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Er hat unser Leiden auf sich genommen
   

Autor: ks. Mieczysław Piotrowski TChr,
Liebt einander! 1/2008 → Die Wissenschaft und der Glaube



Vielen Menschen ist es nicht mehr bewusst, dass die Mitte des christlichen Glaubens der gekreuzigte und auferstandene Christus ist und nicht irgendwelche Ideen, Traditionen oder ethischen Überzeugungen.

Damit wir in persönlichen Kontakt mit dem Erlöser treten können, ist uns dank der göttlichen Vorsehung ein erschütterndes Bild des Leidens und Todes Christi erhalten geblieben. Ein Bild, festgehalten auf einem Grabtuch; sozusagen ein fünftes Evangelium, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit Blut, das für unsere Erlösung vergossen worden ist.
Kann man denn gleichgültig bleiben gegenüber diesem besonderen Zeugen des Leidens, des Todes und der Auferstehung Christi? Das Grabtuch zeigt das große Leiden, das der menschgewordene Gott aus Liebe zu uns freiwillig auf sich genommen hat, um uns aus der Knechtschaft des Satans, der Sünde und des Todes zu befreien.
„Dieses kostbare Grabtuch Jesu“, sagte Johannes Paul II., „ kann uns dabei behilflich sein, das Geheimnis der Liebe des Sohnes Gottes zu uns Menschen zu ergründen. Vor diesem Grabtuch, diesem vielsagenden und erschütternden Abbild nicht zu beschreibenden Leidens, möchte ich Gott danken für dieses besondere Geschenk, vor dem der Christ sich in Liebe beugen muss, in voller Bereitschaft zur Nachfolge Christi (...) Das Grabtuch lässt uns das Geheimnis des Leidens erkennen, welches, geheiligt durch das Opfer Christi, zur Quelle der Erlösung für die gesamte Menschheit wurde.“ (Turin 24.05.1998)
 

Er wurde schrecklichen Qualen unterworfen 

Wissenschaftliche Untersuchungen des Grabtuchs ergaben, dass sich darauf das Ebenbild eines Mannes befindet, der 1,81 m groß war, einen Bart und lange Haare hatte, von starker und wohlproportionierter Statur war, und schöne semitische Gesichtszüge besaß. Dieser Mensch erlitt die schrecklichsten Qualen der Geißelung, Dornenkrönung und Kreuzigung. Am ganzen Körper zählte man bis zu 600 Wunden und Verletzungen. Dennoch zeigt das Abbild des toten Körpers keine Spuren der Verwesung. Diese Daten stimmen mit den Berichten aus den Evangelien überein, vervollständigen diese jedoch durch sehr wichtige Einzelheiten. Auf diese Art und Weise zeigt das Grabtuch, quasi zum Anfassen, wie sehr Christus aus Liebe zu uns gelitten und sich „bis zur Vollendung“ (Johannes 13,1) hingegeben hat.

Das Antlitz Jesu 

Trotz der erlittenen physischen und seelischen Qualen erscheint der Gesichtabdruck auf dem Grabtuch erstaunlich schön und ruhig. Dermaßen ruhig konnte diese Qualen am Kreuz nur jemand ertragen, der wusste, dass er durch sein Leiden und Sterben den Tod besiegt. Der Gesichtsabdruck am Tuch zeugt von Folterspuren. Auf der Nase und an der rechten Wange sind Wunden von Stockhieben. An den Augenlidern und Augenbrauen finden sich Verletzungen, eine Schwellung am rechten Jochbein, Zeichen von Nasenbluten, Prellungen mit leichter Verschiebung der Nasenspitze, Spuren ausgerissener Haare mitsamt der Haut. Wir lesen im Evangelium darüber: „Sie schlugen ihm mit einem Stock auf den Kopf und spuckten ihn an (...) “(Markus 15,19); „Und sie schlugen ihm ins Gesicht.“ (Johannes 19,3)

Die Dornenkrönung 

„Die Soldaten flochten einen Kranz aus Dornen; den setzten sie ihm auf (...)“ (Johannes 19,2). Diese Art der Folter wurde eigens für Jesus erfunden. In keiner historischen Quelle wird solch eine Strafe vor der Kreuzigung erwähnt. Auf dem Grabtuch sieht man viele Blutergüsse auf dem Kopf, die dann auf dem Stoff einen Abdruck im Positiv hinterlassen haben. Die Blutungen sind entstanden, weil die Dornen die Blutgefäße auf dem Kopf durchbohrt haben. Die Dornenkrone hatte die Form einer Haube, die den ganzen Kopf umhüllte. Chirurgen zählten 13 Wunden an der Stirn und 20 am Hinterkopf, vermuten aber, dass die Dornenkrone an die 50 Wunden insgesamt verursacht haben konnte. Aufgrund der Tatsache, dass sich am Kopf viele Nervenenden und Blutgefäße befinden, muss die Dornenkrone zu einem höllischen Schmerz und zu starken Blutungen geführt haben. „Wenn man bedenkt, dass sich auf 1 cm² der Kopfhaut über 140 schmerzempfindliche Stellen befinden, dann kann man sich vorstellen, wie schrecklich Jesu während der tragischen Krönung gelitten haben muss“, schrieb L. Coppini, Direktor des Anatomischen Instituts in Bologna. Untersuchungen bestätigten die Übereinstimmung der Blutaustritte mit der Anatomie der Arterien und Venen auf dem menschlichen Kopf. Dies ist ein weiterer Beweis für die Authentizität des Grabtuchs, denn der Blutkreislauf wurde erst im Jahre 1593 entdeckt und beschrieben.

Die Geißelung 

Jesus wurde grausam gegeißelt. Über den ganzen Körper verteilt sind Wunden, die von der römischen Geißel „Flagrum“ stammen; ebenso am gesamten Rückteil des Körpers, was bedeutet, dass Jesus nackt gegeißelt worden ist. Es war eine schreckliche Strafe, die in vielen Fällen auch zum Tod führte. Die Geißel hatte drei längere Stricke, an deren Enden sich Metallstücke befanden. Beim Schlagen rissen diese ganze Fleischstücke aus dem Körper heraus. Man zählte 120 Wunden am ganzen Körper, die durch die Geißelung verursacht worden sind. Es war üblich nur diejenigen zu geißeln, die nicht zum Tode verurteilt worden waren. Nach Vollstreckung der Strafe wurden sie freigelassen. Am Anfang wollte Pilatus Jesus nur geißeln lassen: „Daher will ich ihn nur auspeitschen lassen, und dann werde ich ihn freilassen“ (Lukas 23,16). Das erklärt die hohe Anzahl an Schlägen und die ungewöhnliche Grausamkeit, mit der die Soldaten Jesu geißelten. Sie hielten dies für die gesamte Strafe.
Es waren zwei, derjenige, der rechts stand, war größer und schlug mit erkennbarem Sadismus zu. Jesus stand leicht gebeugt, die Hände an die Geißelsäule gebunden. Die Stricke der Geißeln verwundeten aufgrund ihrer Länge auch den Vorderleib, den Bauch, den Brustkorb, die Oberschenkel und die Schienbeine.

Die Kreuztragung

Folgt man den Spuren der Wunden auf dem Grabtuch (über dem linken und rechten Schulterblatt) so lässt sich eindeutig feststellen, und da sind sich die Wissenschaftler einig, dass Jesu zum Ort seiner Hinrichtung den Querbalken des Kreuzes, das so genannte „Patibulum“, trug, wobei er die Hände daran festgebunden hatte. Man nimmt an, dass der Balken um die 30 kg schwer und 1,80 m lang war. Vollkommen erschöpft nach der grausamen Geißelung hatte Jesu große Mühe zum Ort der Kreuzigung zu kommen. Er musste eine ½ Kilometer lange Strecke zurücklegen. Beim Fallen stürzte er aufs Gesicht, wobei er gewaltsam mit den Knien auf den steinigen Weg aufschlug. Die Wissenschaftler entdeckten große Wunden am Gesicht, an der Nase (an der Nasenspitze fand man mit Blut vermischte Erd- und Steinteilchen) und an den Knien, besonders am rechten, verursacht durch die Stürze Jesu. Weil Jesus nicht mehr in der Lage war, alleine das Kreuz zu tragen, zwang man einen Mann namens Simon von Zyrene, „(...) damit er es hinter Jesus hertrage.“ (Lukas 23,26)

Die Kreuzigung 

Die Kreuzigung war die grausamste und schmachvollste Art der Folter, die man zur Zeit Jesu kannte. Auf dem Grabtuch sieht man Wunden, die von der Durchnagelung der Handwurzeln stammen. Der Abdruck der Füße lässt darauf schließen, dass beide Füße mit nur einem Nagel durchbohrt und an den Längsbalken des Kreuzes befestigt wurden. Dabei lag der linke Fuß auf dem rechten.
Man schlug die Nägel nicht durch die Handinnenflächen ans Kreuz, sondern durch die Handwurzeln, weil nur diese den Körper am Kreuz zu halten vermochten. Würde man die Nägel durch die Hände schlagen, so würden diese das Körpergewicht nicht halten können und auseinander reißen. Die Nägel schlug man deshalb in einen Hohlraum zwischen bestimmte Knochen in der Handwurzel. An dieser Stelle befinden sich keine größeren Blutgefäße, nur ein Nerv, der so genannte Nervus medianus, der für die Bewegungen des Daumens verantwortlich ist. „Die Nerven, die der Nagel berührte“, schreibt Dr. P. Barbet, „haben eine Bewegungsfunktion, gleichzeitig signalisieren sie Schmerzen. Dieser Schmerz ist zwar schrecklich, aber man kann ihn aushalten. Andernfalls würde der Mensch ohnmächtig werden.“
Aus der Wunde in der linken Handwurzel sind zwei Blutflüsse deutlich zu erkennen. Aufgrund dessen konnten die Wissenschaftler die Position der Hände am Querbalken rekonstruieren. Der Öffnungswinkel der Hände betrug 10°. Als Jesu am Kreuz hing, versuchte er, sich von Zeit zu Zeit hochzuziehen, um Luft zu schöpfen. Seine Position veränderte sich dann auf 65° zur Schulterachse und wenn er niedersank auf 55°. Für ein paar Augenblicke veränderte sich der Neigungswinkel der Schultern, und Jesus konnte aufatmen. Doch die Erschöpfung und der Schmerz zwangen ihn immer wieder zum Niedersinken. Dieses sich wiederholende Hochziehen und Niedersinken, gestützt auf die durchbohrten Hände und Füße, dauerte um die 3 Stunden und verursachte unvorstellbare Schmerzen. Im Laufe der Zeit wurde dieser Bewegungsrhythmus immer öfter notwendig und führte zur vollkommenen Erschöpfung und schließlich zum Tod.
 

Der Riss des Herzens 

Die Analyse der rechten 1,5 cm breiten und 4,5 cm langen Seitenwunde sowie der große Blutverlust und die Flüssigkeitsansammlung in der Lunge weisen daraufhin, dass die unmittelbare Todesursache das Zerreißen des Herzmuskels aufgrund eines Infarktes war. Danach kam es zur Blutansammlung im Herzbeutel (es konnten sich dort sogar 2 l Blut angesammelt haben) und in der Brustfellhöhle, was eine Hämoperikardie auslöste. Das gewaltsame Zerreißen des Herzbeutels durch den Druck des sich darin befindlichen Blutes ruft einen lähmenden Schmerz in der Brustbeingegend hervor. Dies führte zum Schrei, nach dem Jesu verstarb. Der gewaltsame Tod bei vollem Bewusstsein und vollkommener Erschöpfung führt üblicherweise zur sofortigen Todesstarre. Dies erklärt die gespannte Position des Körpers auf dem Grabtuch.
 

Das durchbohrte Herz des Erlösers 

Kurz nach Todeseintritt kam es zur Trennung des im Herzbeutel angesammelten Blutes auf rote Blutkörperchen, die sich im unteren Bereich der Brustfellhöhle angesammelt hatten, und auf farbloses Blutplasma, welches im oberen Bereich der Brustfellhöhle verblieb.
Nachdem der Brustkorb mit der Lanze durchbohrt worden war, kam es zunächst zum gewaltsamen Ausfluss der roten Blutkörperchen und dann zum Ausfluss des farblosen Blutplasmas: „Blut und Wasser“, wie es der Evangelist Johannes beschreibt (Johannes 19,34).
Das durchbohrte Herz des Erlösers ist für uns ein Zeichen, wie sehr Gott uns liebt. Indem er ganz Mensch wurde, hat er sich selbst entblößt und den menschlichen Tod sowie die Sünden aller Menschen auf sich genommen. Er, der ganz Unschuldige, der Gott-Mensch, der von keiner Sünde wusste, erfuhr am eigenen Leib, während seines Leidens und Todes am Kreuz, welch schreckliches Leiden die Sünde herbeiführt. Aber er hat unsere Krankheit getragen / und unsere Schmerzen auf sich geladen. Wir meinten, er sei von Gott geschlagen, / von ihm getroffen und gebeugt. (Jesaja 53, 4-5)
In dieser Erfahrung des schrecklichen Erleidens der Sünde und des Todes zeigte sich Jesus vollkommen dem Vater gehorsam. Durch diesen Gehorsam besiegte er die Sünde und den Tod. Das Leiden Jesu erreichte seinen Höhepunkt während des Todeskampfes am Kreuz, als Er ausrief: „Mein Gott, mein Gott, warum hast Du mich verlassen?.“ (Matthäus 27,46)
Mit seinem Leiden kommt Jesus überall dort an, wo die zerstörende Kraft der Sünde herrscht. Er überwältigt diese durch die Macht Seiner Liebe und Seines Gehorsams dem Vater gegenüber. Durch diese vollkommene Liebe und durch diesen Gehorsam besiegte Jesus bei Seinem Sterben und Seiner Auferstehung endgültig den Tod und die Sünde.
„Das Grabtuch lässt uns das Geheimnis des Leidens entdecken, welches durch das Opfer Christi geheiligt worden ist, und zur Quelle der Erlösung für die ganze Menschheit wurde“, sagte Johannes Paul II. in Turin. “Das Grabtuch ist zugleich Spiegelbild der Liebe Gottes und der Sünde des Menschen. Es ruft uns auf zur Entdeckung der tiefsten Ursache des Erlösungstodes Jesu. Dieses Zeugnis vom unvorstellbaren Leiden bewirkt, dass die Liebe dessen‘(...) der die Welt so sehr geliebt hat, dass er seinen einzigen Sohn hingab‚ (Johannes 3,16), greifbar wird und ihre erstaunlichen Ausmaße offenbart. Angesichts dieses Leidens muss der gläubige Mensch mit tiefer Überzeugung ausrufen: ‘Herr, Du konntest mich nicht mehr lieben!‚ und zugleich sich darüber klar werden, dass die Ursache dieses Leidens in der Sünde liegt: in der Sünde jedes Menschen. Das Grabtuch ruft uns alle dazu auf, in unsere Herzen das Ebenbild der göttlichen Liebe zu meißeln und die schreckliche Realität der Sünde daraus zu verbannen. Die Betrachtung dieses misshandelten Körpers hilft dem modernen Menschen, sich von der Oberflächlichkeit und dem Egoismus zu lösen, die so oft sein Verhältnis zur Liebe und Sünde bestimmen. In der leisen Botschaft des Grabtuchs hört der Mensch das Echo der göttlichen Worte und der jahrhundertealten, christlichen Erfahrung: glaube an die Liebe Gottes, den größten der Menschheit geschenkten Schatz, und hüte dich vor der Sünde, dem größten Unglück in der Geschichte der Menschheit.“
 
(Turin 24.05.1998)
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Veröffentlicht im November 2010.


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