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Autor: Zeugnis, Kaum war ich aus der Grundschule raus, begann ich auch schon, in Discos zu gehen. Man trank üblicherweise etwas, um gut anzukommen und den Mädchen gegenüber mutiger zu sein. Es war mir aber überhaupt nicht bewusst, dass ich auf diese Art und Weise langsam alkoholabhängig wurde. Nach einigen Jahren musste ich mir schon morgens im Supermarkt Bier holen. Dann hatte ich eine hübsche, ruhige Freundin und schränkte mich mit dem Trinken ein, aber der Alkoholdurst erwies sich doch als stärker … Ich machte Schluss und wählte statt meiner Freundin meine Saufkumpane. Als wir auseinandergingen, hatte ich mein Trinkverhalten nicht mehr unter Kontrolle – ich wachte im Krankenhaus auf, und der Arzt fragte mich morgens, ob ich wüsste, warum ich hier sei. Ich verneinte, denn ich wusste es wirklich nicht. Dann antwortete der Arzt: „Sie hatten einen alkoholbedingten epileptischen Anfall“. Man schlug mir eine Entziehungskur vor und sagte mir, dass, wenn ich so weiter machte, ich das 40. Lebensjahr wahrscheinlich nicht erleben würde. Der Alkohol zog weitere sündige Konsequenzen nach sich: Selbstbefriedigung und Bordellbesuche. Ehrlich gesagt beichtete ich diese beiden letzten Sünden niemals – aus Angst, Scham und einer Art Hemmung, die der Satan in mir erzeugte. Erst als mir unser Gemeindepfarrer Eure Zeitschrift in die Hand drückte, wurde mir meine schändliche Handlungsweise richtig bewusst und ich fing an, den Barmherzigkeitsrosenkranz zu beten. Nach einiger Zeit trat ich auch der Bewegung der Reinen Herzen bei. Das war eine schwierige Entscheidung für mich - diejenigen, die mich kannten, lachten mich aus und sagten: „Du willst in die Bewegung der Reinen Herzen eintreten? … Erspar Dir lieber die Blamage!“. Als ich anfing, die Heilige Schrift zu lesen und zu betrachten, da wurde mir bewusst, dass Gott niemanden aufgibt und aus Seiner Freude ausschließt – im Gegenteil: Er sucht die verlorenen Schafe und nimmt jeden gerne auf, der mit einem offenen und reumütigen Herzen seine Sünden bekennt und um Gottes Barmherzigkeit fleht. Ich bin der Bewegung der Reinen Herzen beigetreten und habe aufrichtig alle meine Sünden bekannt, auch die peinlichsten. Zum ersten Mal seit vielen Jahren machte ich eine Gewissenserforschung und schrieb alle meine Sünden auf einen Zettel. Früher war meine Beichte irgendwie mechanisch, ohne Reue; seitdem ich in der BDRH bin, sieht meine Beichte ganz anders auch, ich gehe auch häufiger zur Kommunion. Es kommt zwar noch vor, dass ich sündige, aber ich kann auch mutig von Christus und Seiner Liebe zeugen, was vorher in meinem Leben nicht möglich war. Es fällt mir schwer, denjenigen zu verzeihen, die Werbung für Bier machen und meinen, das sei das Einzige, was im Leben zählt usw. Sie haben keine Ahnung, wie viele Menschen ihren Slogans Glauben geschenkt und, wie ich, ihr Leben vergeudet haben. Es ist sehr leicht, der Sucht zu verfallen, aber sehr schwer, sie wieder loszuwerden. Ich kämpfe schon seit einigen Jahren damit und trinke nicht mehr wie früher bei jeder sich bietenden Gelegenheit Alkohol. Ich bleibe nüchtern dank Jesus und Seiner Allerheiligsten Mutter. Ich habe beschlossen, die Andacht zum Herzen Jesu zu beten und hoffe, dass Er mich aus allen noch verbliebenen Unzulänglichkeiten befreit. Es kommt vor, dass ich falle, aber mit Gottes Gnade erhebe ich mich wieder, opfere jeden Tag Gott im Gebet auf und genieße die Freude, die Er mir schenkt. Ich verspreche, den Barmherzigkeitsrosenkranz sowie den Rosenkranz für alle Süchtigen und für alle Mitglieder der Bewegung der Reinen Herzen zu beten. Ich träume davon, nie mehr zu trinken. Ich weiß, dass ich bis zum Ende meines Lebens ein Alkoholiker bleiben werde – aber ich will ein nüchterner Alkoholiker sein. Roman Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Februar 2016. Lesen Sie mehr Christian Artikel (Deutsch)
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