|
|||
|
Autor: Teresa Tyszkiewicz, „Mein Blick ruht auf ihm“ (2. Teil) „Mein Blick ruht auf ihm“ (Jesus an Schwester Faustine) 3. Teil Als Beichtvater und Seelenführer der heiligen Schwester Faustine half er ihr, ihre Mission zu erkennen, die ihr in Visionen und Botschaften gezeigt wurde, und die an sie gerichteten Wünsche Jesu zu erfüllen, um der Welt die Wahrheit über die unbegreifliche Barmherzigkeit Gottes zu verkünden. Am 28. September 2008 wurde Pater Michal Sopocko (1888-1975) seliggesprochen. Er war Militär-Seelsorger, Professor am geistlichen Seminar in Vilnius und Bialystok, ein hervorragender Kenner des inneren Lebens und der Askese, vor allem jedoch bekannt als ein Apostel der göttlichen Barmherzigkeit. Als Beichtvater und Seelenführer der heiligen Schwester Faustine half er ihr, ihre Mission zu erkennen, die ihr in Visionen und Botschaften gezeigt wurde, und die an sie gerichteten Wünsche Jesu zu erfüllen, um der Welt die Wahrheit über die unbegreifliche Barmherzigkeit Gottes zu verkünden. In dem Maße, wie die Krankheit bei Schwester Faustine fortschritt, und ihr Tod nahte, übernahm Pater Sopocko diese Aufgabe. Trotz unzähliger Schwierigkeiten, Misserfolge und Unverständnisse führte er das Werk fort. Wenn wir uns heute ein Leben ohne Vertrauen auf die göttliche Barmherzigkeit, die Kirche ohne das Bildnis des Barmherzigen Jesus und schwere Augenblicke ohne den Barmherzigkeitsrosenkranz nicht vorstellen können, dann ist dies ein Geschenk des Heiligen Geistes, der durch die heilige Schwester Faustine und den seligen Michal Sopocko wirkte. Am 17. Januar 1933 vertraute Erzbischof Romuald Jalbrzykowski aus Vilnius Pater Michal Sopocko die Funktion des Beichtvaters bei den Schwestern der Kongregation der Muttergottes der Barmherzigkeit an. Die Kongregation hatte ihren Sitz in Vilnius. Der 45 Jahre zählende Professor des Priesterseminars, Pater Sopocko, hatte bereits den Ruf eines durchgeistigten und eifrigen Theologen und Seelsorgers und konnte auf einen reichen Erfahrungsschatz bei der Führung von Seelen, die Gott näher kommen wollten, zurückgreifen, deshalb war seine Ernennung zum Beichtvater der Schwestern durchaus gerechtfertigt. Als einige Monate später, nachdem er seine neue Funktion übernommen hatte, im Mai 1933 eine weitere Schwester hinzukam, wusste Pater Sopocko nicht, dass damit eine neue Seite in seinem Leben und in seiner Berufung aufgeschlagen wurde. Als die junge Nonne aus dem zweiten Chor, die erst vor Kurzem die ewigen Gelübde abgelegt hatte, an den Beichtstuhl des Paters Sopocko kam, schaute sie mit Freude auf den Beichtvater und lächelte, sodass dieser sie später ermahnen musste. Aus dem weiteren Gespräch ging hervor, dass Schwester Faustine, die bereits seit fünf Jahren Visionen Christi erlebte, aus den Worten Jesu erfahren hatte, dass eben er, Pater Sopocko, durch den Herrn zu ihrem Beichtvater erwählt worden war: „Dies ist die sichtbare Hilfe für dich auf Erden. Er wird dir helfen, Meinen Willen auf Erden zu tun“ (Tagebuch der Schwester Faustine, 53). Als der Pater in den folgenden Beichtgesprächen die geistigen Erlebnisse dieser schlichten, ungebildeten Nonne (sie hatte nicht einmal die Grundschule beendet) kennenlernte, die im Kloster in der Küche und im Garten arbeitete, fand er sich in einer völlig unerwarteten Situation wieder, die ihn in die Welt der außergewöhnlichen mystischen Gnaden einführte, die er bisher nur aus den Werken der großen Mystiker der Kirche kannte. Und hier ging es doch darum, die Verantwortung für die geistige Entwicklung einer bestimmten Seele zu übernehmen, die Pläne Gottes dieser Seele gegenüber nicht zu zerstören, sondern ihre Stütze und ihr Führer zu sein, denn das war es, was diese Seele brauchte und wonach sie sich sehnte, vor allem auch angesichts der Tatsache, dass der Herr mit ganzer Macht konkrete Handlungen forderte. Das gegenseitige Verständnis war nicht auf Anhieb vorhanden. Erst als Schwester Faustine ihrem neuen Beichtvater gegenüber ihre ganze Seele enthüllte, ganz gradlinig und ehrlich, ohne etwas auszulassen, konnte Pater Sopocko sich einen Eindruck davon verschaffen, welche Aufgabe ihn erwartete. Er hieß Schwester Faustine alle Visionen, die sie hatte, aufschreiben; die Worte, die von Jesus stammten, sollte sie unterstreichen, damit sie sich von dem Rest des Textes, der fromme Gedanken enthielt, unterschieden. Der Beichtvater empfahl ihr auch, den Verlauf der Visionen von Beginn an niederzuschreiben, und zwar so, wie sie sie erinnerte. Jesus ermahnte Schwester Faustine mehrfach zum unbedingten Gehorsam ihrem Beichtvater gegenüber, und so befolgte diese alle Anweisungen Pater Sopockos genauestens. Und so kam es, dass eine Niederschrift der Botschaft über die göttliche Barmherzigkeit entstanden ist, die von unschätzbarem geistigen und theologischen Wert ist – das Tagebuch der Schwester Faustine. Pater Sopocko blieb mit den Notizen, die Schwester Faustine machte, auf dem Laufenden und verglich sie hinsichtlich der Übereinstimmung ihrer Inhalte mit der Heiligen Schrift und der Lehre der Kirche. Als hervorragender Theologe und erfahrener Seelsorger machte Pater Sopocko sich mit all seinen Kenntnissen und mit großem Verantwortungsgefühl an diese Aufgabe. Als er seinem neuen Beichtkind Schritt für Schritt bei dessen mystischen Erlebnissen folgte und gleichzeitig das Gewissen Schwester Faustines kennenlernte, das sehr empfindsam selbst auf die kleinste Unvollkommenheit bei sich selber reagierte, kam er zu der Überzeugung, dass er es hier mit einer auserwählten und heiligen Seele zu tun hatte. Dieser Seele offenbarte der Herr einen Teil Seines Wesens – Seine Barmherzigkeit – und vertraute ihr die Aufgabe an, diese Barmherzigkeit der Welt zu verkünden. Das Wesen der göttlichen Barmherzigkeit„Verkünde, dass Barmherzigkeit die größte Eigenschaft Gottes ist. Alle Werke Meiner Hände sind durch Barmherzigkeit gekrönt“ (Tagebuch, 301); „Ich bin der Herrscher in meiner Wesentlichkeit und kenne weder Befehle noch Bedürfnisse. Wenn ich Geschöpfe ins Leben rufe – so geschieht es durch meine grenzenlose Barmherzigkeit“ (Tagebuch, 85); „Mein Inneres ist von Barmherzigkeit erfüllt und sie ist auf alles, was ich erschuf, ergossen“ (Tagebuch, 1784). Schwester Faustine betrachtete die ihr offenbarten Geheimnisse Gottes und schrieb: „O unbegreiflicher Gott. Die Größe Deiner Barmherzigkeit übersteigt alle Begriffe der Menschen und Engel zusammen. Alle Engel und Menschen sind aus dem Innern Deiner Barmherzigkeit hervorgegangen. Barmherzigkeit ist die Blume der Liebe. Gott ist die Liebe und die Barmherzigkeit ist Sein Werk, das in der Liebe den Anfang nimmt und in der Barmherzigkeit offenbar wird. Worauf ich nur schaue, alles spricht von Seiner Barmherzigkeit, selbst die Gerechtigkeit Gottes spricht zu mir von Seiner unergründlichen Barmherzigkeit, denn die Gerechtigkeit fließt aus der Liebe“ (Tagebuch, 651); „Ich habe Dich, o Gott, als Quelle der Barmherzigkeit, die alle Seelen belebt und erhält, erkannt. O wie groß ist die Barmherzigkeit des Herrn, sie steht über all‘ Seinen Eigenschaften. Die Barmherzigkeit ist die größte Eigenschaft Gottes; alles, was mich umgibt, sagt es mir“ (Tagebuch, 611); Jesus bestätigte durch die Worte der Schwester Faustine: „Alles, was du über meine Güte sagst, ist wahr und es gibt keine Worte, die meine Güte genügend preisen“. Das Wirken der göttlichen BarmherzigkeitJesus hat Seiner Vertrauten nicht nur das Wesen der Barmherzigkeit der heiligsten Dreifaltigkeit offenbart, sondern auch das, was Er in den menschlichen Seelen bewirken möchte: „Wie sehr sehne ich mich danach, Sünder zu retten. – Meine liebste Sekretärin, schreibe, dass Ich Mein Göttliches Leben in die Seelen der Menschen gießen und sie heiligen möchte, wenn sie nur meine Gnaden annehmen wollten. Die größten Sünder würden zu großer Heiligkeit gelangen, wollten sie nur Meiner Barmherzigkeit vertrauen. Mein Inneres ist von Barmherzigkeit überfüllt und sie ist auf alles, was ich schuf, ergossen“ (Tagebuch, 1784); „Die Strahlen der Barmherzigkeit brennen mich; Ich will sie über die Seelen der Menschen ergießen. O welchen Schmerz bereiten sie Mir, wenn sie die Annahme verweigern. (…) Sage der leidenden Menschheit, sie möge sich an Mein barmherziges Herz schmiegen und Ich will sie mit Frieden erfüllen. Sage, Meine Tochter, dass Ich ganz Liebe und Barmherzigkeit bin. Wenn sich Mir eine Seele mit Vertrauen naht, erfülle ich Sie mit so gewaltiger Gnade, dass sie diese Gnade in sich selbst nicht fassen kann und sie auf andere Seelen ausstrahlen wird“ (Tagebuch, 1074); „Die glücklichste Seele ist jene, die sich Meiner Barmherzigkeit anvertraut, denn Ich Selbst kümmere Mich um sie“ (Tagebuch, 1273). Barmherzigkeit für die Schwachen und die Sünder„Je größer das Elend, desto größer das Recht auf Meine Barmherzigkeit, [überrede] alle Seelen dazu, dem unbegreiflichen Abgrund Meiner Barmherzigkeit Vertrauen zu schenken, denn Ich möchte alle retten. Die Quelle meiner Barmherzigkeit ist mit der Lanze am Kreuz für alle Seelen weit geöffnet worden. Ich habe niemanden ausgeschlossen“ (Tagebuch, 1182). „[Mögen] die größten Sünder ihre Hoffnung in Meine Barmherzigkeit [legen]. Sie haben vor allen anderen das Recht, auf den Abgrund Meiner Barmherzigkeit zu vertrauen. Meine Tochter, schreibe für die geplagten Seelen von Meiner Barmherzigkeit. Seelen, die sich auf Meine Barmherzigkeit berufen, bereiten mir Freude. Solchen Seelen erteile Ich mehr Gnaden, als sie sich wünschen. Ich kann nicht strafen, auch wenn es den größten Sünder beträfe; wenn er sich auf Mein Erbarmen beruft, rechtfertige Ich ihn in Meiner unergründlichen und unerforschten Barmherzigkeit“ (Tagebuch, 1146); „Wenn die Sünder Meine Barmherzigkeit kennen würden, gingen sie nicht in so großer Zahl verloren. Sage den Sündern, dass sie sich nicht fürchten sollen, Mir näherzukommen, sprich zu ihnen von Meiner großen Barmherzigkeit“ (Tagebuch, 1396). „Ich bin dreimal heilig und verabscheue die kleinste Sünde. Ich kann eine Seele nicht lieben, die mit der Sünde befleckt ist, aber sobald sie bereut, sind Meiner Großzügigkeit ihr gegenüber keine Grenzen gesetzt. Meine Barmherzigkeit umfängt und rechtfertigt sie. Mit Meiner Barmherzigkeit verfolge ich die Sünder auf all ihren Wegen und wenn sie zu Mir zurückkehren, freut sich Mein Herz. Die Bitterkeit, mit der sie Mein Herz getränkt haben, vergesse Ich und freue Mich über ihre Rückkehr. Sage den Sündern, dass keiner aus Meiner Hand entflieht. Wenn sie vor Meinem barmherzigen Herzen fliehen, fallen sie in Meine gerechten Hände. Sage den Sündern, dass ich stets auf sie warte, dass Ich am Pulsschlag ihres Herzens höre, wann es für Mich zu schlagen beginnt. Schreibe, dass Ich durch Gewissensbisse zu ihnen spreche, durch Misserfolge und Leiden, durch Gewitter und Blitze, durch die Stimme der Kirche; wenn sie aber alle Meine Gnaden zunichte werden lassen, beginne Ich zu zürnen und überlasse sie sich selbst und gebe, was sie begehren“ (Tagebuch, 1728). „Sage den Seelen, wo sie Trost suchen sollen – im Tribunal der Barmherzigkeit, dort gibt es die größten Wunder, die sich ununterbrochen wiederholen. Um dieses Wunder zu erreichen, bedarf es keiner weiten Pilgerfahrt, auch nicht äußerer Zeremonien, sondern es genügt, zu Füßen Meines Stellvertreters gläubig hinzutreten und vor ihm sein Elend auszusprechen. Dann zeigt sich das Wunder der Barmherzigkeit in seiner ganzen Fülle. Auch wenn die Seele wie eine verwesende Leiche wäre und eine Belebung, menschlich gesehen, ausgeschlossen und alles schon verloren wäre – so ist es anders bei Gott. Das Wunder der Barmherzigkeit Gottes belebt die Seele vollends“ (Tagebuch, 1448). Die göttliche Barmherzigkeit braucht MitarbeiterSchwester Faustine verstand von Anfang an, dass die Worte Jesu nicht nur für sie allein bestimmt waren, sondern verkündet werden sollten: „Sooft du Mir Freude bereiten willst – verkünde der Welt Meine große unergründliche Barmherzigkeit“ (Tagebuch, 164). Dabei sollte sie es nicht alleine tun, da sie ja im Kloster eingeschlossen war und die niedrigsten Dienste verrichtete. Durch ihre Niederschrift der mystischen Zwiegespräche sollte die frohe Botschaft über die unendliche Barmherzigkeit Gottes in die Welt hinausgehen und die Menschen zum Vertrauen und zur Rückkehr zu Gott bewegen: „Meine Tochter, sei eifrig beim Niederschreiben eines jeden Satzes, den ich zu dir über Meine Barmherzigkeit sage, denn es ist für eine große Anzahl von Seelen bestimmt, die daraus Nutzen schöpfen werden.“ Die Seelen werden nicht nur für sich persönlich einen Nutzen daraus ziehen, sondern auch zu anderen davon sprechen und mit ihrem Leben bezeugen, dass Gott die barmherzige Liebe ist. „Tue, was in deiner Macht ist, damit die Sünder Meine Güte erkennen“ (Tagebuch, 1665); „Kämpfe um Mein Königreich in den menschlichen Seelen“ – das sind die Wünsche Jesu an jeden Christen, insbesondere an die Verehrer der göttlichen Barmherzigkeit. Jesus verspricht ihnen: „Alle Seelen, die Meine Barmherzigkeit rühmen, ihre Ehre ausbreiten und andere Seelen ermuntern, Meiner Barmherzigkeit zu vertrauen, erfahren in ihrer Todesstunde kein Entsetzen. Meine Barmherzigkeit wird sie in diesem letzten Kampf beschirmen …“ (Tagebuch, 1540). Und in ihrem Leben wird sich Jesus selber um ihre Heiligkeit sorgen: „Aus Meiner Barmherzigkeit schöpft man Gnaden mit nur einem Gefäß – und das ist das Vertrauen. Je mehr eine Seele vertraut, um so mehr bekommt sie. Seelen, die unbegrenzt vertrauen, sind Mir eine große Freude, denn in solche Seelen gieße ich alle Meine Gnadenschätze“ (Tagebuch, 1578). Gott sind besonders jene Seelen lieb, deren Vertrauen voll Demut, kindlicher Einfalt Gott dem liebenden Vater gegenüber ist und die die ihnen erwiesene Barmherzigkeit zu schätzen wissen und sie auch anderen erweisen. „(…) schreibe das auf für viele Seelen, die sich manchmal grämen, weil sie keine materiellen Güter besitzen, durch die sie Barmherzigkeit ausüben könnten. Einen größeren Wert hat die Barmherzigkeit des Geistes, für die man weder eine Erlaubnis haben, noch einen Speicher besitzen muss. Sie ist allen Seelen zugänglich. Wenn die Seele nicht in irgendeiner Weise Barmherzigkeit übt, wird sie am Tage des Gerichts Meine Barmherzigkeit nicht erfahren“ (Tagebuch, 1317). So verwirklichte Schwester Faustine ihre geistige Barmherzigkeit durch Opfer, Leiden und brennendes, ununterbrochenes Gebet für die Sünder und Ungläubigen: „(…) ich möchte in die ganze Welt hinausrufen: »Liebt Gott, denn Er ist gut und groß ist Seine Barmherzigkeit«“ (Tagebuch, 1372). Die göttliche Barmherzigkeit – von Satan gehasstMit diesen Worten begrüßte die heilige Schwester Faustine das Jahr 1937: „Ich gehe in dieses Jahr hinein, ich habe Angst vor dem Leben, doch Jesus führt mich aus dieser Angst heraus, indem Er mir zu erkennen gibt, welch große Ehre Ihm dieses Werk der Barmherzigkeit bringen wird“. Die Verbreitung der Herrlichkeit Gottes und der Verehrung der göttlichen Barmherzigkeit musste der Satan als seine eigene Niederlage verstehen. Jesus warnt Seine Vertraute: „(…) wache ständig, denn die ganze Hölle strengt sich gegen dich an wegen dieses Werkes. Viele Seelen werden sich von den Pforten der Hölle abwenden und Meine Barmherzigkeit preisen. Aber fürchte nichts, denn Ich bin mit dir. Wisse, dass du aus dir selbst nichts vermagst“ (Tagebuch, 639). Ein anderes Mal sah Schwester Faustine den heiligen Erzengel Michael, der zu ihr sagte: „Der Herr befahl mir, dass ich mich um dich besonders kümmere. Wisse, dass du vom Bösen gehasst wirst, doch fürchte dich nicht. Wer ist wie Gott!“ (Tagebuch, 706). „Heute habe ich mit den Geistern der Finsternis einen Kampf um eine Seele ausgetragen“, schreibt Schwester Faustine. „Wie sehr hasst der Satan die Barmherzigkeit Gottes; ich sehe, wie er sich diesem ganzen Werk entgegenstellt“ (Tagebuch 812); „In dem Augenblick, da ich diese Worte schrieb, hörte ich das Geschrei des Satans: »Alles schreibt sie, alles schreibt sie und dadurch verlieren wir so viel. Schreibe nicht von der Güte Gottes, Er ist gerecht.« - Wütend heulte er auf und verschwand“ (Tagebuch 1338). Die Zeit der BarmherzigkeitDie von dem Teufel gehasste Botschaft über die Barmherzigkeit Gottes wurde durch Schwester Faustine auf Anweisung ihres Beichtvaters hin in sechs Heften niedergeschrieben. In einer einfachen, für jeden zugänglichen und verständlichen Sprache offenbarte Schwester Faustine die Geheimnisse des göttlichen Wirkens in ihrer eigenen Seele und all das, was Gott in allen menschlichen Seelen wirken möchte. Die Seiten dieser Hefte zeugen von der brennenden Liebe Gottes zu den Menschen. Sie wurden in einem für die Menschheit besonders dramatischem Abschnitt der Geschichte geschrieben: Die letzten Sätze wurden im Juni 1938 verfasst, doch ihre Bedeutung ist unvergänglich und die ganze Zeit über aktuell. Sie sollen Wegweiser, Stütze und Hoffnung sein, das Angesicht Gottes aufzeigen, Der sich über Seine verlorenen Geschöpfe erbarmt; eines Gottes der Liebe und Barmherzigkeit. „Als ich eines Tages Jesus fragte, wie Er denn diese vielen Frevel und Verbrechen ertragen könne, ohne zu strafen, entgegnete mir der Herr: »Für das Strafen habe Ich die Ewigkeit. Jetzt verlängere ich ihnen die Zeit der Barmherzigkeit; doch wehe, wenn sie die Zeit Meiner Heimsuchung nicht erkennen« (Tagebuch, 1160). Schwester Faustine schreibt auch: „Gottes Schleusen haben sich für uns geöffnet; wir sollten aus ihnen schöpfen, bevor der Tag der Gerechtigkeit Gottes anbricht; denn das wird ein Tag des Schreckens sein“ (Tagebuch, 1159). „Ich, Schwester Faustine, war auf Gottes Geheiß in den Abgründen der Hölle, um den Seelen zu berichten und zu bezeugen, dass die Hölle existiert. Jetzt kann ich darüber nicht reden, denn ich habe Gottes Befehl, das schriftlich zu hinterlassen. (…) Was ich niedergeschrieben habe, ist ein karger Schatten der Dinge, die ich sah. Eines konnte ich bemerken, dort sind meistens Seelen, die nicht an die Hölle geglaubt hatten“ (Tagebuch, 741). Der Herr übergab uns durch Schwester Faustine nicht nur die Worte Seiner Botschaft, sondern auch Zeichen und Hilfen, durch die Er alle, die die göttliche Barmherzigkeit suchen und die zu Ihm Zuflucht nehmen, unterstützen möchte. Das sind insbesondere: das Bild „Jesus, ich vertraue auf Dich“, Gebete – besonders der Barmherzigkeitsrosenkranz, die Stunde der göttlichen Barmherzigkeit sowie das Fest der göttlichen Barmherzigkeit am ersten Sonntag nach Ostern. Die Fortsetzung dieses Artikels in der nächsten Ausgabe wird sich mit der Verwirklichung der Wünsche Jesu, mit ihrer Bedeutung und den damit verbundenen Versprechen befassen. Teresa Tyszkiewicz Quelle: „Tagebuch der Schwester Maria Faustyna Kowalska aus der Kongregation der Muttergottes der Barmherzigkeit“, Parvis-Verlag, CH-1648 Hauteville / Schweiz, 7. Auflage: März 2006 „Mein Blick ruht auf ihm“ (2. Teil) „Mein Blick ruht auf ihm“ (Jesus an Schwester Faustine) 3. Teil Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Januar 2016. Lesen Sie mehr Christian Artikel (Deutsch)
Empfehlen Sie diese Seite einem Freund!
|
|