Christian Artikel - Liebt einander Christentum - Liebt einander
Ich bin der Herr, dein Gott. Du sollst keine anderen Götter haben neben mir.                Du sollst den Namen des Herrn, deines Gottes, nicht mißbrauchen.                Du sollst den Feiertag heiligen.                Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren.                Du sollst nicht töten.                Du sollst nicht ehebrechen.                Du sollst nicht stehlen.                Du sollst nicht falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Haus.                Du sollst nicht begehren deines Nächsten Weib, Knecht, Magd, Vieh noch alles, was dein Nächster hat.               
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Gott hat ihr das Leben neu geschenkt
   

Autor: Gloria Polo,
Liebt einander! 2/2010 → Bekehrungen



Die kolumbianische Zahnärztin Dr. Gloria Polo wurde durch einen Blitzeinschlag so schrecklich verletzt, dass die Ärzte ihr keine Überlebenschancen gaben. Einige Tage lang war sie ohnmächtig und wurde durch medizinische Geräte am Leben erhalten. Als sie im Koma lag, machte sie die Erfahrung des Lebens nach dem Tode. Nach ihrer wunderbaren Heilung gibt sie Zeugnis von der Barmherzigkeit Gottes, der Einmaligkeit unseres Lebens auf der Erde sowie der Existenz des Himmels, des Fegefeuers, der Hölle und der Welt der bösen Geister.

Am 05.Mai 1995 gegen 16.30 Uhr auf dem Gelände der Nationalen Universität von Bogota, der Hauptstadt Kolumbiens, machte ich die Erfahrung des besonderen Eingreifens Gottes.

Ich bin Zahnärztin. Ich und mein 23-jähriger Neffe, der ebenfalls von Beruf Dentist war, arbeiteten gerade an unserer Dissertation. An diesem Tag, es war ein regnerischer Freitag, gingen wir zusammen mit meinem Mann in Richtung der Fakultät für Zahnheilkunde, um uns ein paar Bücher zu holen, die wir benötigten. Mein Neffe und ich gingen zusammen unter einem kleinen Regenschirm. Mein Mann hatte einen wasserdichten Mantel und ging direkt entlang der Mauer der Hauptbibliothek, um sich vor dem Regen zu schützen, während wir beide immer von einer Seite zur anderen wechselten, um den Pfützen auszuweichen. So näherten wir uns, ohne es selbst zu merken, einer Allee von Bäumen, und während wir über eine größere Pfütze sprangen, traf uns ein Blitz aus der Höhe, der so stark war, dass wir verkohlten. Mein Neffe war sofort tot und verstarb an Ort und Stelle. Der Blitz hatte ihn von rückwärts getroffen und sein ganzes Inneres verbrannt. Äußerlich blieb er unversehrt. Alle Wiederbelebungsversuche waren vergeblich. Was mich betrifft, so drang der Blitz über meinen Arm ein und verbrannte meinen gesamten Körper, innerlich und äußerlich, in schrecklicher Art und Weise. Mein ganzes Fleisch war durch diesen gewaltigen Blitzschlag verkohlt. Meine Brüste waren weg. Vor allem auf der linken Seite hatte ich da, wo vorher mein Busen war, ein großes Loch. Es gab kein Fleisch mehr an mir, sowohl meine Rippen, mein Bauch, mein Unterleib als auch meine Beine und meine Leber waren komplett verkohlt. Meine Nieren erlitten starke Verbrennungen, ebenso meine Lungen und meine Eierstöcke. Ich verwendete die Spirale als Verhütungsmittel. Diese war aus Kupfer, und Kupfer ist ja ein guter elektrischer Leiter.

Und gerade diese schweren Verletzungen und Verbrennungen sowie der Herzstillstand, den ich erlitt, und der aufgrund seiner Dauer - in den ersten Augenblicken konnte mich ja wegen der elektrischen Ladung meines Körpers und des nassen Bodens um mich herum niemand berühren- sehr lebensbedrohend war, belegen in einer außergewöhnlichen Art und Weise die große Güte, die unendliche Barmherzigkeit unseres Herrn und Gottes, der uns alle in Sein Herz geschlossen hat und jeden Einzelnen von uns immer wieder einlädt, zu Ihm zurückzukehren. Vom ärztlichen Standpunkt aus gesehen, hätte ich aufgrund der inneren Verbrennungen und des Herzstillstands sofort sterben müssen. Nach drei Minuten Herzstillstand kommt es zum Sauerstoffmangel, wodurch das Gehirn unwiederbringlichen Schaden nimmt. Dank des besonderen Eingreifens Gottes kam es jedoch anders – ich lebe. Gott hat ein außergewöhnliches Wunder vollbracht: Er hat mich am Leben erhalten.

Viele Ärzte des Krankenhauses in Bogota haben meiner Schwester, die ja selbst dort Ärztin war, die Hoffnungs- und Sinnlosigkeit des weiteren Anschlusses meines Organismus an die Herz-Lungen-Maschine vor Augen geführt, und sie davon überzeugen wollen, dass diese Maßnahme beendet werden sollte. All diesen gut gemeinten Ratschlägen zum Trotz hat es meine Schwester mit ihrer Sturheit und ihrem ganzen Einfluss in diesem Krankenhaus durchgesetzt, dass mein Körper eben weiter an dieser Maschine angeschlossen blieb. Einige Tage lang lag ich im Koma und nur die Maschinen hielten mich am Leben. Nach dieser Zeit bemerkten die Ärzte, dass außergewöhnliche Dinge in meinem Körper vor sich gingen. Meine verkohlten Nieren, Lungen und die Leber regenerierten sich auf unerklärliche Art und Weise und nahmen ihre Funktion wieder auf. Die Ärzte hatten mir vorher keine Überlebenschancen gegeben. Für Gott aber ist alles möglich – und nur dank Seines Eingreifens wurden alle meine verbrannten Organe wieder geheilt.

Ebenfalls als großes Wunder ist die Wiederherstellung meiner Haut zu werten. Mein ganzer Körper war ja, nachdem sie mir die verbrannte Haut abgezogen und richtiggehend abgekratzt haben, eine einzige, offene Fleischwunde. Das rohe Fleisch war zu sehen. Die Schmerzen waren unbeschreiblich. Es hat gebrannt, wie wenn man im Feuer schmoren würde. Es brannte außen und auch innen, bei jedem Atemzug. Alles schmerzte mich, nur von den Füßen aufwärts hatte ich kein Gefühl. Wenn sie meine offenen Wunden reinigten, spürte ich an meinen Beinen überhaupt nichts, während die Reinigung an den übrigen Körperstellen unbeschreibliche Schmerzen versursachte. Meine Beine glichen zwei verkohlten Holzstützen. Sie waren ganz schwarz. Und nach einem Monat kamen die Ärzte zu mir und sagten: „Schau, liebe Gloria, das Wunder, das Gott an Ihnen gewirkt hat, ist so riesig und unglaublich. Es ist einfach toll, dass fast schon die ganze Haut wieder hergestellt ist. Es ist zwar ein dünnes Häutchen, das sich da und dort erst gebildet hat, und es sind noch viele offene Stellen dazwischen. Aber diese Stellen, wo sich die zarte Haut gebildet hat, lassen uns hoffen, dass bald der ganze Körper wieder mit der schützenden Haut überzogen sein wird. Aber Sorgen bereiten uns ihre Beine. Wir können hier nichts mehr tun. Wir müssen ihre Füße leider amputieren.“

Ich war ja vor dem Unfall sehr sportlich, ein Aerobic-Fan. Und als sie mir nun sagten, dass sie mir die Füße abschneiden müssten, habe ich einzig und allein gedacht: Ich muss so schnell wie möglich aus diesem Krankenhaus fliehen. Ich muss weg von hier, ich muss mich davon machen, um meine Beine zu retten. Doch ich konnte mich nicht auf den Beinen halten und eine Flucht war deshalb ausgeschlossen. Erst da wurde mir bewusst, was für ein Wunder die Füße sind und mir kam zum ersten Mal der Gedanke, dass ich mich noch nie beim Herrn für das Wunder meiner Beine bedankt hatte. Ganz im Gegenteil ich hatte meine Beine und meinen ganzen Körper gemartert, um meinem Hang zum Dicksein und zur Gewichtszunahme entgegen zu wirken. Ich habe gehungert wie eine Irre, habe Geld ausgegeben mit vollen Händen für Diäten und sonstige Kuren, nur um mich schlank zu sehen und auch schlanke Beine zu haben. Und nun auf einmal sehe ich meine Füße ohne Muskeln, spindeldürr, ganz schwarz, auf allen Seiten mit Löchern übersät. Und jetzt bedanke ich mich beim Herrgott für diese missgestalteten Beine. Sie waren auf einmal so wertvoll für mich. Nicht ihr Anblick war mir wichtig, sondern ihre Funktion. Einfach nur, sie zu haben, war mir wichtig. Und dafür bedankte ich mich beim Herrn: „Lieber Gott, ich bitte Dich aus tiefstem Herzen, lass mir wenigstens diese meine verunstalteten Beine! Lass sie mir, damit ich mich wenigstens halbwegs bewegen kann, dass ich mich wenigstens aufrichten kann. Lass sie mir, bitte, lass sie mir wenigstens so, wie sie sind. Ich werde Dir dafür immer dankbar sein.“ Und auf einmal beginne ich, meine Füße zu spüren. Das war am Freitag. Und von Freitag auf Montag werden diese meine schwarzen Spindeln, die ohne Leben waren, die ausschauten wie ein Glas dunkler Limonade mit Luftbläschen, langsam rötlich und hell. Ich spürte direkt, wie immer mehr der Blutkreislauf von meinen verkohlten Beinen Besitz ergriff. Immer mehr spüre ich sie, meine eigenen Beine.

Und als am Montag die Ärzte an mein Krankenbett zur Visite kamen, um die letzte Untersuchung vor meiner Amputation zu machen, da staunten sie, als ich vom Bett aufstand und mich auf meine eigenen Füße stellte, die mich auch hielten. Sie untersuchten mich, sie griffen immer wieder meine Füße an und konnten es einfach nicht glauben und trauten ihren eigenen Augen nicht. Trotz schrecklicher Schmerzen war ich sehr glücklich, denn ich wusste, dass ich wieder ins Leben zurückkehrte. Und es geschah ein echtes Wunder: Nach einigen Tagen funktionierten meine Beine wieder genauso wie vor dem Unfall. Der Chefarzt der Abteilung sagte auch gleich zu mir: „Wissen Sie, Gloria, in 38 Jahren des ärztlichen Dienstes habe ich noch nie ein so großes Wunder gesehen und erlebt wie das Ihrer Beine.“

Vor dem Blitzschlag war ich eine sehr stolze, eine eitle Frau. Und so sagte ich mir, da das Beste, was ich habe, meine Brüste, meine Beine und überhaupt meine Figur, mein weiblicher Körper sind, werde ich sie zur Schau stellen. Ich zeigte meine weiblichen Reize auch immer sehr ostentativ. Ich betonte die Kurven meiner Figur und bewegte meine Hüften auffällig. Und ich erweckte auf diese Art und Weise auch immer eine große Aufmerksamkeit. Ich trug immer Kleidung mit großem Ausschnitt, um meinen schönen Busen zu betonen und herzuzeigen. Und ich bildete mir viel auf meine schönen Beine an. Und schaut nun, meine lieben Geschwister im Herrn, gerade all diese Lieblinge meiner Eitelkeit wurden am meisten verbrannt. Gerade all das verkohlte und war ganz unansehnlich. Untersuchungen brachten zutage, dass auch meine Eierstöcke verkohlt waren und ich keine Kinder mehr bekommen konnte. In Seiner großen Barmherzigkeit hat der Herr aber auch dies geheilt. Eineinhalb Jahre später spürte ich, dass dort, wo meine Brüste waren und jetzt nur mehr die Haut meine Rippen bedeckte, auf einmal ein Ziehen und Jucken zu spüren war, und sich die Haut spannte und wölbte. Ich bekam Schmerzen. Auf einmal machte sich wieder mein Busen bemerkbar, und es wuchs mir die Brust. Es war für mich äußerst seltsam und unerklärlich, dass ich auf einmal wieder einen Busen hatte. Später stellte sich heraus, dass ich schwanger war. Schwanger trotz der verschmorten Eierstöcke. Und so schenkte Gott mir meinen Busen wieder. Und mit dieser Brust war ich in der Lage, ein wunderbares, sehr gesundes Mädchen, das ich zur Welt brachte, mit der eigenen Muttermilch zu stillen. Diese meine jüngste Tochter heißt Maria José. Gott hat mir das Leben neu geschenkt und mich durch sein außergewöhnliches Eingreifen zur Bekehrung aufgerufen.

An der Schwelle zur Ewigkeit

Gott ließ mir die Erinnerung an all das, was mit mir geschah, als mein verbrannter Körper im Koma lag und ich an die medizinischen Geräte angeschlossen war. Ich sah, dass mein lebloser Körper auf einer Tragbahre in einer Abteilung der medizinischen Universität von Bogota lag. Ich sah die Ärzte, wie sie sich um mich bemühten, und mir mit einem Gerät Elektroschocks verabreichten, um meinen Herzstillstand zu beheben. Als ich mich außerhalb meines Körpers befand, zeigte sich mir eine unaussprechlich schöne Wirklichkeit, in die ich nicht eintreten konnte. Ich sah meinen Neffen, der zusammen mit mir verunglückt war, wie er in diese Wirklichkeit eintrat. Plötzlich erschienen alle verstorbenen Menschen, mit denen ich in meinem Leben verbunden gewesen war. Ich traf meine verstorbenen Urgroßeltern, meine Großeltern, meine Eltern und andere mir nahestehende Personen. Es war ein solcher Augenblick der Fülle, es war wunderbar. Ich begriff nun, dass man mich mit der Geschichte von der Reinkarnation betrogen hatte. Ich hatte mir praktisch damit ein „Eigentor“ geschossen, denn ich hatte die Reinkarnation immer fanatisch und vehement verteidigt.

Während mein Körper verkohlt da lag, befand ich mich (meine Seele) in einem wunderbaren weißen Tunnel. Es war ein weißes Licht um mich herum, ein unbeschreibbares Licht, das in mir eine solche Wonne auslöste, einen solchen Frieden, ein solches Glück. Gefühle, die mit menschlichen Worten einfach nicht zu beschreiben sind. Es gibt – ganz einfach gesagt – keine irdischen Worte, um die Größe dieses Augenblickes zu beschreiben. Es war die Erfahrung der Umarmung von Gott-Vater, der uns alle umarmt, denn Er liebt uns alle in ganz vollkommener Weise. In der geheimnisvollen Helligkeit sah ich das ganze Elend meines sündigen Lebens, es war die nackte Wahrheit ohne jegliche Retusche. Da überkam mich eine große Traurigkeit und Reue wegen der begangenen Sünden. Gott zwingt niemandem Seine Liebe auf, wir selber wählen: Entweder entscheiden wir uns für Gott und das Leben nach Seinen Geboten oder wir stoßen Seine Liebe weg und wählen ein Leben in der Sünde, d.h. wir ordnen uns dem Satan unter. Es war mir klar, dass ich für meine eigenen Sünden keinen anderen Menschen als mich selber verantwortlich machen konnte. Auf dieser anderen Seite sieht man jede Einzelheit des irdischen Lebens. Alles ist aufgedeckt und jedem klar. Mir wurde dort gezeigt, wie viele Personen für mich gebetet hatten, wie viele Priester und Ordensschwestern sich bemühten, mich auf den richtigen Weg zu bringen. Und ich hatte für all diese Menschen nur Verachtung übrig. Ich war sehr ordinär in den Bezeichnungen, die ich all diesen oft heilig-mäßigen Personen gab. Nonnen bezeichnete ich als „Himmelhennen“, „unbefriedigte alte Schachteln“ usw. Und um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, tat ich nichts anderes, als die Priester zu kritisieren und schlecht zu machen. Ihr hättet erleben sollen, wie schwer mir gerade dieser Punkt auf den Kopf gefallen ist, bei meiner „Prüfung“ im Jenseits. In meiner Familie war es immer schon Brauch gewesen, sich über die Priester das Maul zu zerreißen. Angefangen bei meinem Papa sagten einfach alle, dass diese Typen Weiberhelden, hinter jedem Kittel her und alle zusammen mit mehr Geld und Reichtum als wir einfachen Leute gesegnet wären. Und all diese Verleumdungen wiederholten wir Kinder von klein auf. Dazu sagte nun der Herr mit trauriger, aber strenger Stimme: „Was hast Du denn geglaubt, wer Du bist, um so zu tun, wie wenn Du der Herrgott wärst, und ein Urteil über meine Gesalbten abgibst, und sie dabei noch verleumdest und beschimpfst?

Sie sind Menschen aus Fleisch und Blut. Und was die Heiligkeit eines Priesters betrifft, so wird diese vor allem auch durch die Gemeinschaft der Gläubigen, durch die Menschen der Pfarre genährt. Die Gemeinschaft trägt den Gottgeweihten durch ihre Gebete, durch die Wertschätzung und Hochachtung, die sie ihm entgegenbringt, durch die Unterstützung, die die Menschen ihm geben. Und wenn ein Priester der Sünde verfällt, dann solltet ihr nicht so sehr ihn um den Grund fragen und beschuldigen, sondern vielmehr die Schuld bei der Gemeinschaft suchen, die ihm Hochachtung, Wertschätzung, Unterstützung und Gebet verweigert oder nicht in ausreichendem Maße zugestanden hat“.  Und der Herr zeigte mir dann, wie sich jedes Mal, wenn ich einen Priester kritisiert und schlecht gemacht hatte, die Dämonen auf mich stürzten und wie sich die Teufel an mich schmiegten. Und darüber hinaus sah ich, welch großes Übel ich angerichtet hatte, wenn ich einen Gottgeweihten als homosexuell hinstellte und brandmarkte, und diese Neuigkeit wie ein Lauffeuer durch die ganze Gemeinschaft der Gläubigen ging. Ihr könnt Euch gar nicht vorstellen, welch großen, immensen Schaden ich dadurch angerichtet hatte. Wissen Sie, meine Brüder und Schwestern im Herrn, wenn ein Priester fällt, dann ist die Gemeinschaft vor Gott für ihn verantwortlich. Die Gemeinschaft ist vor Gott für die Heiligkeit ihrer Priester verantwortlich. Der Teufel hasst die Katholiken, aber die Priester noch viel mehr. Er hasst unsere Kirche, denn solange es einen Priester gibt, werden die Wandlungsworte gesprochen. Und wir alle müssen wissen, dass die Hände eines Priesters Gott berühren, auch wenn er nur ein Mensch ist, so hat er die Vollmacht, Gott vom Himmel herabzurufen, durch sein Wort vollzieht sich in einem Stück gewöhnlichen Brotes die Transsubstantiation, die Wandlung des Brotes und Weines in den Leib und das Blut des Herrn, durch seine Worte vergibt Jesus uns unsere Sünden. Nur durch den Priester können wir das gnadenreiche Sakrament der Buße empfangen. Nur durch den Priester empfangen wir die Vergebung für unsere Schuld. Wenn eines Menschen Seele durch die Sünde schmutzig und schwarz geworden ist, kann er sie in der Beichte mit dem Blut Christi reinwaschen. Darüber hinaus zerreißen die Fesseln, mit denen uns Satan an sich gebunden hat. Daher ist es logisch, dass der Teufel die Priester am meisten hasst und zu Fall bringen will. Selbst jene Priester, die große Sünder sind, haben die Macht, Sünden zu vergeben, sowie jedes Sakrament gültig zu spenden. Deswegen haben wir die Pflicht, für die Priester zu beten, auf dass Gott sie behüte, erleuchte und führe.

Bei dem Gedanken daran, wie viel Schlechtes ich durch meine Verleumdungen angerichtet hatte, übermannte mich große Scham und Reue. Ich hatte verstanden, dass die Sünden, die wir begehen, nicht nur Folgen für uns, sondern auch für unsere Umgebung haben. Sie sind wie faule Früchte, die jede gesunde Frucht in der Nähe anstecken und auch zum Faulen bringen. Und das ist ein großer Schmerz in dieser anderen Welt, wenn man sieht, wie sehr die Sünde nicht nur bei einem selbst Schaden erzeugt, sondern wie sich Deine Sünde um Dich herum breitmacht und alles verdirbt. Wenn ich mich also der Sünde überlasse, was ist dann das, was mir am nächsten ist? Es sind meine Kinder. Und so schade ich mit meinen Sünden zuerst auch meinen Kindern und meiner Familie. Eine Mutter, die jemanden hasst oder die dauernd falsche Gerüchte über ihre Mitmenschen verbreitet, oder ein Vater, der gewalttätig ist oder alkoholkrank, der immer besoffen nach Hause kommt und sich nichts daraus macht, sich am fremden Eigentum zu vergreifen, haben meist eben in ihrem direkten Umfeld ihre eigenen Kinder. Durch solch ein Verhalten fügen sie ihren Kindern schlimme seelische Wunden zu. Nur ein Leben mit den Sakramenten der Kirche kann einen solchen „Teufelskreis“ in der Kette, welche die verschiedenen Generationen miteinander verbindet, durchbrechen. Nur die Gnade der Sakramente und die Kraft des Gebetes können die Sünde verdrängen und aussperren.

Die Folgen der Sünden

Den größten und unerträglichen Schmerz verursachten mein Unglaube und meine Eitelkeit. Ich hatte nämlich die Sorge um die Schönheit meines Körpers zum Götzendienst erhoben. Mit Entsetzen stellte ich fest, dass dies der Mittelpunkt meines bisherigen Lebens gewesen war. Es wurde mir sehr schmerzlich bewusst, was ich mir selber damit angetan habe, als ich aufgehört habe zu beten und an die Allmacht der Gnade Gottes und der heiligen Messfeier zu glauben. Ich kann mich daran erinnern, wie sehr ich mich gefreut habe, als ich eines Tages an der Universität hörte, wie ein katholischer Priester sagte, dass es keinen Teufel und keine Hölle gäbe. Das war genau das, was ich hören wollte! Sofort dachte ich bei mir: Wenn es also keinen Teufel gibt und keine Hölle, dann kommen wir alle in den Himmel. Wer braucht jetzt noch Angst zu haben? Ich kann also tun und lassen, was ich will. Dann entfernte ich mich vollkommen von der Kirche und verwarf letztendlich den Glauben an Gott. Ich schimpfte über die Kirche und nannte sie dumm und überholt. Ich fing sogar an, allen zu erzählen, dass der Teufel gar nicht existiert, dass er eine Erfindung der Geistlichkeit sei – und irgendwann begann ich auch meinen Kollegen auf der Universität zu sagen, dass auch Gott nicht existiere, und dass wir ein Produkt der Evolution sind etc.

Als ich mich außerhalb meines Leibes befand, sah ich mich und mein ganzes Leben, so wie es wirklich war. Und so sah ich auf einmal alle meine Sünden lebendig werden, die ich seit meiner letzten sakramentalen Beichte bei einem katholischen Priester begangen hatte. Als ich mich in dieser fürchterlichen Situation befand - was für ein entsetzlicher Schreck! Und so sehe ich, wie auf einmal aus den Wänden des Operationssaales viele dunkle Gestalten herauskommen. Es schienen ganz normale und gewöhnliche Menschen zu sein, aber sie hatten alle diesen schrecklichen, grauenhaften Blick. Der Hass schaute ihnen direkt aus den Augen heraus. Meine Seele sträubte sich und erzitterte, und ich verstand sofort, dass es Dämonen waren. Und nun sah ich mit Entsetzen: Oh ja, es gibt sie! Können Sie sich mein Entsetzen vorstellen? Meine Angst, diesen Schrecken?! Es war der reinste Terror! Die größte Verleumdung und die Haupt-Lüge, der große Trick des Teufels ist es, dass er das Märchen verbreitet, dass es ihn gar nicht gäbe und die Sünde dem Menschen Glück bringt. Wenn wir daran glauben, dass es keine bösen Geister und keine Sünden gibt, dann kann der Satan mit uns tun, was er will. Sie haben wahrscheinlich keine Vorstellung, was das für ein Schrecken, was das für eine scheußliche Angst war, dass mir mein ganzer Intellekt, meine Hochgeistigkeit, meine Wissenschaftlichkeit, meine akademischen Titel und meine abgeschlossene Berufsausbildung in dieser Situation nichts halfen. Sie waren vollkommen wertlos. Ich sah die Konsequenzen meiner Sünden. Sie zogen mich in die Tiefe, hin zum „Vater der Lüge“. Wir müssen für jede Sünde bezahlen, wir bezahlen mit unserer Gewissensruhe, wir bezahlen mit unserem inneren Frieden, wir bezahlen mit unserer Gesundheit, vor allem aber mit der Erfahrung der Versklavung durch die Mächte des Bösen. Und wenn wir sehr treue Stammkunden in Satans Supermarkt sind und immer nur in seinem Laden einkaufen, wird er am Ende uns selber einkassieren. Wir werden zu seinen Leibeigenen. Wir haben ihm unsere Seele verkauft. In dieser fürchterlichen Situation bestand meine einzige Rettung darin, Gott um Hilfe anzurufen und auf Seine Barmherzigkeit zu hoffen. Es wurde mir bewusst, dass Jesus Christus am Kreuz mit Seinem eigenen Blut und Leben den höchsten Preis für alle unsere Sünden bezahlt hat und den endgültigen Sieg über den Satan, die Sünden und den Tod davongetragen hat. Nur Er ist unsere einzige Rettung und Erlösung.

Das reinigende Leiden

Ich befand mich an einem Ort, wo eine erschreckende Finsternis herrschte und wo sich sehr viele Menschen aufhielten, schreckliche Figuren und Wesen, verunstaltet in einer Art und Weise, wie wir es uns gar nicht vorstellen können. Dazu kam ein unerträglicher Gestank. Auf dieser Art und Weise gab Jesus mir zu verstehen, bis zu welchem Grad  die Sünde unser geistiges Leben sowie unsere Menschlichkeit zerstört und verunstaltet. Und die schrecklichste Erfahrung für mich war, dass ich merkte, dass der fürchterlichste Gestank von mir selber kam. Und so merkte ich, dass meine ganzen scheußlichen Sünden nicht irgendwo außerhalb meiner Seele waren, sondern sie waren in meinem Innersten, in meiner Seele drinnen, und von dort verbreiteten sie diesen unerträglichen Gestank. Plötzlich sah ich, dass hier eine unzählige Menge von Menschen war, die unsägliche Schmerzen wegen ihrer Sünden erleiden mussten. Da verstand ich, wie entsetzlich die Sünde ist, da sie solche wahnwitzigen Folgen hat. Und wir machen noch Witze darüber. Witze über die Sünde, über die Hölle und über die Dämonen. Dabei wissen wir leider nicht, was wir tun …

Im Fegfeuer sind die Armen Seelen sonst vor jedem bösen Einfluss verschont, sie sind bereits Heilige Gottes und haben mit Dämonen nichts mehr gemein, aber sie müssen die Konsequenzen ihrer eigenen Sünden erleiden und für den Himmel reifen. Mein Gott, so viele arme Menschen, so viele, weinend, leidend, unsäglich leidend … Wenn sie gewusst hätten, was sie im Fegfeuer erwartet, dann hätten sie ihr irdisches Leben sicherlich anders geführt. Wissen Sie, welch besondere Leiden sie nebst allem anderen noch zu erdulden haben? Die Leiden aller Menschen, die wegen ihrer Sünden leiden müssen, werden zu ihren eigenen Schmerzen. Dies ist der größte Schmerz. Diese Armen Seelen brauchen vor allem, dass die Zurückgebliebenen ein besseres Leben beginnen, dass sie ihr Leben ändern, dass sie Werke der Liebe vollbringen, dass sie Kranke besuchen und dass sie heilige Messen lesen lassen für die Verstorbenen und diesen heiligen Messopfern auch selbst beiwohnen. Die Seelen, die im Fegfeuer sind, können nichts mehr für sich selbst tun. Nichts, gar nichts. Aber Gott kann etwas durch die unermesslichen Gnaden des heiligen Messopfers tun. Wir sollten ihnen in dieser Form helfen und für sie Messen lesen lassen, diese auch selbst mitfeiern und unsere innige Teilnahme an diesen Messopfern dem Vater im Himmel durch unsere Gottesmutter Maria als unsere Gabe darbringen lassen.

Während der Erfahrung des Fegefeuers sah ich auf einmal einen Berg, der von Licht umhüllt war, unten aber herrschte Finsternis. Können Sie sich vorstellen, welche Freude mich überkam, als ich meine Mutter im Licht sah. Sie war ganz hell. Sie war ja schon vor vielen Jahren verstorben. Auf einmal begriff ich, dass diese weißen Gewänder, mit denen meine Mutter wie eine Sonne bekleidet war, alle diese Heiligen Messopfer waren, die sie während ihres Lebens mitgefeiert hatte. Ich hatte keine Möglichkeit, zu meiner Mutter zu gelangen und bei ihr zu bleiben. Ich verstand, dass Gott zu mir durch Bilder spricht, dass es im Fegefeuer verschiedene Stufen gibt.

Schließlich kam ich unten in einer Art Sumpflandschaft an, wo viele Personen bis zum Hals im Sumpf steckten und stöhnten. Das war eine weitere Lektion, die mir Jesus erteilte: Diese Menschen befanden sich wegen sündiger Beziehungen, sexuellen Perversionen, Pornografie, Sexualität vor der Ehe, Ehebruch und anderen Unreinheiten in diesem Sumpf. Ich verstand in diesem Augenblick, dass nur der Geschlechtsakt, der in der sakramentalen Ehe vollzogen wird, von Gott gesegnet ist. Denn Gott selbst ist bei diesem Akt anwesend und eben der Dritte in diesem Bund fürs Leben. Er ist die Liebe, mit der jeder eheliche Geschlechtsverkehr geheiligt und geadelt wird. Sexualität ohne sakramentale Grundlage ist nur Lust, Befriedigung, Egoismus pur. Eben deshalb leiden diese Menschen in diesem Sumpf, den sie selbst auf dieser Welt durch ihre ungezügelten Leidenschaften geschaffen haben. Und auf einmal entdeckte ich in diesem Sumpf auch meinen Papa. Ich sah ihn bis zum Hals in dieser stinkenden Brühe stecken und ein Schmerz durchdrang mich und ich schrie ganz laut: „Papi, was machst denn du hier?“ Und mein Vater antwortete mit weinerlicher Stimme: „Meine Tochter, ach meine Tochter, der Ehebruch, die Untreue! Dank meiner wunderbaren Frau, deiner Mutter, die 38 Jahre lang für mich und meine Bekehrung gebetet und ein vorbildliches Leben als aufopfernde Mutter geführt hat, bin ich noch vor der Hölle gerettet worden. Ich kann euch nur sagen, dass die schmerzhafteste Sache hier die Sehnsucht nach Gott ist, der die Liebe ist und der wegen unserer Sünden sehr leidet! Wir hier wollen leiden, um uns von unseren Sünden zu reinigen und zur Liebe zu reifen, denn nur mit einem reinen Herzen werden wir in den Himmel eingehen können.“ Acht Jahre, bevor er gestorben ist, hat mein Vater sich bekehrt. Er bat in tiefster Reue den Herrgott um Verzeihung. Und der barmherzige Gott verzieh ihm. Aber mein Vater hat seine zeitlichen Sündenstrafen nicht gesühnt. Er hat zwar bereut, gebeichtet und auch die Lossprechung bekommen. Aber er bekam nicht mehr die Gelegenheit, Sühne zu leisten. Deshalb stand er im Fegfeuer bis zum Hals in diesem stinkenden Sumpf. Für die begangenen Sünden zu sühnen und sie wieder gut zu machen, ist etwas, das wir so leicht vergessen. Und es ist ja auch so, dass wir selber sehr wenig davon wieder gut machen können. Aber Jesus im Allerheiligsten Sakrament kann uns die Gnade geben, damit wir sühnen können, sühnen dürfen. Wenn wir Ihn im Allerheiligsten Sakrament besuchen und anbeten, bekommen wir oft dieses Gnadengeschenk der Sühne, der Wiedergutmachung der Folgen unserer Sünden. Die Eucharistie und die Anbetung des Allerheiligsten Altarsakraments ist der einzige Weg, der uns direkt in den Himmel führt. Merken Sie sich das! Es ist sehr, sehr wichtig für uns alle.

An der Pforte zur Hölle

Und dann sah ich plötzlich, wie der Boden sich öffnete. Ich fühlte mich entsetzlich leer und unter mir dieser beängstigende, entsetzliche Abgrund, den ich einfach mit menschlichen Worten nicht beschreiben kann. Und das Fürchterlichste war, dass man hier absolut nichts mehr von der Gegenwart und Liebe Gottes spürte. Hier war davon nichts mehr, nicht ein Tröpfchen Hoffnung. Dieses Loch hatte etwas an sich, das mich unwiderstehlich nach unten saugte. Ich schrie wie eine Verrückte. Ich erschrak zu Tode, als ich merkte, dass ich diesen Absturz nicht verhindern konnte, dass ich unaufhaltsam nach unten gezogen wurde. Ich wusste instinktiv, wenn ich da einmal hinuntergestürzt bin, dann komme ich nicht wieder zurück. Und ich werde ohne Ende immer tiefer und tiefer stürzen. Das war der Tod meiner Seele, der geistige Tod meiner Seele. Ich würde unwiderruflich für immer verloren sein. Das schwache Licht der Reue wegen meiner Sünden, das ich noch in meiner Seele trug, irritierte die Dämonen, die sich in diesem Abgrund befanden, und sie stürzten sich alle auf mich. Diese fürchterlichen Kreaturen waren wie Larven, wie Blutsauger, um dieses Licht endgültig in mir auszulöschen. Diese Dinger brannten. Oh meine Schwestern und Brüder im Herrn, es handelt sich um eine lebendige Finsternis. Es ist der Hass, der so brennt, der uns verschlingt, der uns ausbeutet und aussaugt. Es gibt keine Worte, um diesen Horror zu beschreiben. Aber während dieses entsetzlichen Horrors, am Rand dieses Abgrundes, spürte ich plötzlich, wie mich der Heilige Erzengel Michael an den Füßen festhielt und vor dem Sturz in diesen Abgrund des Bösen bewahrte.

Ich verstand, dass Jesus mir durch diese Erfahrung zeigen wollte, wie ich mich durch meine langjährige, bewusste und freiwillige Verstrickung in die unterschiedlichsten Sünden in den Zustand der geistigen Zersetzung versetzt habe. Ich war bereits dem Zustand der vollkommenen Verstocktheit nahe, in dem es letztendlich dazu kommt, dass man sich für das Geschenk der göttlichen Barmherzigkeit verschließt. Die Lektion, die Jesus mir erteilt hat, war eindeutig: Wenn die Sünden einen Menschen dazu bringen, dass er unempfänglich für die Liebe Gottes wird, dann wird dieser Mensch zum größten Egoisten, der nur noch Hass empfinden kann. Dann wird so ein Mensch, genauso wie die bösen Geister, Gott und die anderen Menschen hassen. Und im Augenblick seines Todes stößt er dann hasserfüllt die göttliche Barmherzigkeit von sich und stürzt für immer in die Hölle. (Fortsetzung folgt!)

Gloria Polo

Zusammengetragen und bearbeitet von P. M. Piotrowski auf der Grundlage der Broschüre „Der Blitz hat eingeschlagen“ Apostolat ANE, Österreich

www.gloriapolo.net

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Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Januar 2016.



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