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Autor: ks. Mieczysław Piotrowski TChr, Am 04. August des Jahres 1859 starb im Alter von 63 Jahren der hl. Jean-Marie Vianney. Über 40 Jahre lang war er Pfarrer in der kleinen Gemeinde von Ars in der Diözese Lyon. Als er seinen Dienst antrat, war Ars ein ganz unbekanntes Örtchen. In den letzten Lebensjahren von Jean-Marie Vianney kamen Hunderttausende von Menschen aus ganz Frankreich und Europa nach Ars, um bei dem Heiligen zu beichten und an den von ihm zelebrierten Gottesdiensten teilzunehmen. Dank seiner Fürsprache vor Gott kam es dort zu spektakulären Bekehrungen und Heilungen. Die KindheitDer heilige Pfarrer von Ars, Jean-Marie Vianney, kam am 08. Mai 1786 im Dorf Dardilly, 20 km von Lyon entfernt, als viertes Kind der Eheleute Matthieu und Marie Vianney zur Welt. Der Herr segnete sie ganz besonders, da Er ihnen sechs Kinder schenkte. Als Jean-Marie 5 Jahre alt war, begannen die blutigen Verfolgungen der katholischen Kirche während der Französischen Revolution. Die revolutionäre Regierung schloss alle Kirchen und christlichen Schulen, den Priestern war es unter Androhung der Todesstrafe verboten, ihren Seelsorgedienst auszuüben. Priester, die sich nicht daran hielten, wurden zum Tode verurteilt. Diejenigen, die von den revolutionären Machthabern verhaftet wurden, schickte man nach Französisch-Guayana, wo sie vor Erschöpfung starben. Die Revolutionäre führten einen neuen Kalender ein, demzufolge erst jeder zehnte Tag frei war. Geistliche mussten sich verstecken und zelebrierten unter Lebensgefahr Heilige Messen in Privat-Häusern. Aufgrund dieser Verfolgungen empfing Jean-Marie Vianney die Erste Heilige Kommunion mit ziemlicher Verspätung, er war nämlich bereits 13 Jahre alt. In den Zeiten der Französischen Revolution war es nur denjenigen Lehrern erlaubt zu unterrichten, die der Regierung einen Treueeid geleistet hatten. Weil es aber an solchen Lehrern mangelte, blieben viele Schulen geschlossen. So konnte Jean-Marie erst mit 17 Jahren anfangen, schreiben und lesen zu lernen. Die blutigen Verfolgungen der Kirche wurden durch einen Staatsstreich am 09. November 1799 beendet, als General Napoleon Bonaparte die Macht an sich riss. Die Geistlichen konnten aus ihren Verstecken hervorkommen und zu ihren Gemeinden zurückkehren, die Kirchen öffnen und endlich wieder ihrer Seelsorgetätigkeit nachgehen. Jean-Marie führte von Kindheit an ein reges Gebetsleben: Jeden Tag gab er sich Gott ganz hin, opferte Ihm seine Arbeit, alle seine Gedanken, Gefühle, jeden seiner Schritte und auch seine Erholung auf. Als erwachsener Priester sagte er: „Oh, wie schön ist es, alles mit Gott zu tun! ... Wenn Du mit Gott arbeitest, wird Er deine Arbeit segnen, Er heiligt sogar alle deine Schritte. Alles wird festgehalten: jeder abgewendete Blick, jeder Verzicht auf eine Annehmlichkeit – alles wird aufgeschrieben. Also, meine Seele, bringe dich jeden Morgen Gott zum Opfer dar.“ Auf dem Weg zum PriestertumVon frühester Jugend an verspürte Jean-Marie in seinem Herzen den großen Wunsch, Priester zu werden und „Seelen für Gott zu erlangen“. Dies war jedoch nicht so einfach, da er keinerlei Ausbildung genossen hatte. Währenddessen kam in die Nachbargemeinde P. Balley, dem der Bischof aufgetragen hatte, Jungen mit einer Priesterberufung zu finden und sie auf die Aufnahme ins Priesterseminar vorzubereiten. Doch der Vater Jean-Maries war entschieden dagegen, dass sein Sohn Priester wird. Erst nach langen Überredungen gab er nach und erlaubte seinem Sohn, sich bei P. Balley auf das Priestertum vorzubereiten. Im Jahre 1806 begann der junge Mann im Pfarrhaus von Ecully seinen Unterricht. Die Anfänge gestalteten sich sehr schwierig, denn Jean-Marie besaß trotz einer angeborenen Intelligenz und Empfindsamkeit kein gutes Gedächtnis und konnte sich nur schwer etwas merken. Dies war ein ernstes Hindernis beim Studium von Theologie und Latein. Ganz besonders schwierig war für ihn die lateinische Sprache mit ihrer Grammatik. Trotz dieser großen Schwierigkeiten gab Jean-Marie nicht auf; er bat den Heiligen Geist um Hilfe und saß beim schwachen Schein seiner Lampe viele Stunden am Tag über seinen Büchern gebeugt. Obwohl er eigentlich keine richtigen Fortschritte zu verzeichnen hatte, ließ sich Jean-Marie anfangs nicht entmutigen und versuchte, noch eifriger zu lernen. Als jedoch immer mehr Zeit verstrich und alle seine Bemühungen nutzlos schienen, gab er auf. Er dachte ernsthaft darüber nach, das weitere Studium aufzugeben und nach Hause zurückzukehren. P. Balley gelang es jedoch, ihn umzustimmen, in dem er ihm riet, nicht der Versuchung nachzugeben, sondern vielmehr den Wunsch nach dem Priestertum weiter zu nähren, um möglichst viele Seelen zur Erlösung zu führen. Jean-Marie gelang es kraft seines Willens, die Entmutigung zu überwinden, aber seine Schwierigkeiten beim Lernen verschwanden dadurch nicht. Er sagte später einmal, dass er „in diesem seinen schlechten Kopf nichts unterbringen konnte“. Um bei Gott die Gnade eines besseren Gedächtnisses zu erbitten, machte er eine Fußwallfahrt bei Brot und Wasser zum Grab des heiligen François Regis nach La Louvesc, 100 km von Ecully entfernt. Er kam dort fast verhungert an, aber doch glücklich, weil er nun Gott alle seine Bitten durch die Fürsprache des hl. François vorbringen konnte. Nach seiner Rückkehr bemerkte Jean-Marie, dass sein Gedächtnis sich etwas verbessert hatte. Er hatte eine Gnade erhalten, wenn auch im beschränkten Ausmaß. Im Jahre 1807 erhielt Jean-Marie die Firmung. Im Herbst 1809 wurde er ins Militär eingezogen. Nach einigen Tagen Dienst wurde er jedoch wegen einer schweren Krankheit ins Krankenhaus geschickt. Nach seiner Genesung sollte er sich sofort an die spanische Front begeben. Doch der sehr geschwächte Jean-Marie war nicht in der Lage, mit seinen Kameraden Schritt zu halten und musste deshalb auf einem Pferdewagen fahren. Während der beschwerlichen Reise kam es zu einem Rückfall und Jean-Marie verbrachte die nächsten sechs Wochen im Krankenhaus von Roanne. Danach bekam er erneut den Befehl, sich den gen Spanien marschierenden Truppen anzuschließen. Auf dem Weg zum Sammelplatz kam Jean-Marie an einer Kirche vorbei, in die er zu einem kurzen Gebet hineinging. Drinnen verlor er jegliches Zeitgefühl. Als er zum Sammelplatz kam, befand sich seine Abteilung längst auf dem Weg nach Spanien. Kapitän Blanchard erteilte ihm einen scharfen Verweis und befahl ihm, seine Abteilung einzuholen. Doch Jean-Marie war durch seine Krankheit und den ganztägigen Marsch mit dem schweren Rucksack so erschöpft, dass er haltmachte und im Wald Erholung suchte. Dort traf er auf einen Deserteur, der Mitleid mit ihm hatte und ihn in das Dorf Noes führte, das tief im Wald verborgen lag. Jean-Marie verbrachte dort die nächsten 11 Monate als Lehrer der Dorfkinder. In dieser Zeit wurde eine Amnestie für Deserteure verkündet und der jüngste Bruder Jean-Maries, François, meldete sich als freiwilliger Vertreter für seinen größeren Bruder. Erst da konnte Jean-Marie sein Versteck verlassen und im Januar 1811 nach Ecully zurückkehren, um seine Vorbereitungen auf das Priestertum fortzusetzen. Nur ein paar Wochen nach seiner Rückkehr starb seine geliebte Mutter, die gottgefällige Marie Vianney. Für Jean-Marie war dies eine sehr schmerzhafte Erfahrung. In der zweiten Hälfte des Jahres 1812 schickte P. Balley den bereits 26 jährigen Jean-Marie in ein kleines Priesterseminar nach Vierres, damit dieser dort ein Jahr lang Philosophie studiere. Das Lernen im Seminar fiel Jean-Marie leichter, als er gedacht hatte, trotzdem gehörte er zu den Schwächsten. Dies wurde für ihn zu einer Quelle vieler Demütigungen. Alle seine Leiden opferte Jean-Marie Jesus auf, als er viele Stunden vor dem Allerheiligsten Sakrament verbrachte. Im Gebet übergab er sich der Allerheiligsten Jungfrau Maria, indem er sich vollkommen in ihren Dienst stellte. Nachdem er das Studium der Philosophie mit einem sehr schwachen Ergebnis beendet hatte, nahm Jean-Marie im Jahre 1813 das Theologiestudium im Seminar des hl. Irenäus in Lyon auf. Alle Vorlesungen wurden dort in lateinischer Sprache gehalten, die Jean-Marie nur sehr schwach beherrschte. Nach einer ersten, misslungenen Prüfung stellten die Professoren fest, dass Jean-Marie sich nicht für den geistlichen Stand eigne und er wurde aus dem Seminar entlassen. Dies war die schmerzhafteste Erfahrung in seinem Leben. Gebrochen kehrte er in das Pfarrhaus von Ecully zurück. P. Balley war jedoch mit dieser Entscheidung nicht einverstanden; er war vielmehr der Meinung, dass Jean-Marie sehr wohl eine Berufung zum Priestertum besäße und beschloss, mit dem Einverständnis der Kurie, Jean-Marie selber auf die Priesterweihe vorzubereiten. Nach einem Jahr intensiver Arbeit bestand Vianney die kanonische Prüfung im Pfarrhaus von Ecully. Die Prüfer waren über seine klaren und genauen Antworten sehr erstaunt. Der Generalvikar, P. Courbon, unterschrieb die nötigen Papiere für die Priesterweihe Jean-Maries und sagte dabei: „Die Kirche braucht Priester, die sich durch ihre Frömmigkeit auszeichnen“. Am 23. Juni 1815 erhielt Jean-Marie Vianney nach vielen Jahren des Leidens, der Misserfolge und Unsicherheiten in der Kathedrale von Lyon die Diakonatsweihe und um 13. August desselben Jahres die Priesterweihe in der Kathedrale von Grenoble. Der Priester Jean-Marie Vianney betonte während seiner Katechesen oftmals den oft verkannten Wert der Priesterweihe, die Jesus uns geschenkt hat, um alle Menschen zur Erlösung zu führen: „Erst im Himmel werden die Priester sich selber vollkommen erkennen und verstehen. Wenn jemand bereits hier auf Erden die Priesterwürde vollständig durchschauen könnte, so würde er sterben – aber nicht aus Angst, sondern aus Liebe.“ Die ersten Jahre als PriesterNach seiner Priesterweihe wurde Jean-Marie Vianney Kaplan der Gemeinde in Ecully bei seinem geliebten Lehrer, Erzieher und Freund P. Balley. An der Seite dieses heilig-mäßigen Priesters machte er seine ersten Schritte als Geistlicher. Für Jean-Marie war es eine wahre Schule der Heiligkeit: „Niemand anderer hat mir besser gezeigt, bis zu welchem Grad die Seele sich der Sinne entledigen und Gott zu lieben anfangen kann“. So erinnerte sich nach Jahren Jean-Marie an P. Balley. So wie er vor seiner Weihe durch Beharrlichkeit bei der Arbeit und im Gebet alle Hindernisse und Schwierigkeiten überwand, genauso bereitete er als Geistlicher mit großer Hingabe seine Predigten vor, betete eifrig und vertiefte abends sein Wissen, indem er die Werke großer christlicher Meister las. Nach dem Tode von P.Balley (17.12.1817) trauerte Jean-Marie um diesen wie um den eigenen Vater, denn ihm hatte er es zu verdanken, dass er Priester geworden war. Am 09.Februar 1918 machte sich Jean-Marie auf den Weg in das kleine, 230 Einwohner zählende Dörfchen Ars, um dort die Stelle als Pfarrer zu übernehmen. Als der Bischof Jean-Marie die Ernennungsurkunde überreichte, sagte er: „Es ist eine kleine Gemeinde, in der nicht viel Liebe zu Gott zu finden ist: Du wirst sie ihr bringen“. Die Zeit der Französische Revolution hatte die Sitten und geistigen Vorstellungen der Einwohner von Ars arg verkommen lassen. Im Dorf gab es keine Schule und man war allgemein rückständig. Kaum ein Kind konnte lesen oder schreiben. Aus nichtigen Gründen versäumten die Einwohner die Sonntagsmesse und arbeiteten ohne jegliche Skrupel am Sonntag auf ihren Feldern. Fluchen war an der Tagesordnung. In dem kleinen Dorf gab es vier Schenken, in denen die Männer des Dorfes das verdiente Geld verschwendeten, sich betranken und randalierten. Es wurden auch oft Tanzveranstaltungen organisiert, bei denen es zu schweren Sünden der Unkeuschheit kam. Nur in wenigen Familien gab es christliche Regeln und Traditionen. In den ersten Wochen seines Aufenthaltes in Ars besuchte Jean-Marie Vianney alle Familien seiner neuen Gemeinde; es waren insgesamt 60. Mit Schmerz musste er feststellen, dass seine Pfarrkinder, die in der Zeit des revolutionären Terrors groß geworden waren, nicht einmal die einfachsten und grundlegendsten Glaubenswahrheiten kannten. Die Art und Weise, seine Gemeinde zu bekehren, lernte Pfarrer Vianney direkt von Jesus, den er täglich im Allerheiligsten Sakrament des Altares anbetete. Jeden Tag, noch bevor die Sonne aufgegangen war, begab sich der neue Pfarrer in die Kirche, um vor dem Tabernakel um die Bekehrung seiner Gemeinde zu beten. Oft weinte er bittere Tränen und wiederholte: „Oh mein Gott, lass mich meine Gemeinde bekehren: Ich bin bereit, alle Leiden anzunehmen, die Du mir während meines gesamten Lebens schicken willst“. Jean-Marie betete nicht nur für seine Gemeinde, sondern fastete und sühnte auch für sie. Zeugen berichten, dass er so wenig aß, dass die Tatsache, dass er nicht vor Hunger starb, ein echtes Wunder war. Die Gemeindemitglieder waren über die Armut ihres Pfarrers, seine vollkommene Hingabe im Dienst für Gott sowie seine Sorge um ihre Erlösung sehr erstaunt. Sobald Jean-Marie Vianney Pfarrer in Ars geworden war, begann er, energisch und mit großer Geschäftstüchtigkeit die vernachlässigte Kirche zu vergrößern, zu erneuern und zu verschönern; er wechselte auch die alten liturgischen Gewänder gegen neue und kostbare aus. Als Quelle der religiösen Ignoranz seiner neuen Pfarrkinder sah der Pfarrer von Ars die Sünden der Faulheit und Schlamperei an. „Wir können gewiss sein,“ sprach er von der Kanzel, „dass diese eine Sünde zur Ursache der Verdammnis von mehr Seelen sein wird als alle anderen Sünden zusammengenommen; denn der unwissende Mensch versteht weder das Böse, welches er tut, noch das Gute, das er durch die Sünde verliert.“ Das Bewusstsein, dass der Mensch sich durch die freiwillige Ablehnung Gottes und Seiner Gebote auf einen Weg begibt, der zur ewigen Verdammnis führt, drängte den jungen Pfarrer von Ars zur ausdauernden und eifrigen Katechisierung der Kinder und Jugendlichen. Seine Katechesen hörten auch die älteren Gemeindemitglieder gern, denn sie entstammten einem Herzen, das von einem lebendigen und feurigen Glauben erfüllt war. Der Pfarrer von Ars bereitete sich besonders eifrig auf seine Sonntagspredigten vor. Er wusste, dass die kraftvolle Verkündigung von Gottes Wort notwendig ist, um die menschlichen Herzen auf die Bekehrung und die Aufnahme des Glaubens vorzubereiten. Er sagte: „Unser Herr, der die Wahrheit selber ist, erachtet Sein Wort als genauso wichtig wie Seinen Leib“. Jean-Marie betet viele Stunden lang, las Bücher, schrieb und lernte das, was er aufgeschrieben hatte, auswendig. Besonders in den Anfängen kostete ihn das sehr viel Zeit und Mühe aufgrund seiner Schwierigkeiten, sich Dinge zu merken. All dies tat er in Anwesenheit des im Allerheiligsten Sakrament verborgenen Jesus. Im Laufe der Jahre lernte Jean-Marie, freier und spontaner zu sprechen, indem er sich vieler Beispiele des täglichen Lebens bediente. Als Menschen aus ganz Frankreich massenweise nach Ars stürmten, weil sie von den sich dort ereignenden Zeichen und Wundern erfuhren, musste der heilige Priester mehrere Stunden am Tag im Beichtstuhl verbringen. Er hatte also keine Zeit mehr, die Predigten vorzubereiten, deshalb „hielt er sich nur noch an das Gebet. Er ging vom Beichtstuhl direkt zur Kanzel (…)“, schreibt ein unmittelbarer Zeuge dieser Ereignisse, Abbé Alfred Monnin. „Der Glaube war das ganze Wissen des Pfarrers von Ars; Jesus Christus war sein einziges Buch. Er suchte keine andere Weisheit außer der Weisheit des Todes und Kreuzes Christi. Keine andere Weisheit hielt er für wahr oder notwendig. Er lernte weder im Staub der Bibliotheken noch aus dem Mund der Weisen, in Schulbänken sitzend, sondern im Gebet, auf den Knien, zu Füßen seines Meisters (…) vor dem Tabernakel, wo er Tage und Nächte zubrachte, bevor die Massen ihn der Freiheit beraubten, über seine Zeit frei verfügen zu können – dort hat er alles gelernt. In seiner Stimme, seinen Gesten, seinen Blicken und seiner ganz wie verwandelten Gestalt spiegelten sich ein solch ungewöhnlicher Glanz und eine so wunderbare Macht wider, dass es unmöglich war, davon unbeeindruckt zu bleiben, wenn man ihm zuhörte. Die Bilder und Gedanken, die uns das göttliche Licht eingibt, haben eine ganz andere Dimension als diejenigen, die wir durch die eigene Verstandesleistung erreichen. Bei solch einer von Licht und Einfachheit durchdrungenen Lehre, bei solch einer unerschütterlichen Sicherheit, mit der er sprach, verschwanden die Zweifel selbst aus den Herzen der Verstocktesten und an ihre Stelle trat das Licht des Glaubens.“ Der heilige Jean-Marie kannte keine Kompromisse, was die Verkündigung des Glaubens anbelangte. Er warnte, dass die letzte Konsequenz der Sünde die ewige Verdammnis sei. Er zeigte die Größe der göttlichen Barmherzigkeit, die Schönheit eines Lebens nach dem Willen Gottes sowie das unaussprechliche Glück, das Gott für uns im Himmel vorbereitet hat. Mutig brandmarkte er alle Formen des Bösen; er war radikal bei allem, was mit der Erlösung seiner Pfarrkinder zusammenhing. Er sagte: „Wenn ein Priester sieht, wie Gott beleidigt wird und Seelen verloren gehen und dazu schweigt, dann gnade ihm Gott! Falls er nicht der Verdammnis anheimfallen möchte, so sollte er bei Missständen in seiner Gemeinde menschliche Bedenken und Angst außer Acht lassen und Verachtung und Hass nicht fürchten“. Die Verantwortung für die Erlösung aller seiner Gemeindemitglieder war die größte Sorge des Pfarrers von Ars. Er wiederholte oft: „Das Priestertum ist die Liebe zum Herzen Jesu“. In seinen Predigten und Katechesen sprach er immer wieder über diese Liebe zu Jesus. „Oh mein Gott, ich würde lieber Dich liebend sterben, als nur einen einzigen Augenblick lang leben, ohne Dich zu lieben… Ich liebe Dich, mein göttlicher Erlöser, denn Du wurdest für mich gekreuzigt (…), denn Du erlaubst mir, mich für Dich zu kreuzigen“. Fortsetzung folgt! P. M. Piotrowski Veröffentlicht mit Zustimmung des "Liebt einander!" im Dezember 2015. Lesen Sie mehr Christian Artikel (Deutsch)
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