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Autor: Świadectwo,
Ich bin ein 60jähriger Mann, Vater zweier erwachsener Töchter. Die Ereignisse, die ich beschreibe, betreffen die Jüngere von den beiden. Das, was vorgefallen ist, hat tiefe Spuren in meinem Leben hinterlassen. Weil ich mir dessen bewusst bin, dass ich kein Einzelfall bin, habe ich beschlossen, dieses Zeugnis zu schreiben, das vielleicht einem anderen Menschen helfen wird.
Als mir klar wurde, dass meine Tochter drogensüchtig ist, habe ich zusammen mit meiner Frau einen richtigen Schock erlebt, weil ich einige Jahre zuvor meinen jüngeren Bruder wegen der Sucht verloren hatte. Niemals habe ich die Umstände seines Todes verheimlicht, im Gegenteil, alles, was mit dem Tod meines Bruders verbunden war, wurde oftmals in unserer Familie diskutiert - quasi als Abschreckung. Ich dachte damals, dass diese schmerzhaften Erfahrungen mit Drogen mich und meine Familie niemals mehr treffen würden. Das Leben zeigte jedoch, wie sehr ich mich irrte. Wir wohnten damals in einer Großstadt und die Umgebung, in der unsere jüngste Tochter aufwuchs, war stark mit Drogen infiziert.
Hilfe suchten wir vor allem in Sucht-Einrichtungen und Entziehungsheimen. Für unsere Tochter aber endete es immer gleich- mit einer Flucht aus der Einrichtung und der Rückkehr in die Drogensucht. Die Hölle wurde immer größer - unsere Tochter hatte keine Hemmungen mehr und jedes Mittel war ihr recht, um ans Geld zu kommen, hauptsächlich beschaffte sie es sich durch alle nur möglichen Arten von Diebstählen.
Nach vielen Bemühungen gelang es uns schließlich, sie in einer speziellen Einrichtung von Schwester Elvira in Italien unterzubringen. Leider tauchte unsere Tochter nach drei Monaten wieder zu Hause auf - ohne Geld, aber mit Schulden. Zusätzlich versuchte sie uns einzureden, dass sie clean wäre, was eine offensichtliche Lüge war. Die Hölle holte uns schnell wieder ein…
Unser Therapeut riet uns dazu, die Umgebung zu wechseln. Das Schicksal meinte es gut mit uns, denn nach dem Tod meiner Eltern hatte ich ein Sommerhaus auf dem Lande geerbt, das im Eiltempo in ein normal funktionierendes Haus umgebaut wurde, sodass wir mitten im Winter, es war der Januar 2000, das Wohnumfeld wechseln konnten. Noch vor dem Umzug stellte sich heraus, dass unsere Tochter schwanger ist. Wir verbanden damit große Hoffnungen, denn die Ärzte sagten, dass dieser Zustand einen positiven Einfluss auf die Behandlung der Drogensucht ausüben kann. Ihr Freund sollte ein Mensch sein, der ihr in ihrer schwierigen Lage zur Seite steht. Wie es sich aber später herausstellte, war er ebenfalls drogensüchtig und wir mussten die beiden trennen, damit alles nicht noch komplizierter wurde.
Im Mai kam unsere Enkelin Nathalie zur Welt. Ich denke, dass dies nicht nur für uns ein Wunder der göttlichen Vorsehung war, denn aus solch einer Verbindung entsteht theoretisch nie ein normales, gesundes Kind.
Wie es sich später herausstellte, half die Änderung der Umgebung nur teilweise; die Probleme kehrten wie ein Bumerang zurück. In kurzer Zeit unternahm unsere Tochter zwei Selbstmordversuche. In beiden Fällen gelang es den Ärzten nur wie durch ein Wunder, sie zu retten.
Wir suchten überall nach Hilfe. Auch schon früher wendeten wir uns an Gott und suchten Hilfe im Rosenkranzgebet und im Barmherzigkeitsrosenkranz. So war es auch nach dem zweiten Selbstmordversuch unserer Tochter, als ich sie aus dem Krankenhaus nach Hause brachte - nach vielen Überzeugungsversuchen konnten wir endlich gemeinsam zum Rosenkranzgebet niederknien. Das war das längste Gebet in meinem Leben und ich werde es niemals vergessen. Während des Gebets wand sich meine Tochter am Boden und schrie mit einer fast tierischen Stimme. Als wir fertig gebetet hatten, fragte ich sie, was mit ihr los war. Sie sagte, dass während des Gebetes behaarte große Tatzen mit langen Krallen versucht hätten, sie zu erwürgen. Am nächsten Tag erschien ihr der Besitzer dieser Tatzen, der von da an immer öfter kam, sogar mehrmals täglich, zu verschiedenen Tageszeiten und an verschiedenen Orten. Er schwieg immer - nur einmal stellte er fest: “Du bist sowieso nichts wert”. Diese Erscheinungen sah nur meine Tochter, wir dagegen sahen lediglich ihre Reaktionen - sie war immer nur entsetzt. Nach zwei Wochen hörten die Erscheinungen auf und ein Spezialist redete meiner Tochter schnell ein, dass so etwas niemals stattgefunden hätte. Für mich sind die Schlussfolgerungen aus diesen Ereignissen klar und man kann sie in folgenden Worten zusammenfassen: “Der größte Erfolg des Teufels besteht darin, den Menschen einzureden, dass es ihn nicht gibt”.
Am Ende ist es uns gelungen, auf Umwegen zu dem richtigen Geistlichen zu kommen. Nach einem mehrstündigen Gespräch und nach Exerzitien ist uns klar geworden, was die Ursache unseres Unglücks war. Um die Wahrheit zu sagen, muss ich bekennen, dass ich mit meiner Frau 30 Jahre lang in einer Beziehung ohne Trauschein gelebt habe, was damit einherging, dass wir auch nicht zur Kommunion gingen. Erst jetzt habe ich den Sinn der Worte Jesu an Schwester Faustine verstanden: “Ich spreche zu euch durch Unglücke und Krankheiten”. Wir haben die physischen Auswirkungen der Sünden an uns selber erfahren. Ich habe erneut Beweise dafür erhalten, wer hinter der Drogensucht meiner Tochter steht, als sie nach jedem Versuch, zur Beichte zu gehen oder die Kommunion zu empfangen, der Länge nach hinfiel. Ich konnte die Ohnmächtige nicht ohne fremde Hilfe aus der Kirche tragen. Manchmal halfen mir zwei Personen dabei, die nicht verstehen konnten, wie das Mädchen, das von der Sucht doch vollkommen ausgezehrt war, nur so schwer sein konnte.
Erst unsere Begegnung mit Christus im Beichtsakrament und der Entschluss zu einem Leben in Reinheit ebneten den Weg zur Heilung meiner Tochter und unserer Bekehrung.
Die Zeit nach den Exerzitien war für uns eine Zeit der Umbrüche. Die Hölle erreichte ihren Höhepunkt - ununterbrochene Ausbrüche unserer Tochter von Zuhause, nächtliche Besuche von Drogendealern, am Ende der Sprung aus dem Fenster aus einer Höhe von 4, 5 Metern auf eine vereiste Oberfläche. An diesem Tag betete meine Frau den Barmherzigkeitsrosenkranz, als sie auf einmal eine Bitte um Hilfe vernahm. Sie lief ins Zimmer, und als sie das offene Fenster sah, wusste sie, was geschehen war. Unsere Tochter wurde ins Krankenhaus eingeliefert. Die ersten Untersuchungen zeigten einen Wirbelsäulenbruch und einen offenen Bruch des Fußes. Weil das Krankenhaus, in das sie unmittelbar nach dem Unfall eingeliefert wurde, ihr nicht helfen konnte, wurde sie in ein Spezialklinikum eingeliefert, wo ein Ärztekonsilium feststellte, dass ihr bis an ihr Lebensende der Rollstuhl droht. Sie kehrte ganz im Gipsverband nach Hause zurück. Nach einigen Tagen gestand sie uns unter Tränen, dass sie keine Drogensucht mehr verspüre. Die großen Veränderungen in ihrem Verhalten zeugten davon, dass es sich nicht um ein erneutes Ablenkungsmanöver oder eine Lüge handelte.
Heute, sieben Jahre nach diesen Geschehnissen, sind wir uns absolut sicher, dass die Heilung von der Drogensucht sowie die vollständige Genesung der Wirbelsäule bei unserem Kind auf die Gnade Gottes zurückzuführen sind. Unsere Tochter ist jetzt eine glückliche Mutter dreier Kinder und von ihrer Krankheit, so hoffen wir, für immer geheilt.
Überdies können wir uns bei Gott dafür bedanken, dass wir nach zwei Jahren einer enthaltsamen Beziehung nun die Gnade einer sakramentalen Ehe erhalten haben. Und unser “Sonntagschristentum” hat sich durch das Wirken der Gnade Gottes wesentlich verändert. Wir versuchen, unseren Glauben durch die Teilnahme an der Eucharistiefeier, monatliche Exerzitien, das tägliche Gebet, den Rosenkranz und den Barmherzigkeitsrosenkranz, Fastentage, Lesungen aus der Bibel sowie die Lektüre guter Bücher und katholischer Zeitschriften zu pflegen.
Nach alldem, was mir und meinen Nächsten zugestoßen ist, weiß ich, dass jede schmerzhafte Erfahrung, die uns trifft, auch eine geistige Dimension hat. Ich bin mir auch sicher, dass nichts in unserem Leben zufällig geschieht. Wir werden jedoch niemals alles vollständig ergründen können. Wir leben in einer Zeit, in der der Kampf um die Seelen seinen Höhepunkt erreicht.
Ich hoffe, dass dieses mein, statistisch gesehen, kleines Unglück, das ein Happy End hatte, anderen dabei behilflich sein kann, die Ursache ihrer Probleme besser zu verstehen und sie so positiv zu lösen, wie es bei mir der Fall gewesen ist. Dies wünsche ich allen von ganzem Herzen.
Thaddäus
Veröffentlicht im November 2010.
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