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Pater Pio: Er offenbarte die Wirklichkeit Gottes
   

Autor: ks. Mieczysław Piotrowski TChr,
Liebt einander! 3/2010 → Katholische Kirche



Die Argumente der Atheisten fallen wie ein Kartenhaus in sich zusammen, wenn sie mit der Wirklichkeit Gottes konfrontiert werden, die uns im Leben der Heiligen vor Augen tritt. So war beispielsweise das Leben des heiligen Pater Pio, der zu den größten Mystikern und Stigmatisierten in der Geschichte der Kirche zählt, ein besonders sichtbares Zeichen der Existenz Gottes. Nur Menschen mit schlechten Absichten, die „(…) die Wahrheit durch Ungerechtigkeit niederhalten“ (Brief an die Römer 1, 18), missachten oder lehnen solch offensichtliche Zeichen ab.

Am 23. April 2008 wurde der Leib des heiligen Pater Pio in San Giovanni Rotondo öffentlich ausgestellt; 40 Jahre nach seinem Tod, am 23. September 1968. Die Feierlichkeiten anlässlich seines 40. Todestages endeten am 23. September 2009.

Dank der Fürsprache des heiligen Pater Pio kommt es auch heute noch zu aufsehenerregenden Bekehrungen der härtesten Atheisten sowie zu wunderbaren Heilungen. Es lohnt sich, hier eines der vielen Wunder anzuführen, und zwar die unglaubliche Tatsache, dass die im Jahre 1939 ohne Pupillen geborene Italienerin Gemma di Giorgi im Jahre 1947 die Fähigkeit erlangte, normal zu sehen, als sie die Kommunion aus den Händen von Pater Pio empfing. Diese Frau hat die Pupillen nicht wiedererlangt, kann aber trotzdem vortrefflich sehen - entgegen den Gesetzen der Physik. Eingehende wissenschaftliche Untersuchungen dieses unerhörten, die ganze Zeit andauernden Wunders sind vorhanden und einsehbar.

Es existieren sehr viele dokumentierte Fakten darüber, dass sich Pater Pio während seines irdischen Lebens dank der Gabe der Bilokation an Orte versetzte, die Hunderte oder Tausende Kilometer entfernt waren, um Bedürftigen mit geistiger Hilfe zur Seite zu stehen. Er hatte die Gabe der Seelenschau und kannte Einzelheiten aus dem Leben völlig fremder Menschen. Er traf sich auch mit Seelen aus dem Fegfeuer. In den täglichen mystischen Entrückungen traf er Jesus, die Muttergottes sowie viele Heilige. Gleichzeitig kämpfte er mit dem Hass und den brutalen Angriffen der bösen Geister.

Pater Pio trug 50 Jahre lang unaufhörlich blutende Wunden an seinem Körper – Stigmata genannt, die Zeichen des Leidens Christi, die die Medizin nicht zu heilen vermochte. Den Wunden Pater Pios entströmte ein himmlischer Duft, der ebenfalls von Personen vernommen wurde, die Pater Pio ausgesucht hatte, die sich aber an verschiedenen Orten der Welt befanden, viele Tausend Kilometer von San Giovanni Rotondo entfernt. In diesem Artikel wollen wir uns näher mit dem Geheimnis und der Bedeutung der Stigmata befassen.

Das Geheimnis der Stigmata

Die Kirchengeschichte kennt 70 Heilige, die an ihrem Körper blutende Wunden trugen; Zeichen der besonderen Vereinigung mit Christus im Geheimnis Seines Leidens und Seines Todes. Es handelt sich u.a. um den heiligen Franz von Assisi, die heilige Katharina von Siena und die heilige Veronika Giuliani. Eine besondere Art der Stigmata erhielt die heilige Teresa von Avila (1515 – 1582). An ihrem Körper gab es keine sichtbaren Stigmata, sie hatte aber sichtbare Wunden an ihrem Herzen. Teresa schrieb darüber in einem ihrer mystischen Werke. Nach dem Tod der Heiligen wurde an ihrem Körper eine Autopsie vorgenommen. Nachdem man das Herz herausgenommen hatte, stellte sich heraus, dass es tatsächlich fünf Wunden besaß. Eine dieser Wunden war 5 Zentimeter lang. Die Ärzte stellten fest, dass jede dieser Wunden zum sofortigen Tod hätte führen müssen, dabei lebte doch die heilige Teresa mit diesen Wunden 23 Jahre lang. Noch erstaunlicher ist die Tatsache, dass das Herz der Heiligen bis in unsere Tage hinein erhalten geblieben ist, was für die Wissenschaft ganz unerklärbar ist. Es wird in einem besonderen Reliquienschrein in der Klosterkapelle der Karmelitinnen in Alba de Torres in Spanien aufbewahrt, und man kann an diesem Herzen fünf frische Wunden sehen.

Als erster Priester in der Geschichte der Kirche erhielt der heilige Pater Pio, Francesco Forgione, die Stigmata. Er kam am 25.05.1887 in Pietrelcina in einer armen Hütte zur Welt, in der es nur eine einzige Stube mit einem Fenster und statt eines Fußbodens nur die nackte Erde gab. Im Jahre 1903 trat er im Alter von 17 Jahren in das Noviziat der Kapuziner ein.

Am 10. August 1910 wird Francesco zum Priester geweiht, er übergibt sich Gott als Sühneopfer für die Sünden der Menschheit und die Seelen im Fegefeuer. In einem Brief an seinen geistigen Vater, Pater Benedette, schrieb Pater Pio: „Seit längerer Zeit verspüre ich in mir das Bedürfnis, mich Gott als Opfer für die armen Sünder und die im Fegefeuer leidenden Seelen zu weihen. Dieses Bedürfnis ist dermaßen in meinem Herzen gewachsen, dass es nun eine sehr starke Leidenschaft ist. Es ist wahr, dass ich schon oftmals diesen Akt der Hingabe an Gott vollzogen habe und Ihn gebeten habe, Er möge alle Konsequenzen der Sünden anderer Menschen und der Seelen im Fegefeuer auf mich übertragen, doch jetzt möchte ich diesen Akt der Hingabe aus Gehorsam vollziehen. Ich denke, dass Jesus selber es möchte. (…) Es ist eine schwierige Berufung, für andere zu leiden, denn solch eine Person findet sich in der Vereinigung mit dem leidenden Jesus auf dem Kalvarienberg wieder, und nicht in der Süße der Liebe“ (29.11.1910).

In einem der Briefe an Pater Augustin schrieb Pater Pio über die besondere Berufung, zu der ihn Jesus aufgefordert hat: „Er erwählt sich die Seelen, und darunter – ohne irgendein Verdienst meinerseits – hat er auch die meinige erwählt, damit sie Ihm bei der ungeheuren Aufgabe der Erlösung der Menschheit behilflich sei. Je mehr diese Seelen ohne den geringsten Trost leiden, desto mehr Linderung verschaffen sie den Leiden des guten Jesus. Das ist der ganze Grund dafür, dass ich immer mehr leiden möchte, und zwar leiden, ohne getröstet zu werden. Hier liegt die Quelle meiner Freude. Leider brauche ich dazu Mut, aber Jesus versagt mir nichts. Ich stelle dies aufgrund einer langen Erfahrung fest. Ja, Er verweigert nichts, aber nur unter der Bedingung, dass man nicht aufhört, Ihn darum zu bitten“ (Pietrelcina, 20.09.1912). In einem anderen Brief schrieb Pater Pio: „O Jesus! Dass ich Dich lieben könnte! Dass ich so viel leiden könnte, wie ich möchte, um Dich zufriedenzustellen und auf irgendeine Weise die Undankbarkeit der Menschen Dir gegenüber wieder gut zu machen. Jesus ließ mich ganz deutlich Seine Stimme in meinem Herzen hören: »Mein Sohn! Die Liebe erkennt man im Schmerz; du wirst ihn als ein scharfes Schwert in deiner Seele und als ein noch schärferes an deinem Leib erfahren«“ (Pietrelcina, 29.12. 1912).

Die Stigmata des heiligen Pater Pio

Ein sichtbares Zeichen dafür, dass Gott diesen Akt der Hingabe Pater Pios im Geiste der Sühne für die Sünden anderer Menschen und die Seelen im Fegefeuer angenommen hat, waren die Stigmata – andauernd blutende Wunden, Zeichen der besonderen Vereinigung mit Christus in Seinem Leiden für die Erlösung aller Menschen.

Die ersten Anzeichen der durch die Stigmata verursachten Leiden zeigten sich bei Pater Pio schon im Jahre 1910. Am 07. September 1910 erschienen ihm Jesus und Maria – und da erblickte er zum ersten Mal auf seinen Händen die Wunden Christi, die nach einiger Zeit auf seine eigene, dringende Bitte hin verschwanden. Dieses Phänomen wiederholte sich noch intensiver im September 1911 sowie im März 1912.

Jesus bereitete Pater Pio schrittweise darauf vor, die Zeichen Seines erlösenden Leidens für immer anzunehmen. Am 05. August 1918 erhielt der Ordensmann die Seitenwunde. In einem seiner Briefe schreibt er: „Während einer Beichte trat vor die Augen meines Geistes der Himmlische Gast, der mit ganzer Kraft ein glühendes Werkzeug in meine Seele warf. (…) Von diesem Tage an begann ich, eine tödliche Wunde in meiner Seele zu tragen. In der ganzen Tiefe meiner Seele fühle ich die ganze Zeit über diese offene Wunde, die Quelle meiner andauernden Qualen“. Die Wunden Christi zeigten sich am Körper Pater Pios am 20.08.1918. Und so beschrieb er dieses außergewöhnliche Ereignis in einem Brief an seinen Seelenführer: „(…) nach der heiligen Messfeier umfasste mich eine seltsame Ruhe, wie bei einem süßen Schlaf. Alle meine äußeren und inneren Sinne sowie die Kräfte der Seele befiel ein unaussprechlicher Friede. Alles ging in großer Stille, die in mir und um mich herum herrschte, vor sich“. Pater Pio schreibt, dass er eine geheimnisvolle Gestalt sah, „deren Hände, Füße und Brust blutüberströmt waren. (…) Die Gestalt wich für einen Augenblick zurück und ich bemerkte, dass meine Hände, Füße und die Brust durchbohrt wurden und bluteten. Du kannst Dir den Schmerz vorstellen, den ich erlebte und den ich fortwährend fast jeden Tag fühle. Die Herzwunde blutet unaufhörlich. Es geschieht besonders von Donnerstagabend bis Samstag. Mein Vater, ich sterbe fast vor Schmerz und Scham, die ich in der Tiefe meiner Seele verspüre. Ich ängstige mich, dass ich an Blutverlust sterbe, es sei denn, der Herr erhört die flehenden Seufzer meines armen Herzens und hält das Ganze auf. Wird aber Jesus, der so gut ist, mir diese Gnade erteilen? Vielleicht beseitigt Er wenigstens die Beschämung, die ich jeden Tag durch diese äußeren Zeichen erfahre? Ich werde Ihn anflehen und beschwören, mir die schlimmsten Schmerzen und Leiden zu schicken, mir die verzehrende Pein zu lassen, aber diese äußeren Zeichen fortzunehmen, die mich so beschämen und auf eine nicht zu beschreibende und nicht auszuhaltende Art demütigen. Ich hingegen möchte, dass Er mich mit nichts anderem als Leid sättigt“ (22.10.1918).

Jesus erhörte diese Bitten nicht, denn er wollte allen Zweifelnden und Ungläubigen ein sichtbares Zeichen geben, um sie zur Umkehr aufzurufen: Sie sollten am Körper Pater Pios die blutenden Wunden sehen – die Zeichen Seines schrecklichen Leidens und Sterbens, verursacht durch die Sünden und den fehlenden Glauben an Gottes Liebe und Barmherzigkeit.

Pater Pio versuchte auf verschiedene Arten, seine andauernd blutenden Wunden zu verbergen, damit keiner davon erfährt. Es war jedoch unmöglich, denn die Wunden bluteten reichlich und man musste oft die Verbände wechseln. So schrieb der Vorsteher des Klosters in einem Brief an seinen Vorgesetzten: „(…) es handelt sich um authentische Wunden. An der Seite hingegen gibt es einen wahren Einriss, aus dem unaufhaltsam Blut fließt“.

Bis zu seinem Tod, also 50 Jahre lang, trug Pater Pio an seinem Leib die ganze Zeit über blutende Wunden, Zeichen des Leidens und Sterbens Christi.

Ärztliche Untersuchungen der Stigmata

Die Nachricht von den Stigmata Pater Pios verbreitete sich in Windeseile zunächst in Italien und dann in der ganzen Welt. Nach San Giovanni Rotondo kamen Journalisten, die zu Zeugen aufsehenerregender Wunder und zahlreicher, auch eigener, Bekehrungen dank des Gebetes von Pater Pio wurden. Aufgrund des großen Aufsehens fühlten sich die Ordensoberen dazu verpflichtet, die Wunden Pater Pios ärztlich untersuchen zu lassen.

Die Vorgesetzten des Ordens baten zunächst Professor Luigi Romanelli darum, die Stigmata zu untersuchen. Die eingehenden Untersuchungen fanden am 14.05.1919 statt. Sie brachten zutage, dass die Wunden der Füße und Hände diese durchbohren, die Seitenwunde hingegen reichlich pulsierend blutet und 8 cm lang ist. In seiner Abschlusserklärung schrieb Professor Romanelli: „Die Ätiologie der Wunden Pater Pios ist keines natürlichen Ursprungs. Die Ursachen, die dazu geführt haben, sollte man im transzendentalen Bereich suchen. Die Medizin kann diese Tatsachen nicht erklären“.

Man bat auch Professor Bignami um eine Untersuchung der Stigmata. Dieser war Atheist und schloss von vornherein eine übernatürliche Wirkungsursache aus, denn er glaubte an die Existenz solcher Mächte einfach nicht. Nach seinen Untersuchungen stellte der Professor mit Erstaunen fest, dass es keine chemischen Substanzen und keine Krankheiten gibt, die in der Lage wären, solche Wunden zu verursachen. Professor Bignami verordnete Pater Pio eine bestimmte Anwendung, weil er beweisen wollte, dass nach zweiwöchiger Befolgung dieser Kur die Wunden des Mönchs heilen würden. Der Professor ordnete Folgendes an: 1) Pater Pio dürfte keinen Zugang zu Jodtinktur und anderen medizinischen Mitteln haben; 2) man sollte die Wunden in Anwesenheit von zwei Zeugen verbinden und versiegeln; 3) die Wunden sollten jeden Tag am Morgen kontrolliert werden, 8 Tage lang, nach der Kontrolle sollten sie wieder versiegelt werden.

Die Vorgesetzten des Ordens achteten peinlichst genau darauf, dass die Anordnungen von Professor Bignami richtig umgesetzt wurden. Es stellte sich jedoch heraus, dass während der achttägigen Kur die Wunden Pater Pios überhaupt nicht abheilten und die ganze Zeit über reichlich bluteten.

Der nächste Spezialist, der die Stigmata Pater Pios untersuchte, war Professor Giorgio Festa, der in seinem Bericht die vortreffliche Funktionsweise des ganzen Nervensystems und der geistigen Kräfte Pater Pios hervorhob. Er stellte fest, dass die Wunden bestimmt nicht durch den Patienten selber verursacht worden waren, dass sie weder durch irgendwelche inneren noch äußeren Faktoren verursacht wurden, und dass man das Aussehen und die Ätiologie der Wunden vom medizinischen Standpunkt aus nicht erklären könne.

50 Jahre lang bluteten die Stigmata Pater Pios unaufhörlich, heilten nicht, waren immer frisch, verursachten keinen Eiter, keine Entzündungen oder Lähmungen. Dies war ein Phänomen, welches den Gesetzen der Biologie vollkommen widersprach. Hinzu kam noch die Tatsache, dass im Augenblick des Todes von Pater Pio die Wunden spurlos verschwanden, ohne die kleinsten Narben zu hinterlassen. Für die Ärzte war das ein weiteres unglaubliches Wunder, denn alle Wunden, die durch eine Zerstörung des Gewebes verursacht werden, hinterlassen immer dauerhafte Spuren in Form von sichtbaren Narben. Die Tatsache des Verschwindens der Wunden Pater Pios im Augenblick des Todes, ohne jegliche Narben zu hinterlassen, ist für die medizinischen Wissenschaften ein absolut unerklärbarer Vorfall.

Die Stigmata Pater Pios waren ein besonders aussagekräftiges Zeichen, das alle Menschen zur Umkehr aufrief. Durch Pater Pio hat Gott in Seiner großen Barmherzigkeit den Menschen eine Chance zur Umkehr eröffnet, und das in der besonders schwierigen Zeit einer großen geistigen Krise, in der sich die Menschheit befand.

Das Geheimnis des Leidens

Die Stigmata Pater Pios, deren Existenz die Wissenschaft nicht erklären konnte, waren Wunden, die man Jesus während Seines Kreuzesleidens zugefügt hat. Die Offenlegung dieser Wunden am Körper von Pater Pio wurde möglich dank dessen vollkommener, mystischer Vereinigung mit Jesus sowie aufgrund einer besonderen Gnade Gottes. Durch die Stigmata möchte Jesus uns bewusst machen, dass jede Sünde Ihm fürchterliches Leid zufügt.

In der Person Pater Pios litt und zeigte uns Seine Wunden niemand anderer als Jesus Christus selbst. Weil er wahrer Gott ist – und bei Gott ist immer „jetzt“ – konnte Jesus aus der Geschichte eines jeden Menschen all dessen Sünden und Leiden nehmen und Seine eigene Menschheit damit belasten. Indem Er für jeden Menschen litt und starb, erlöste Er uns in Seiner Auferstehung vom Leid und dem endgültigen Bösen – der ewigen Verdammnis. Er bewirkte, dass jedes Leid, selbst das sinnloseste und unschuldigste, in Vereinigung mit Ihm zu einem Weg der Erlösung wird, also eine große Gnade und Gabe ist. Jesus wird uns aber nur dann die Gnade der Erlösung geben können, wenn wir dazu Ja sagen, wenn wir mit unserem ganzen Leid, mit allen unseren Sünden Ihm vertrauen und uns Ihm in den Sakramenten der Buße und Eucharistie weihen, wenn wir beten und auf dem Weg der Gebote Gottes und des Evangeliums voranschreiten.

Der Heilige Vater, Johannes Paul II., schrieb: „Jeder ist auch zur Teilhabe an jenem Leiden aufgerufen, durch das die Erlösung vollzogen wurde. Er ist zur Teilhabe an jenem Leiden gerufen, durch das zugleich jedes menschliche Leiden erlöst worden ist. Indem Er die Erlösung durch das Leiden bewirkte, hat Christus gleichzeitig das menschliche Leiden auf die Ebene der Erlösung gehoben. Darum kann auch jeder Mensch durch sein Leiden am erlösenden Leiden Christi teilhaben“ (Apostolisches Schreiben Salvifici doloris , 19).

Dank des Leidens und Sterbens Christi am Kreuz kann „(...) die Schwachheit aller menschlichen Leiden von derselben Macht Gottes, die sich im Kreuz Christi offenbart hat, durchdrungen werden (...). In dieser Sicht heißt leiden besonders empfänglich und offen werden für das Wirken der Heil bringenden Kräfte Gottes, die der Menschheit in Christus dargeboten werden. In Ihm hat Gott bekräftigt, dass Er besonders durch das Leiden handeln will, das Schwachheit und Entäußerung des Menschen ist; gerade in dieser Schwachheit und Entäußerung will Er seine Macht offenbaren. So lässt sich auch die Empfehlung des ersten Petrusbriefes erklären: »Wenn er aber leidet, weil er Christ ist, dann soll er sich nicht schämen, sondern Gott verherrlichen, indem er sich zu diesem Namen bekennt«“ (Salvifici doloris, 23).

Durch Seine Wunden, die am Leib Pater Pios sichtbar waren, lädt Jesus jeden und jede von uns dazu ein, Ihm alle unsere Leiden aufzuopfern. Denn nur dann werden wir von Ihm die erlösende Macht der Liebe Gottes erhalten. Nur dann wird unser Leid nicht vergebens sein, wird es uns nicht zerstören, nicht zu einem Fluch für uns werden, sondern zu einer großen Segensquelle, weil wir am Geheimnis von Jesu Leiden und Sterben zur Erlösung der Welt teilhaben.

Das größte Drama und geistige Leiden des Menschen ist der Zustand der Todsünde. Jesus ruft uns dazu auf, uns sofort aus jeder schweren Niederlage zu erheben und Ihm in der Beichte unser versklavtes und verwundetes Herz zu übergeben, damit Er das größte Wunder bewirken kann - die Vergebung der Sünden.

Jedes Leiden, das der Mensch erfährt, ist nur ein Bruchteil des Leidens, welches Jesus am Kreuz wiederfahren ist. Wenn wir dieses Leiden Jesus opfern, dann erlauben wir, dass es von Jesu erlösender Macht der Liebe durchdrungen wird. Dann werden wir wie Pater Pio das freudige Geheimnis des endgültigen Sieges Christi über den Satan, die Sünde, das Leid und den Tod erfahren.

Pater Pio war im ständigen Gebet versunken, hatte sich selber Jesus als Sühneopfer für die Sünden anderer Menschen übergeben. Pater Pio konnte täglich in der Vereinigung mit Jesus die Leiden und Probleme aller Menschen, die sich an ihn wendeten, auf seine Schultern nehmen. Indem er sich selber Gott als Sühneopfer für die Sünden anderer Menschen hingab, benutzte Pater Pio die wirkungsvollste Waffe zur Überwindung des Bösen. In einem Brief an Pater Augustin schrieb er: „Ich bin zufriedener, wenn ich leide, und würde ich nicht auf die Stimme meines Herzens hören, so würde ich Jesus bitten, mir alle Leiden der Menschheit zu geben. Aber ich tue es nicht, denn ich befürchte, zu egoistisch zu sein, indem ich den besseren Teil, das Leiden, für mich begehre. Im Leiden ist Jesus näher, Er beobachtet und ist derjenige, der kommt und um Schmerz und Tränen bettelt, weil er dies für die Sünder braucht“ (12.04.1912).

Pater Pio sagte den Menschen oft: „Ich nehme Euer Leid auf mich!“ Er nahm die Leiden anderer auf sich und erfuhr diese Leiden ganz und gar. Bei Pater Pio war das Leiden aber untrennbar mit großer Freude verbunden, die aus der Vereinigung mit Christus entsprang. Wenn er sich in der Ordensgemeinschaft zusammen mit anderen Brüdern befand, war er überaus gesellig, zeigte sehr viel Humor und Freude. Doch nach einiger Zeit musste er sich wegen des großen Leidens entfernen. Er sagte: „Ich bin eine einzige große Wunde“. An seine geistige Tochter schrieb er: „Ich liebe das Leiden nicht um seiner selbst willen, sondern wegen der Früchte, die es bringt: Es erweist Gott Ehre, erlöst Seelen, befreit aus dem Fegefeuer – kann ich mehr verlangen?“

„Ich weiß, dass ihr alle leidet. Nur Mut!“, schrieb der heilige Pater Pio. „Das Vertrauen zu unserer Mutter ist eine Garantie dafür, dass diese ihre Hand ausstreckt, um uns alle zu trösten. In jedem Kranken ist Jesus, der leidet. In jedem Armen ist Jesus, der stirbt. In jedem armen Kranken ist Jesus, der doppelt leidet und stirbt“.

P. M. Piotrowski

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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Januar 2016.



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