung von ehelicher Unfruchtbarkeit aufnahm, befassten sich in Polen mit diesem Problem nicht mehr als 15-20 Ärzte. Der Bedarf war riesig, daher glaubte ich, an einer renommierten, dem Menschen sehr notwendigen und nützlichen Institution angefangen zu haben. Die Fortpflanzungsmedizin und die Behandlung von Unfruchtbarkeit ist ein sehr sensibler Bereich der medizinischen Wissenschaft. Ich begann, ihn zu erforschen und dieses Problem mit den Augen der Patienten zu betrachten. Ich sah, was für ein Drama es für Eheleute ist, keine Kinder zu haben. Die Psyche von Menschen, die keine Kinder bekommen können, wird mit derjenigen von Krebskranken verglichen. Sie fühlen sich als gesellschaftliche und familiäre Invaliden. Sie meiden das Thema, ganz besonders Fragen wie: „Bist du schon schwanger?“, „Und warum habt ihr noch kein Kind?“… Sie wollen das nicht hören. Sie weinen irgendwo in der Stille ihres Schlafzimmers, leiden darunter… Diesen Menschen zu helfen, erfordert ein Engagement über 365 Tage im Jahr – ohne freie Tage, ohne Unterbrechung. Jemand, der sich nicht aufopfern will, der dem anderen nicht wirklich helfen will, kann nicht in diesem Beruf arbeiten. Ich selber habe mich immer bemüht, mit Liebe zu arbeiten, mit Redlichkeit und Herzlichkeit; so habe ich mir das Vertrauen der Patienten erworben. Ich wusste, dass dies alles im Behandlungsprozess unentbehrlich ist, unabhängig von der Methode, die man anwendet. Ich hatte es doch mit lebendigen Menschen zu tun, die weinen, die an ihrer Krankheit leiden – physisch und psychisch leiden. Dabei arbeitete ich mit medizinischer Professionalität; dies war notwendig, um die Unfruchtbarkeit zu besiegen. Beruflicher AufstiegDie Arbeit an der In-vitro-Klinik brachte den Umgang mit Menschen auf der ganzen Welt mit sich, denn Unfruchtbarkeit gibt es schließlich überall. Versammlungen, Kongresse und Symposien ermöglichten einen Austausch von Erfahrungen und Informationen, aber auch schlicht, Reisen in der ganzen Welt. Die Arbeit an einer solchen Klinik bedeutet auch ungeheuer viel Geld. Abscheulich viel Geld. Die Leute geben alles, um ein Kind zu haben. Viele Jahre arbeiten sie, um dann alles herzugeben: Sie verkaufen das Auto, die Wohnung, nehmen Schulden auf – nur, um den Kampf mit ihrer Krankheit zu gewinnen, nur, damit das ersehnte Kleine in der Familie erscheint. Täglich erhielt ich einige, später über ein Dutzend Anrufe. Wenn es geklappt hatte, waren die Menschen glücklich; wenn es nicht gelungen war, kamen die Patienten wieder. Mir wurde klar, dass ich gut mit ihnen reden konnte, dass sie mir vertrauten. Außer Anrufen kamen auch noch viele Briefe, in denen die Patienten von der Geburt eines Kindes berichteten, sein Aussehen beschrieben, seine Haar- und Augenfarbe… Sie schickten Fotos dieser Kinder. Manchmal kamen ganze Familien nach zwei oder drei Jahren mit einem Blumenstrauß gefahren, um das Kind zu zeigen und sich zu bedanken. Wie konnte ich also nicht an das glauben, was ich tat? Wie konnte ich nicht davon ausgehen, dass ich gebraucht wurde? Ich fühlte mich sehr bestätigt als Mensch, als Arzt, als jemand, der einem anderen Wesen auf dieser Erdkugel hilft, einem Wesen, das leidet. Schnell stieg ich auf und erlangte Berühmtheit. Ich glaubte aufrichtig, etwas Gutes und Notwendiges zu tun. Der materielle Aspekt und das Prestige, sowie das Bewusstsein, 47 Jahre alt zu sein und alles erreicht zu haben, bewegten mich, mich weiter in dieser Richtung zu entwickeln. Ich war in Gesellschaft von Menschen, die das In-vitro-Programm durchführten oder die das In-vitro-Programm an sich durchführen lassen wollten, da sie an Unfruchtbarkeit litten. Täglich las ich zig Artikel und Bücher über die Behandlung von Unfruchtbarkeit und die Anwendungsmöglichkeiten dieses Programms. Obwohl ich aus einer katholischen Familie stammte, hatte die Frage nach der Existenz und der Handlungsweise Gottes keine Bedeutung für mich; ich lebte gemäß der Tradition, ohne mich in ihren Sinn zu vertiefen… Der DurchbruchEs war Anfang 2007. Ich kehrte mit meiner Frau von Ferien in der Slowakei nach Hause zurück. Plötzlich fühlte ich, dass mit mir etwas geschah, was ich mit menschlichen Worten nicht auszudrücken vermag. Ich merkte, dass ich begann, das Leben völlig anders wahrzunehmen, dass es in mir zu pulsieren begann. Ich sah dieses Leben und meine Arbeit durch das Prisma zweier Baumkronen: Eine ist grün, voller Blätter, lebendig – das sind jene Kinder, denen man mit dem In-vitro-Programm eine Chance gibt, der andere Baum – trocken, ohne Blätter- das sind jene Kinder, denen man die Chance auf ein Weiterleben einfach versagt hat… So ist das In-vitro-Programm! Ich hatte immer gewusst, dass eine gewisse Anzahl menschlicher Wesen während der Durchführung der In-vitro-Methode sterben muss, aber an diesem Abend sind mir gleichsam die Augen aufgegangen und ich begann, das alles durch das Prisma pulsierenden Lebens zu betrachten. Einige Tage später öffnete ich die Zeitung – und was sah ich? Von den 10.000 Wörtern der Zeitungsspalten betrafen gerade einmal fünf das Leben. Gerade diese sah ich, und meiner Meinung nach leuchteten sie. Ich wusste, dass dies keine Illusion und auch kein Zufall war, ich fühlte die Wirkung einer übernatürlichen Kraft. Dann kam der Frühling, und in unserem Wohnviertel wurden die Rasenflächen wieder grün. Wenn ich von einem Gehweg zum nächsten wechseln musste, hatte ich Skrupel, das Gras zu betreten. Immer wieder ertappte ich mich dabei! Ich hatte Angst, das Leben zu zerstören, das zwischen den Grashalmen verborgen sein könnte, während ich doch in den In-vitro-Programmen die ganze Zeit über Leben zerstörte! In dieser Zeit, als ich all dies erlebte, stand eines Tages Pater Pio wie lebendig vor mir. Ich erfuhr damals einen geistigen Schock. Ich verstand, dass ich mein Leben ändern musste. Dann kam er noch viele Male zu mir, aber nur in meinen Träumen. Darin war ein außergewöhnliches Empfinden der Realität für das, was mit mir passiert. Pater Pio zeigte mir, was ich zu tun hatte, und dabei packte er mich nicht mit Samthandschuhen an. Er ließ mir meinen freien Willen, aber er war unheimlich hart. Zu diesem Zeitpunkt begann ich, Bücher über Pater Pio zu lesen. Ich las sie alle in einem Zug durch. Ich erfuhr, dass der hl. Franziskus auch kein Gras betreten konnte aus Angst, Leben zu zerstören! Ich war überzeugt davon, dass Gott selbst mich berührt hatte, und ich war sehr glücklich darüber. Ich wusste nur nicht, was ich tun sollte, um diese außergewöhnliche Chance, dem Willen Gottes zu folgen, dem zu folgen, was er für mich vorgesehen hatte, nicht zu vergeuden… Eines Nachts wachte ich ohne ersichtlichen Grund auf und hörte plötzlich die Worte: „Vertraue auf Jesus!“. Obwohl die Stimme überirdisch klang, war sie doch sehr real; ich hörte diese Worte deutlich, und sie wurden dreimal wiederholt. Mitten in der Nacht setzte ich mich auf mein Bett, aber ohne angstvolles Entsetzen, eher mit einer gewissen Neugier, was das sein konnte. Und da fühlte ich plötzlich, dass das Ohr, mit dem ich dies gehört hatte, sehr stark zu schmerzen begann. Dieser Schmerz dauerte 40 Sekunden lang. Später, als ich an all diesen Erlebnissen zu zweifeln begann, zeugte der physische Schmerz meines Ohrs, den ich in wachem Zustand wahrgenommen hatte, davon, dass es sich nicht um irgendwelche Illusionen handelte, sondern um die volle Wahrheit. Als ich diese Zeichen erhielt und Gottes Berührung erfuhr, ging ich zu meinem Chef, dem Eigentümer der In-vitro-Klinik, und sagte: „Ich kann nicht bei dir arbeiten. Ich kann nicht im In-vitro-Programm arbeiten. Ich kann nicht mit dem Leben arbeiten und es ,aus Versehen´ vernichten.“ Ich wollte ihm nicht über meine Erfahrungen berichten, sonst hätte er mich wahrscheinlich ausgelacht. Er antwortete, ich sei sicher erschöpft, und riet mir, irgendwohin zu fahren und mich zu erholen. Ich freute mich über die Gelegenheit, mich außerhalb meines normalen Urlaubs etwas ausruhen zu können. Ich war mir sicher, dass ich diese Arbeit nicht würde fortführen können, aber ich wollte ein bisschen Abstand gewinnen und mir über meine Entscheidung bezüglich der weiteren Schritte nach dem Verlassen der In-vitro-Klinik klarwerden. Noch einmal fuhr ich zusammen mit meiner Frau in die Slowakei. Eines Abends, gegen achtzehn Uhr, fuhren wir vom Hotel zu einer Kirche, die 16- Die Rückkehr des verlorenen SohnesWir fuhren nach Jasna Góra zur Muttergottes von Tschenstochau. Ich kniete mich nieder. Es zählte für mich nicht, dass Menschen kamen und gingen, dass mich 1000 Leute sahen. Ich weiß nicht, wie lange ich betete. Die Tränen rannen mir herunter… Ich hob den Kopf und wurde mir bewusst, dass ich vor einem Pfeiler kniete, auf dem das Bild des verlorenen Sohnes hing, der auf der Schwelle des Hauses vom Vater empfangen wird. Ich gebe zu, dass ich durch meine Tränen hindurch lächelte, denn dies war für mich ein weiteres Zeichen Gottes: dass Er mich einfach annimmt, trotz dieser meiner Vergangenheit, in der ich mich dieses Instruments bediente, das „Leben für Leben“ forderte, nämlich des In-vitro-Programms… Von Tschenstochau fuhren wir für einige Tage nach Zakliczyn, zu einem Kloster, in dem Schwester Cecilia Oberin ist. Die Gespräche mit ihr gaben mir viel; zwar war ich mir schon sicher, nicht weiter im In-vitro-Programm mitzuwirken, aber sie stärkte irgendwie noch mein Vertrauen in Gott. Zum Abschied gab sie mir unter anderem ein Buch von Josemaria Escriva mit dem Titel Der Weg. Die Spur des Sämanns. Im Feuer der Schmiede und sagte: „Lies jeden Tag einen Abschnitt aus diesem Buch und befolge das, was du gelesen hast.“ Für mich waren das Anhaltspunkte für jeden Tag. Ich las und ging hin, ich tat etwas, las, ging hin und tat wieder etwas. Dies war eine reale, lebendige Erfahrung der Existenz Gottes, den ich nicht sah, den ich aber hörte. Am 31. März reichte ich die Kündigung in meiner Klinik ein und sagte, dass ich nicht mehr mit der In-vitro-Methode arbeiten würde. Damals sagte mir der Eigentümer Folgendes: „So mancher Professor in Polen hätte gerne Deinen Namen. Achtzig Prozent aller Patientinnen, die hierher nach Białystok kommen, möchten zu Dir. Was tust Du nur?“ In diesem Moment vertraute ich mich vollkommen Gott, dem Herrn, an, ich verzichtete auf die Arbeit in der In-vitro-Klinik, auf das große Geld, das ich monatlich erhielt und für das man sich jeden Monat ein neues Auto einer sehr guten Marke hätte kaufen können. Ich zog meinen Kittel aus, ließ alle meine ärztlichen Attribute los und sagte, ich würde nie wieder Arzt sein, nie wieder Arzt sein wollen, und zwar, weil ich kein Leben vernichten wollte. Sechzehn Jahre lang behandelte ich nur Unfruchtbarkeit, befasste mich mit einem sehr speziellen Zweig der Medizin, und etwas anderes konnte ich gar nicht behandeln. Gemeinsam machten meine Frau und ich eine Pilgerreise nach Israel. Das Heilige Land- das sogenannte fünfte Evangelium- war überaus hilfreich für mich. Ich wandelte auf den Spuren der Heiligen Familie. Mit zwei Priestern waren wir drei Wochen dort. Diesen Priestern, und ganz besonders einem von ihnen, erzählte ich das alles, was ich hier berichte. Wir saßen zusammen, ich weinte und er weinte, dann feierte er die Heilige Messe. Und dann, während ich greifbar die Gegenwart Gottes spürte, empfing ich die Kommunion und erhielt die Kraft zu planen, was weiter mit mir geschehen sollte. Ich setzte mein Vertrauen auf den Herrn und erlaubte Ihm, mich zu führen. NaprotechnologieIm Herbst rief mich eine befreundete Gynäkologin an – die gleiche, die mit uns in der Slowakei gewesen war und die Taube gesehen hatte. Sie fragte mich, ob ich wüsste, was Naprotechnologie sei. Natürlich wusste ich das nicht, aber ich sagte ihr, falls das kein Schimpfwort sei, würde ich versuchen herauszufinden, was es mit dieser Naprotechnologie auf sich hätte. Wie sich herausstellte, ist dies ein Fachgebiet, das helfen will, Unfruchtbarkeit zu behandeln, das mit Unfruchtbarkeit bei Ehepaaren kämpft, die diese Hilfe benötigen. Ein wissenschaftliches Fachgebiet – nicht irgendetwas aus den Fingern gesogenes, sondern wirkliche Medizin. Ich fühlte mich glücklich, denn es stellte sich heraus, dass ich mein gesamtes erworbenes Wissen und meine Erfahrung in der Praxis anwenden kann. Es war keine Kunst gewesen, den Kittel auszuziehen und alles hinzuschmeißen, um meine Seele zu retten. Ich denke, der Herr würde mich eines Tages fragen: „Was ist mit deinen Talenten? Du hast sie nicht zum Wohl anderer eingesetzt“… Unterlassung ist auch ein Vergehen, ist auch eine Sünde… Im Jahre 2008 organisierte Dr. Hilgers, der Gründer der Naprotechnologie, in Rom eine Versammlung für Naprotechnologen. Ich überredete meine Kollegen aus Białystok, wir fuhren nach Rom, und dort bei den Vorträgen überzeugte ich mich davon, dass es Sinn macht, sich mich diesem Wissenschaftsgebiet zu befassen, dass dies ein absolut wissenschaftlicher Ansatz ist, bei dem alle modernen Instrumente eingesetzt werden: die Diagnostik, angefangen bei der Untersuchung des Spermas, die Anamnese, die Untersuchung der Frau, der Ultraschall, Hormonuntersuchungen, endoskopische Untersuchungen (also die Laparoskopie, die Hysteroskopie), Untersuchungen über die Fruchtbarkeit des Menschen; ein Ansatz, bei dem die gynäkologische Chirurgie angewendet wird, das heißt, man eliminiert Unregelmäßigkeiten, falls solche vorhanden sind, auf chirurgische Weise: Man beseitigt Verwachsungen, man beseitigt Endometriose, man stellt die Durchlässigkeit der Eierstöcke wieder her – und vor allem ist dies eine Methode, die die Natur der Frau nicht außer Acht lässt. Dr. Hilgers schlug einen Schlüssel vor, mit dessen Hilfe man viele krankhafte Erscheinungen im Organismus der Frau erkennen kann, um dann die Behandlung einzuleiten, während weiterhin der Zyklus beobachtet wird. Und wenn nach den medizinischen Maßnahmen der Zyklus sich normalisiert, normalisiert sich auch die Fruchtbarkeit der Frau, und es kommt zu einer natürlichen Empfängnis und Schwangerschaft. Das erste Kind aus dem In-vitro-Programm wurde 1987 geboren. Genau in diesem Jahr begann Hilgers seine Forschungen, und damals kam auch der Ausdruck „Naprotechnologie“ auf. Der Herrgott gab zwei Möglichkeiten, wie wir im Falle von Unfruchtbarkeit vorgehen können – der Mensch wählte die In-vitro-Methode. Aber Hilgers sagte hartnäckig: „Nein, ich mache kein In-vitro-Programm. Ich werde das Leben achten und nach anderen Lösungen suchen.“ Und er erarbeitete die Naprotechnologie. Johannes Paul II., der damals Papst war, unterstützte Hilgers finanziell. Jedes Jahr stellte er ihm einen Scheck über mehr als zehntausend Dollar oder auch über einige zig Dollar aus, und half damit diesem Arzt, der nichts hatte, wovon er hätte leben können. Mir wurde bewusst, dass der Herr mir eine konkrete Aufgabe zuspielte. Ich hätte in einer kleinen gynäkologischen Praxis arbeiten können, mit einem kleinen Ultraschallgerät, und dort in aller Stille, in der Verborgenheit, Naprotechnologie betreiben können. Dann würde allerdings niemand außer meinen Patienten etwas darüber erfahren. Ich aber fühlte, dass ich etwas tun sollte, um der Naprotechnologie zu positivem Ansehen in der gesamten Gesellschaft und im Medizinerumfeld zu verhelfen. Dazu muss man mit den Instrumenten der Statistik arbeiten, mit Instrumenten der Medizin, welche eine Wiederholbarkeit erlauben, und welche eine solche Effektivität geben, dass eine wissenschaftliche Arbeit darüber nach ihrer Publikation nicht abgelehnt, sondern angenommen wird. Dies musste eine Methode der modernen Medizin sein. So kam also der Gedanke über die Gründung eines Zentrums auf, das mit Instrumenten wie Ultraschall und Analyselabor ausgerüstet wäre; wo auch die Möglichkeit von Hormonuntersuchungen gegeben wäre, die Möglichkeit sehr präziser Untersuchungen von Spermien und Hormonen; die Möglichkeit endoskopischer Untersuchungen (wir machen die Hysteroskopie ambulant), von Untersuchungen, die einen Einblick in den Gebärmutterhals ermöglichen, also die Kolposkopie; wo kryotherapeutische Maßnahmen möglich wären, d.h. die Beseitigung von Störungen im Bereich des Gebärmutterhalses. Ein solches Zentrum würde den Zentren und Kliniken für In-vitro-Fertilisation in nichts nachstehen. Und es ist gelungen! Am 1. Januar 2009 eröffneten wir die NaProMedica in Białystok, in einer Stadt, in der es zur Zeit vier Stellen mit In-vitro-Programmen gibt; in Białystok, wo das erste Baby aus einem In-vitro-Programm zur Welt kam, in Białystok, wo vor gar nicht langer Zeit der Priester Michal Sopoćko (der Seelenführer von Schwester Faustina) selig gesprochen wurde. Gott hat das letzte WortIch habe es nicht leicht, denn ich schwimme gegen den Strom in Bialystok, wo an die fünfzehn Professoren mit der In-vitro-Methode arbeiten; jeder dieser Professoren kennt mich und erinnert sich, welche Ergebnisse ich hatte. Ich denke, der Herr führt alles so, dass sie mich nicht anrühren – wenigstens vorerst. Wir hatten schon erste Erfolge. So kommen zum Beispiel Patientinnen nach zwei erfolglosen In-vitro-Versuchen, und bei uns kommt es allein durch Beobachtungen nach dem Creighton-Modell zu einer Empfängnis. Professor Hilgers, der Gründer der Naprotechnologie, zeigte ihre Effektivität mithilfe von wissenschaftlich anerkannten Instrumenten und Begriffen. So liegt zum Beispiel in Holland die Erfolgsrate – damit meine ich die Geburt eines gesunden Kindes- bei einer Behandlungsdauer von anderthalb Jahren, während denen man mit dem In-vitro-Programm 3-4 Versuche machen kann, bei 62%. Gleichzeitig liegt die Erfolgsrate unter Anwendung der Naprotechnologie mit einer Behandlungsdauer von bis zu zwei Jahren bei 80%. Von diesen beiden Lösungsmöglichkeiten garantiert nur die Naprotechnologie Achtung für jedes menschliche Wesen und erhält die volle Würde des zukünftigen Vaters, der Mutter und des Kindes. Das In-vitro-Programm kann dies nicht garantieren. Die Naprotechnologie ist eine Methode, die die Natur vollkommen respektiert und dem Ehepaar die Zeugung eines Kindes zu Hause ermöglicht. Das In-vitro-Programm führt die Empfängnis aus dem Kontext der Ehe heraus. Die Naprotechnologie ist eine hundertmal günstigere Methode als das In-vitro-Programm. Was die einleitende Diagnostik und die Unterrichtung des Ehepaars über die Beobachtung nach dem Creighton-Modell betrifft, so handelt es sich um Ausgaben von 1.000-1.500 Złoty (260-390 Euro). Dann die Behandlung, die je nach Ursache und angewendeten Medikamenten 5 Złoty (ca. 1,30 Euro) oder eintausend Złoty monatlich kosten kann. Im Vergleich dazu betragen die Kosten für einen einzigen Anlauf mit dem In-vitro-Programm 7.000-15.000 Złoty (rund 1.800 bis 3.900 Euro). Die Naprotechnologie ist keine Alternativmethode- sie ist die weltweit einzig mögliche Methode zur Behandlung von Unfruchtbarkeit. Ich weiß ganz sicher, dass der Herr genau dies will, und nichts anderes. Auch sehe ich, wie die Methode wirkt; ich sehe, dass sie erfolgreich ist; ich sehe, dass es immer mehr Patienten gibt. Täglich spreche ich mit meinen Patienten über Aspekte der Biologie und der Ethik. Sehr leicht spüre ich unter ihnen die Personen heraus, die ebenfalls eine Berührung mit dem Herrn erlebt haben. Das erkennt man an ihren Gesichtern. Solchen Patienten kann man mehr erzählen, sie versteht man sofort, und auch sie verstehen mich sofort. Aber generell will die Welt nicht verstehen, dass in Fragen von Leben und Tod, von Empfängnis und Behandlung von Unfruchtbarkeit Gott das entscheidende Wort hat. Man kann anderen nicht helfen, indem man menschliches Leben zerstört. Man kann kein Glück finden, indem man über Leichen geht. Man kann nicht an Gott glauben, den Spender allen Lebens, und gleichzeitig am Tode eines Menschen mitwirken, der nach Seinem Bild und Gleichnis geschaffen wurde. Wir müssen eine eindeutige Entscheidung treffen – und im Bereich der Behandlung von Unfruchtbarkeit ist die mit Gottes Willen im Einklang stehende Entscheidung die für die Naprotechnologie. Dr. med. Tadeusz Wasilewski Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Februar 2016. 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