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Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.                Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.                Du sollst den Feiertag heiligen.                Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.                Du sollst nicht töten.                Du sollst nicht ehebrechen.                Du sollst nicht stehlen.                Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.               
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Die Reinheit – der Weg der Liebe
   

Autor: ks. Mieczysław Piotrowski TChr,
Liebt einander! 1/2011 → Die Bewegung der Reinen Herzen



„Das Ziel der Unterweisung ist Liebe aus reinem Herzen, gutem Gewissen und ungeheucheltem Glauben“ (1. Brief an Timotheus  1, 5). Diese Liebe ist die Quelle des größten Glücks, das von Christus stammt und nach dem Tod ewig währt.

Das wichtigste Ziel des menschlichen Lebens besteht darin, zu lieben und geliebt zu werden. Der Mensch ist das einzige Geschöpf, das lieben kann, weil es das „Bild Gottes“ in sich trägt, also eine unsterbliche Seele, einen Verstand und einen freien Willen hat. Der Heilige Vater, Johannes Paul II., betonte: „Der Mensch wurde Gottes Abbild und Ihm ähnlich nicht nur durch seine Menschlichkeit, sondern auch durch die Gemeinschaft der Personen, die Frau und Mann von Anfang an bilden. (…) Der Mensch ist Abbild der unfassbaren göttlichen Kommunion der Personen“ (Katechese vom 14.11.1979).

Die freudige Wahrheit über die menschliche Sexualität

Die Vereinigung von Mann und Frau im ehelichen Geschlechtsakt ist so eng und intim, dass sie „ein Leib“ (Genesis 2, 24) werden und vom Schöpfer den Segen der Fruchtbarkeit erhalten. Aus der Offenbarung wissen wir, dass die liebende Vereinigung der Eheleute, in der sie eine vollkommene und selbstlose Gabe füreinander werden, ein Zeichen und Bild für die „göttliche Kommunion der Personen“ ist. Im heiligen Geschlechtsakt werden die Eheleute zu „einem Leib“ und beschenken sich gegenseitig mit dem ganzen geistigen und körperlichen Reichtum ihrer Menschlichkeit, vor allem aber beschenken sie sich gegenseitig mit der fruchtbaren Liebe, die sie von Christus erhalten. Das so erlebte Geschlechtsleben der Eheleute wird zum Zeichen für das Ehesakrament, es ist eine heilige Erfahrung der Liebe Christi, welcher Mann und Frau zu solch einer engen Gemeinschaft zusammenschließt, dass sie „ein Leib“ werden – ein Abbild der „göttlichen Kommunion der Personen“.

Gott möchte, dass die Sphäre der menschlichen Sexualität zu einem Erfahrungsort Seiner schöpferischen Anwesenheit wird, die die Eheleute in der Liebe heiligt und vereint, und die neue menschliche Wesen zum Leben beruft. Die menschliche Geschlechtlichkeit und Sexualität ist ein heiliger Bereich, den jeder Mensch Christus weihen sollte, damit Er diesen Bereich von allem Schlechten befreit, heiligt und von allem Egoismus und jeglicher Begierde reinigt.

Johannes Paul II. stellte fest: „Mann und Frau vereinigen sich (im ehelichen Geschlechtsakt) so innig, dass sie »zu einem Leib« werden, sie entdecken dabei jedes Mal auf besondere Weise das Geheimnis der Schöpfung und kehren so zu dieser Vereinigung im Mensch-Sein zurück (»Fleisch von meinem Fleisch«), die sie dazu befähigt, sich gegenseitig zu erkennen und sich, wie beim ersten Mal, beim Namen zu nennen. Das bedeutet, dass man in gewissem Sinne die ursprüngliche, jungfräuliche Wertigkeit des Menschen, die aus dem Geheimnis der Einsamkeit des Menschen gegenüber Gott und inmitten der Welt hervorgeht, aufs Neue erlebt. Die Tatsache, dass die beiden »ein Leib« werden, ist eine mächtige, durch den Schöpfer festgesetzte Verbindung, durch die sie ihr Mensch-Sein sowohl in der ursprünglichen Einheit als auch in der zweifachen geheimnisvollen, gegenseitigen Anziehung entdecken. Das Geschlecht ist aber mehr als nur eine geheimnisvolle Kraft der menschlichen Körperlichkeit, die wie ein Instinkt wirkt“ (Katechese vom 21.11.1979).

Warum zerstört Sexualität außerhalb der Ehe die Liebe?

Gott offenbart uns, dass die Sexualität eine „Sprache der Liebe“ sein soll, die zum Ausdruck bringt, dass man sich selbstlos, vollkommen, fruchtbar und für immer dem Ehegatten schenkt. Diese „Sprache der Liebe“ innerhalb der Sexualität sollte gleichzeitig die Liebe Gottes vermitteln. Dies kann nur in der sakramentalen Ehe geschehen.

Liebe ist etwas unendlich viel Größeres und Tieferes als die Macht der Gefühle und Leidenschaften, die mit dem Sexualtrieb verbunden sind. Liebe ist die Entscheidung für eine freiwillige Opfergabe seiner selbst zugunsten der geliebten Person, es ist die Bereitschaft, sich selbst als Gabe für diese Person zu bringen, und zwar als eine vollkommene, ausschließliche und fruchtbare Gabe. Nur im Ehesakrament vermittelt der Geschlechtsakt die Liebe Gottes, ist er ein Zeichen der sakramentalen Gegenwart Christi, ein Moment der Vereinigung zu „einem Leib“ in der gegenseitigen Liebe der Eheleute. Die Sexualität ist eine besondere „Sprache“, die immer die Wahrheit vermitteln sollte. Wenn Mann und Frau außerhalb der Ehe sexuell miteinander verkehren, dann vermitteln sie sich gegenseitig die Lüge und den geistigen Tod, denn sie sie brechen Gottes Gebot „Du sollst nicht Unkeuschheit treiben“. Durch die Sexualität sagen sie, dass sie vollkommen, ausschließlich und für immer zueinander gehören, aber diese „Sprache“ des Körpers ist nichts anderes als ein gemeinsames Sichbelügen, denn sie haben sich kein Eheversprechen gegeben, welches garantiert, dass dies eine vollkommene Gabe für immer ist. Das Ehesakrament ist unbedingt notwendig, damit die Sexualität die Wahrheit über die Liebe ausdrücken und eine Quelle der gemeinsamen Heiligkeit sein kann. Im Augenblick der Eheschließung, wenn die Eheleute sich das Eheversprechen geben, kommt es durch die Kraft des Heiligen Geistes zu einer vollkommenen Umwandlung von Mann und Frau. In diesem Augenblick werden sie füreinander zu Ehemann und Ehefrau. Durch die Macht Gottes werden sie mit einem so starken ehelichen Band verbunden, dass nur der Tod dieses durchtrennen kann.

Wenn ein Junge und ein Mädchen volljährig und reif genug sind, sich lieben und diese Liebe durch Sexualität zum Ausdruck bringen möchten, dann ist das ein Zeichen dafür, dass sie Eheleute werden sollten. Dann verzichten beide bis zur sakramentalen Eheschließung auf den Geschlechtsverkehr, um den großen Schatz, nämlich ihre gemeinsame Liebe, nicht zu zerstören. Nur Jesus verleiht durch das Ehesakrament das Recht, die gegenseitige Liebe durch die „Sprache“ des Körpers im Geschlechtsverkehr auszudrücken. Wenn die Jugendlichen vor der Ehe zusammenkommen, dann bedeutet das, dass sie den Sinn der Sexualität und der Ehe nicht verstanden haben. Sie verletzen sich sehr und töten ihre Liebe.

Die Bewegung der Reinen Herzen

Christus zeigt ganz deutlich, dass man nur mit einem reinen Herzen lieben kann. Ein reines Herz ist eine Gabe, die Jesus jedem gibt, der Ihn darum bittet und mit Ihm zusammenarbeitet. Der Weg, der zur Reinheit des Herzens führt, muss Johannes Paul II. zufolge: „ein Weg der Zügelung und Kontrolle der Begierden sein, und dies schon ganz am Anfang, in der rein inneren Sphäre“ (Katechese vom 03.12.1980). Deshalb sollte man sich mit ganzem Herzen an Christus anlehnen und Seine Heilung der Abhängigkeit von allen möglichen Sünden der Unreinheit annehmen. Denn diese Sünden führen in den schrecklichen Zustand der Hölle des absoluten Egoismus: den Geschlechtsverkehr außerhalb der Ehe, die Masturbation, Petting, Oral-Sex, Homosexualität, Pornografie etc. Die Liebe erfordert ein reines Herz. Wir alle sind von den Konsequenzen der Erbsünde betroffen. Aus eigenen Kräften sind wir nicht in der Lage, die Begierden der Augen und des Körpers zu kontrollieren und unsere Gefühle und Sehnsüchte dem Gesetz der Liebe unterzuordnen. Deshalb lädt Jesus alle dazu ein, in die Bewegung der Reinen Herzen einzutreten, damit wir Ihm jeden Tag unsere durch die Sünde verletzten und durch den Egoismus versklavten Herzen zur Heilung bringen können. Dann kann Er diese Herzen ganz heilen und zur reinen Liebe befähigen. Verwirf entschieden alle Ängste und Befürchtungen! Geh zunächst zur Beichte. Nachdem Du dann Jesus in der Heiligen Kommunion empfangen hast, übergebe Dich Ihm, indem Du das folgende Weihegebet sprichst:

Herr Jesus Christus, ich danke Dir, dass Du mich mit einer grenzenlosen Liebe liebst, mit einer Liebe, die vor dem Bösen beschützt, die aus den schlimmsten Niederlagen emporhebt und die schmerzhaftesten Wunden zu heilen vermag. Ich übergebe Dir mein Gedächtnis, meinen Verstand, meinen Willen, meine Seele und meinen Leib zusammen mit meiner Geschlechtlichkeit.

Ich verspreche, bis zur sakramentalen Eheschließung keinen Geschlechtsverkehr zu vollziehen. Ich beschließe, keine pornografischen Zeitschriften, Programme oder Filme zu kaufen, zu lesen und anzuschauen. (Mädchen können hinzufügen: „Ich beschließe, mich nicht aufreizend anzuziehen und auch sonst keine lüsternen Gedanken oder Begierden bei anderen zu erwecken“). Ich verspreche, Dir täglich im Gebet und bei der Bibellesung zu begegnen, Dich oft in der Heiligen Kommunion zu mir zu nehmen und die Anbetung des Allerheiligsten Sakramentes zu praktizieren. Ich beschließe, regelmäßig zu beichten, mich nicht entmutigen zu lassen und mich sofort nach jedem Sündenfall zu erheben.

Herr Jesus Christus, lehre mich, wie ich systematisch an mir arbeiten kann, um meine sexuellen Regungen und Emotionen kontrollieren zu können. Ich bitte Dich um den Mut, täglich aufs Neue gegen den Strom zu schwimmen, damit ich keine Drogen nehme und alles meide, was abhängig macht, vor allem Alkohol und Nikotin. Lehre mich, so zu handeln, dass die Liebe an erster Stelle in meinem Leben steht.

Maria, meine Mutter, führe mich auf den Wegen des Glaubens zur Quelle der Liebe – zu Jesus. Gleich dem Diener Gottes, Johannes Paul II., möchte ich mich Dir vollkommen anvertrauen: „Totus tuus, Maria!“. In Dein unbeflecktes Herz lege ich mich ganz hinein, alles, was ich bin, alle meine Schritte, jeden Augenblick meines Lebens. Selige Karoline, erbitte mir ein reines Herz. Amen!“

Bete dieses Gebet jeden Morgen, damit Du dich an Deine Verpflichtungen erinnerst und sie in die Tat umsetzt, dich niemals entmutigen lässt und dich bei jedem Fall durch das Beichtsakrament wieder erhebst.

Informiere unsere Redaktion über dieses große Ereignis, Deinen Beitritt in die Bewegung der Reinen Herzen, und schicke uns Deine Angaben (Adresse, Geburtsdatum, Tag des Eintritts in die BDRH, E-Mail, Telefon), damit wir Dich in „Das Buch der Reinen Herzen“ eintragen können, Dir Info-Material und einen besonderen Segen zukommen lassen können.

Wir erinnern Dich und alle Mitglieder der BDRH daran, jeden Tag den Weg des Glaubens zu beschreiten und dabei Jesus fest an der Hand zu halten. Vertraue Ihm grenzenlos und drücke Dein kindliches Vertrauen durch das beharrliche, tägliche Gebet aus. Lass Dich auf dem Weg des Glaubens und des Heranreifens zur Liebe nicht durch wechselhafte Stimmungen und Gefühle aus der Fassung bringen. Lege Dir einen eigenen Tagesplan zurecht, in dem es Zeiten für das Gebet, die Arbeit, das Lernen und die Erholung gibt. Versuche mit allen Mittel, diesem Plan treu zu bleiben und ihn zu verwirklichen, ohne Dich entmutigen zu lassen oder die Motivation zu verlieren. Stelle Forderungen an Dich selbst, vergiss den Sport und die frische Luft nicht und wähle Dir, wenn Du kannst, eine Sportart, die Dir Spaß macht und die Du systematisch ausüben kannst, denn das ist die beste Art der Erholung. Vergeude Deine kostbare Zeit nicht mit sinnlosem Fernseh- und Internetkonsum.

Bei den täglichen Bemühungen, das gesteckte Ziel zu erreichen, muss man über Selbstdisziplin und Selbstverleugnung verfügen. Nur dann wird Jesus Dein verwundetes Herz heilen und Deinen Charakter auf wunderbare Weise formen können. Der Weg des Glaubens, den Jesus uns führt, ist zwar einerseits nicht einfach, andererseits aber sehr faszinierend, wenn man ihn täglich beschreitet. Denn nur dieser Weg führt zur Liebe und zum vollkommenen Glück im Himmel.

Schreibt Eure Zeugnisse nieder und sendet sie an unsere Redaktion, teilt die Erfahrungen Eures Glaubens mit anderen Menschen. Denken wir aneinander im täglichen Gebet, besonders aber beim Barmherzigkeitsrosenkranz und dem normalen Rosenkranzgebet.

Ich segne Euch alle von ganzem Herzen!

P. M. Piotrowski

und das Redaktions-Team

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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Februar 2016.



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